JULIA EXTRA Band 0286
sie ihn erwartete und ihr Körper sich für ihn bereit machte?
Was in aller Welt tat er sich da eigentlich selbst an? Das Blut rauschte in seinen Adern, und er traute sich nicht, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.
„Was hast du mit meinem Pyjama gemacht?“, fragte Harriet böse, während sie hastig nach der Bettdecke griff und sie sich bis zum Kinn hinaufzog.
„Ich habe überhaupt nichts damit gemacht!“, protestierte Matt. „Du warst diejenige, die ihn ausgezogen hat!“
„Was? Nein, das habe ich nicht getan“, widersprach sie heftig. „Ich würde niemals …“ Abrupt verstummte sie, als ihr unwillkürlich ein Erinnerungsfetzen in den Sinn kam – flauschiges Material, das an ihrem Körper klebte, und der Wunsch, es loszuwerden.
„Harry, ist das Matts Wagen da draußen …? Oh, ups!“
Sie waren beide so abgelenkt gewesen, dass keiner das kurze Klopfen gehört hatte. Eine Sekunde später stand Ben im Türrahmen!
Als sie ihn sah, kreischte Harriet laut und zog sich sofort die Bettdecke über den Kopf, woraufhin Ben knallrot wurde und ziemlich verlegen aus der Wäsche schaute.
Matt sagte ruhig, aber mit unverkennbarer Härte in der Stimme: „Ja, das ist mein Wagen, Ben. Wie bist du übrigens hereingekommen?“
„Ich habe einen Schlüssel“, entgegnete er leichthin, da er sich angesichts von Matts Ruhe schnell erholte und hoffnungsvoll hinzufügte: „Ich bin nur vorbeigekommen, weil ich fragen wollte, ob ich nach der Arbeit Harriets Waschmaschine benutzen kann. Meine ist kaputt, und ich habe keine Lust auf den Waschsalon. Ich würde meine Wäsche dann gleich hierlassen.“
„Sag ihm, dass er die Waschmaschine benutzen kann, aber ich werde nicht für ihn bügeln“, raunte Harriet unter der Decke hervor.
„Ich habe eine bessere Idee, Ben“, verkündete Matt kühl. „Warum kaufst du dir nicht einfach eine neue Waschmaschine – du kannst mir die Rechnung schicken. Und ich werde Harriets Schloss auswechseln lassen. Nein, warte, wenn ich es mir recht überlege – gib mir doch eine Minute, dann komme ich zu dir hinunter, bringe dich nach draußen und befreie dich von deinem Schlüssel. Das ist einfacher.“
So höflich Matts Stimme auch klang, sie duldete keinen Widerspruch.
Sobald die beiden Männer gegangen waren, flüchtete Harriet aus dem Bett, wickelte sich in ihren Morgenmantel und stürmte ins Badezimmer.
Nachdem sie geduscht und sich hinter dem Schutz der verschlossenen Tür angezogen hatte, war Matt immer noch nicht zurückgekehrt. Hatte er vielleicht beschlossen, es wäre besser und taktvoller, einfach zu gehen, anstatt sich noch formell von ihr zu verabschieden?
Auf diese Weise könnten sie jedenfalls eine Situation beenden, die sicher keiner von beiden unnötig in die Länge ziehen wollte – allerdings aus sehr unterschiedlichen Gründen.
Doch auch wenn es taktvoll ist, es tut trotzdem weh, gestand sie sich ein, als sie mit kräftigen Bewegungen durch ihr Haar bürstete. Rasch erinnerte sie sich daran, dass es wesentlich wichtigere Dinge gab, als sich nach einem Mann zu verzehren, der sie nicht wollte.
Als Erstes musste sie sich darum kümmern, dass sie die zerbrochene Fensterscheibe der Polizei meldete und dann, dass sie repariert wurde. Wenn sie daran dachte, wie gefährlich die Situation in der vergangenen Nacht vielleicht noch hätte werden können, dann lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter.
Sie holte tief Luft und reckte trotzig das Kinn vor. Schließlich war sie eine moderne, unabhängige Frau, und es war geradezu lächerlich, es zu bedauern, dass Matt diese lästigen, praktischen Dinge nicht mit ihr gemeinsam erledigte.
Sie öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer und blieb wie angewurzelt stehen, als sie das Bild sah, das sich ihren Augen darbot. Matt lag gemütlich gegen einen Berg Kissen gelehnt auf ihrem Bett – denselben Kissen, die sie in der Nacht auf den Boden geworfen hatte. Er trug den Seidenmantel, den sie für ihren Vater gekauft hatte, und dieser war so locker gebunden, dass er einen großen Teil von Matts muskulöser männlicher Brust enthüllte. Wie sehr sehnte sie sich danach, seine Haut zu berühren und ihn zu streicheln …
Hastig verdrängte Harriet diese gefährlichen Gedanken und konzentrierte sich stattdessen auf ihren Zorn darüber, dass Matt nicht nur auf ihrem Bett lag, sondern auch mit größter Selbstverständlichkeit ihre Zeitung las, während neben ihm auf dem Bett ein Tablett mit Tee und gebuttertem Toast stand.
„Warum
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