JULIA EXTRA Band 0287
bekleidet – ins Wasser sprang. Die Tropfen perlten an seinem muskulösen Oberkörper ab, verfingen sich in den feinen dunklen Härchen und glitzerten wie kostbare Perlen im Sonnenlicht. Die toskanische Sonne hatte seiner Haut eine bronzebraune Farbe verliehen, die hervorragend zu seinen lackschwarzen Haaren passte.
Hester konnte sich kaum sattsehen und war froh, ihm nicht ebenso unbekleidet im Pool nahe zu sein. So viele Reize konnte sie im Augenblick kaum ertragen …
Später am Abend, nachdem die Küche sauber war und Lowri längst im Bett lag, saßen Connah und Hester bei einer Tasse Cappuccino auf der Terrasse und genossen die laue Nachtluft, die nach Rosen duftete.
„Es ist so traumhaft hier“, seufzte Hester.
„Im Winter kann es allerdings ziemlich kalt und ungemütlich werden“, gab er zu bedenken. „Ich habe hier einmal mit den Andersons Silvester gefeiert. Sag mal, ich hatte den Eindruck, es war kein Zufall, dass du nicht mehr schwimmen wolltest. Kann es sein, dass du mich dazu bringen möchtest, mehr Zeit mit meinem Kind allein zu verbringen?“
Voller Unbehagen räusperte sie sich. „Du hast mich erwischt. Weißt du, mir fällt natürlich auch auf, wie sehr Lowri bereits jetzt an mir hängt. Und es wird nicht nur für sie unheimlich schwer sein, wenn unsere gemeinsame Zeit endet. Ich finde einfach, ihr zwei solltet öfter mal etwas allein unternehmen, damit ich nicht die Hauptbezugsperson bin. Nicht weil ich mehr Zeit für mich brauche, ganz und gar nicht, sondern um Lowri den bevorstehenden Abschied leichter zu machen.“
„Bist du deshalb in den letzten Stunden so still und nachdenklich gewesen?“, fragte Connah sanft. „Wenn dich dieser Teil deiner Arbeit so mitnimmt, ist es dann nicht an der Zeit, dein Geld möglicherweise auf andere Art zu verdienen?“
„Darüber habe ich auch schon nachgedacht“, gab sie zu. „Aber ich bin in meinem Beruf hervorragend ausgebildet und habe die besten Referenzen. Für etwas anderes bin ich nicht qualifiziert. Außerdem“, fügte sie seufzend hinzu, „war es stets in erster Linie eine Berufung für mich, nicht eine Art, meinen Lebensunterhalt zu verdienen.“
„Und ich dachte schon, deine Laune heute wäre auf etwas ganz anderes zurückzuführen“, sagte Connah leichthin. „Zum Beispiel darauf, dass ich dich heute Nachmittag Liebling genannt habe!“
6. KAPITEL
Dieser Bemerkung folgte eine erdrückende Stille. Mit zitternder Hand leerte Hester ihre Tasse und goss sich neuen Kaffee ein. „Möchtest du auch noch etwas?“, erkundigte sie sich höflich.
„Danke. Dann schieß mal los! Warst du böse auf mich?“, fragte Connah sie geradeheraus.
„Überrascht, nicht böse.“ Sie hob die Schultern und trank ihren Kaffee. „Du kommst mir nicht vor wie jemand, der mit Liebkosungen um sich wirft. Daher nahm ich an, du hast einen guten Grund dafür.“
„Da liegst du richtig.“ Seufzend streckte er die Beine aus und sah in den Himmel hinauf. „Mir gefiel nicht, wie Luigi Martinelli dich angesehen hat.“
Verständnislos legte sie den Kopf schief. „Wie hat er mich denn angesehen?“
„Du hast unter diesem durchsichtigen Shirt nur ein paar Fetzen grünen Stoff getragen. Was glaubst du denn, wie er dich angestarrt hat? Er ist schließlich ein Mann, und dann auch noch Italiener.“
Hester war heilfroh, dass die Dunkelheit die Röte auf ihren Wangen verbarg. „Ich hatte natürlich nicht erwartet, dass plötzlich ein Fremder im Garten steht, als Lowri mich dazu überredet hat, meinen Bikini zu tragen“, verteidigte sie sich kühl. „Keine Sorge, es wird nie wieder vorkommen!“
„Zu schade. Die Farbe passte hervorragend zu deiner leichten Sommerbräune. Kein Wunder, dass Luigi sich nicht von dem Anblick losreißen konnte. Aber du hast von ihm nichts zu befürchten“, beruhigte er sie. „Er kennt die Regeln.“
„Welche Regeln?“, hakte sie mit scharfer Stimme nach.
„Nun ja, wir haben deine offizielle Rolle in unserem Haushalt nicht erwähnt. Demzufolge nimmt er natürlich an, dass wir persönlich miteinander …“
„Ein Täuschungsmanöver?“
„Ist es dir denn etwa recht, wenn er dir so viel Aufmerksamkeit schenkt?“
Sie funkelte ihn an. „Sicher nicht. Er ist ein Fremder und obendrein verheiratet. Ihr habt doch vor meinen Augen von seiner Frau gesprochen, falls du dich erinnerst.“
„Weil er des Öfteren vergisst, dass er eine hat“, wehrte Connah sich und zuckte die Achseln. „Luigi besitzt einen
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