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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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tun?“
    „Nein.“
    „Sicher?“
    Seufzend öffnete er die Augen und berührte kurz ihre Hand. „Sei ein gutes Mädchen, und lass mich allein. Ich bin es nicht gewöhnt, dass mich jemand bemuttert.“
    „Aber …“, begann sie, doch er reagierte nicht. Audrey beobachtete, wie seine Brust sich hob und senkte und seine Atemzüge flacher wurden, und blieb bei ihm sitzen, bis er eingeschlafen war.

    Audrey sah noch dreimal nach Jasper, bevor sie selbst ins Bett ging, aber jedes Mal schlief er tief und fest. Ihre Sachen hatte sie in das Zimmer nebenan gebracht, um in seiner Nähe zu sein. Sie war todmüde.
    Gleichzeitig empfand sie eine ungeheure Wut auf sich selbst, weil sie so schwach war. Wieso hatte sie sich in ihn verliebt, obwohl sie doch wusste, wie er war? Niemals würde er ihr das geben, was sie sich von einem Mann wünschte. Schon einmal hatte er das Leben einer Frau ruiniert, sie mit dem gemeinsamen Sohn allein gelassen, um weiterhin unbeschwert sein gewohntes Leben zu genießen.
    Sie schloss die Augen, um gleich einzuschlafen, sie wollte nicht mehr daran denken, wie sich seine Lippen auf ihren angefühlt hatten …
    Stunden später wachte sie von Würgegeräuschen auf. Hastig warf sie sich ihren Morgenmantel über und eilte zu seinem Zimmer. Sie legte das Ohr an die geschlossene Tür. „Jasper, ist alles in Ordnung?“
    Beunruhigende Stille.
    Audrey öffnete die Tür und sah als Erstes das zerknüllte, verschwitzte Bettzeug. Dann bemerkte sie, dass die Tür zum angrenzenden Bad einen Spaltweit offen stand. Als sie die Tür aufstieß, fand sie ihn am Boden liegend, zwischen Waschbecken und Toilette, ganz grau im Gesicht.
    „Jasper!“ Rasch eilte sie zu ihm. „Hast du dich verletzt?“
    „Schon gut …“, stöhnte er, versuchte den Kopf zu heben, ließ ihn dann aber wieder auf die Fliesen sinken.
    „Das reicht“, sagte sie energisch. „Ich rufe einen Arzt.“ Behutsam wusch sie ihm mit einem nassen Waschlappen das Gesicht ab, machte es ihm mit ein paar Kissen bequemer und ging telefonieren.
    Man versprach ihr, dass der Arzt in spätestens einer halben Stunde kommen würde. Als sie zurückkehrte, versuchte Jasper gerade, auf die Beine zu kommen.
    Ihre Unterlippe begann zu zittern, Tränen schossen ihr in die Augen. Sie versuchte sie wegzuzwinkern, als sie sich über ihn beugte.
    „Sag nicht, dass es Freudentränen sind, weil ich dahinwelke“, versuchte er zu spotten, aber seine Stimme klang ganz schwach.
    Sie unterdrückte einen Schluchzer. „Ich ertrage es nicht, dich so zu sehen.“
    „Ich muss schlimmer aussehen, als ich mich fühle, und das will etwas heißen“, murmelte er. „Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich platzen.“
    „Der Arzt ist auf dem Weg.“ Audrey wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen.
    Jasper war hundeelend zumute, aber er musste lächeln. „Du machst mir wirklich Angst, so wie du dich um mich sorgst, Kleines. Wie eine gute Ehefrau. Als Mann könnte man sich daran gewöhnen.“
    Ihre Blicke trafen sich, als sie sein Lächeln erwiderte. „Wir könnten bei einer dieser Fernsehshows mitmachen – Hochzeitsreise in die Hölle oder so ähnlich“, scherzte sie. „Eigentlich müssten wir gewinnen.“
    „Könnte sein.“
    Da klingelte es an der Haustür, und sie sprang auf. „Das wird der Arzt sein.“
    Er sah ihr nach. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr es ihm gefehlt hatte, ab und zu liebevoll umhegt zu werden. Nach dem Tod seiner Mutter hatte er seine Gefühle tief in sich vergraben, aber Audrey mit ihrer Fürsorge und ihren zarten Berührungen brachte all seine verborgenen Sehnsüchte wieder an die Oberfläche.
    Jasper riss sich zusammen, zog sich hoch und wankte auf wackligen Beinen zurück in sein Bett.

    Dr. Alistair Prentice untersuchte Jasper gründlich, vermutete eine Magen-Darm-Infektion, verordnete einen Tag Bettruhe und verschrieb ihm Elektrolyte, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
    Nachdem der Arzt wieder gegangen war, fuhr Audrey los und besorgte das verschriebene Mittel.
    Als Jasper wenig später die Augen öffnete, stand sie neben seinem Bett, in der Hand ein Glas mit einer milchigen Flüssigkeit.
    „Du musst es langsam trinken“, sagte sie, beugte sich vor und hielt es ihm an den Mund. „Probier erst ein paar Schlucke, um zu sehen, ob du es bei dir behalten kannst.“
    Jasper wurde abgelenkt, weil er ihr in den Ausschnitt blicken konnte, schloss die Augen und trank vorsichtig. „Ich frage mich, ob dies ein schlechtes

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