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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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habe ich auch. Es war mein erstes richtiges Zuhause.“ Sie seufzte und fügte hinzu: „Vorher hatten wir in schäbigen Wohnungen oder städtischen Unterkünften gewohnt. In Crickglades hatte ich zum ersten Mal einen Garten, in dem ich herumtollen konnte. Ich habe die vielen Rosen geliebt, ihren süßen Duft an heißen Sommertagen.“
    Ungewollt musste Jasper schlucken. Audrey hörte sich an wie seine Mutter!
    „Der Traum ging abrupt zu Ende, als Gerald sich von meiner Mutter scheiden ließ. Er bot mir zwar an, zu bleiben, aber ich dachte, du wärst dagegen, und habe abgelehnt.“
    Jasper nahm ihre Hand und drückte sie kurz. „Du warst noch ein Kind, Sweetheart. Ein ziemlich niedliches Kind, wenn ich mich richtig erinnere.“
    „Nicht verwöhnt?“, hakte sie ironisch nach.
    „Das auch.“
    Sie riss ihre Hand los und spitzte die Lippen zum Schmollmund. „Kannst du nicht einmal etwas Nettes sagen, ohne eine bissige Bemerkung nachzuschieben?“
    Er lächelte und wandte den Blick zur Straße. „Ich möchte nur nicht, dass du übermütig wirst, Süße, nur weil du es bislang als Einzige geschafft hast, mich in die Nähe eines Altars zu bekommen.“
    „Noch stehen wir nicht davor“, erwiderte sie selbstbewusst. „Ich könnte einen Rückzieher machen, selbst jetzt noch.“
    „Schon, aber du legst keinen Wert auf den Ärger, den du dir damit einhandeln könntest, oder?“
    Audrey verzog das Gesicht und ließ sich zurücksinken. „Ärger gibt es so oder so, egal, was ich tue. Ich stecke bereits knietief drin.“
    „Nur knietief? Ich hatte an ein bisschen weiter oben gedacht.“

8. KAPITEL
    Die Tage bis zur Hochzeit vergingen wie im Flug. Audrey dachte immer seltener daran, wie sie sich aus der Sache noch herauswinden könnte, sondern fügte sich in ihr Schicksal. Einerseits resigniert, andererseits zunehmend erfüllt von prickelnder Erwartung.
    Die erotische Spannung zwischen ihr und Jasper wuchs mit jeder Begegnung, bis Audrey so weit war, dass sie ihm kaum noch offen in die Augen sehen mochte, aus Furcht, er könnte ahnen, was in ihr vorging. Er brauchte sie nur an der Hand zu berühren, ihre Schulter zu streifen, und ihr Körper reagierte sofort. Und wenn er ihren Blick festhielt, intensiv und verlangend, dann wurde ihr warm, und ihre Beine versagten ihr fast den Dienst.
    Dass ihre kurze Ehe platonisch bleiben würde, schien mehr und mehr ausgeschlossen. Trotzdem war Audrey sich sicher, dass Jasper nach dem einen Monat zu seinem alten Leben zurückkehren würde, während für sie nichts mehr so wäre wie zuvor. Ihre Gefühle für Jasper, als sie sechzehn war, erschienen ihr heute wie eine harmlose Schwärmerei im Vergleich zu der gefährlichen Leidenschaft, die sie jetzt für ihn empfand …

    Am Tag vor der Trauung meldete Lucy einen Besucher. „Ein Priester steht am Empfang“, erklärte sie auf Audreys fragenden Blick.
    „Oh, das ist Raymond, Jaspers älterer Bruder.“
    Lucy sah sie mit großen Augen an. „Jaspers Bruder ist Priester? Playboy und Priester in einer Familie … na, das nenne ich extrem.“
    Raymond stand mit unbehaglicher Miene an der Rezeption. Er wirkte wie ein Fisch, den man aus dem Aquarium geholt hatte.
    „Hallo, Audrey“, sagte er. „Ich hoffe, es macht nichts, dass ich keinen Termin vereinbart habe.“
    „Den brauchst du nicht, Raymond.“ Sie versuchte, ihn aufzumuntern. „Es sei denn, du möchtest eine Maniküre oder so etwas.“
    Etwas gezwungen lächelte er. „Können wir uns unter vier Augen unterhalten?“
    „Natürlich.“ Sie ging voraus in ihr winziges Büro. „Bitte setz dich doch.“
    Er ließ sich in den Sessel vor ihrem Schreibtisch sinken und atmete einmal tief durch. „Ich möchte gleich zur Sache kommen, Audrey. Ich mache mir große Sorgen wegen deiner Hochzeit mit Jasper. Du solltest darauf verzichten.“
    „Und warum?“
    „Ich liebe meinen Bruder aufrichtig, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er dich benutzt, um sich ein Vermögen zu sichern, das er gar nicht nötig hat“, sagte Raymond. „Und dabei bist du ihm behilflich.“
    „So wie du es sagst, klingt es wie ein Verbrechen.“
    „Es ist auch ein Verbrechen, dich an einen Mann zu binden, der dich nur ausnutzt. Es fällt mir schwer, es zu sagen, weil er mein Bruder ist, aber Jasper kann ziemlich rücksichtslos sein, und deshalb mache ich mir Sorgen um dich. Schon damals in Crickglades hat er dir das Leben schwer gemacht. Du hast oft geweint. Wie viel schlimmer wird es dann erst

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