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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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Omen ist. Vielleicht hat Raymond mich mit einem Fluch belegt, weil ich dich aus materialistischen Gründen geheiratet habe“, murmelte er schwach.
    „Er hat mich besucht, während du fort warst.“
    Jasper schlug die Augen auf. „Wirklich? Was wollte er? Dich vor mir warnen?“
    „So ungefähr.“
    Wieder schloss er die Augen. „Anscheinend hat es nichts genützt.“
    „Du hast mir keine andere Wahl gelassen, das ist der Grund“, betonte sie. „Ich musste dich heiraten, um mein Geschäft zu retten.“
    „Und ich musste dich heiraten, um an mein rechtmäßiges Erbe zu kommen.“
    „Meine Hochzeit hatte ich mir immer anders vorgestellt.“
    „Sicher, welche Braut wünscht sich schon, dass ihr Bräutigam am Hochzeitstag auf dem Badezimmerfußboden schlappmacht?“, meinte er trocken.
    Da musste sie lächeln. „Ich hatte eher an prickelnden Champagner in geschliffenen Kristallkelchen, ein mit Rosenblättern bestreutes Bett und romantische Musik gedacht …“
    „Nimm es mir nicht übel. Wer weiß, vielleicht mache ich es irgendwann wieder gut.“
    „Ich glaube kaum.“
    „Weil du eigentlich Myles heiraten wolltest?“
    Audrey hatte einen Moment Schwierigkeiten, sich die Züge ihres Exverlobten ins Gedächtnis zu rufen. „Ich wollte einen Mann heiraten, der mich aufrichtig liebt.“ Sie starrte auf ihre Hände. „Ist das zu viel verlangt?“
    „Du hast den Kopf voll mit romantischen Träumen, die im wirklichen Leben selten wahr werden. Bei den meisten Ehepaaren ist schon vor dem zweiten Hochzeitstag Schluss mit der Verliebtheit.“
    Audrey blickte ihn an. „Aber es gibt diese innige Liebe, die Jahrzehnte überdauert. Sieh dir die Hendersons an.“
    „Mag sein, dass bei manchen Paaren die Chemie auch noch nach langer Zeit stimmt, aber das ist extrem selten.“
    Schweigen.
    „Du bist noch jung, Audrey“, sagte er schließlich. „Nach unserer Scheidung wirst du bald jemand finden, der sehr viel mehr taugt als Myles. Und auch mehr als ich.“
    „Heutzutage ist es nicht leicht, nette Männer kennenzulernen. Ich dachte, Myles wäre der Richtige, aber nun bin ich nicht mehr so sicher.“
    „Dann gibst du endlich zu, dass du nicht mehr in ihn verliebt bist?“
    „Er war der erste Mann, der mir gesagt hat, dass er mich liebt. Das war wundervoll, ich hatte endlich das Gefühl, zu jemandem zu gehören.“
    Jasper runzelte die Stirn. „Hat mein Vater dir nie gesagt, wie sehr er dich liebt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, obwohl ich es immer gespürt habe. Er hatte wohl Schwierigkeiten, es offen auszusprechen, er war nicht der Typ, der über Gefühle redete.“
    Jasper ließ den Kopf aufs Kissen sinken und schloss die Augen. „Du hattest Besseres verdient. Ich verstehe immer noch nicht, warum mein alter Herr diese Auflagen gemacht hat. Was mich betrifft, ist die Sache klar. Zwischen uns ging es immer darum, ob er seinen Willen durchsetzte oder ich, aber ich verstehe nicht, was du damit zu tun hast.“
    „Schon gut, Jasper.“ Zart berührte sie seine Hand. „Es ist ja nicht für lange, und dann bekommst du, was du willst.“
    Er öffnete die Augen, und ihre Blicke trafen sich. „Und du, was willst du?“, fragte er und griff nach ihrer Hand.
    Audreys Herz setzte einen Schlag aus, als sie seine warmen Finger spürte. „Was ich will, hat noch Zeit“, wich sie aus.
    Ihm fielen die Augen zu. „Heute ist Tag eins, also nur noch dreißig“, murmelte er.
    Traurig schaute sie auf ihre miteinander verschränkten Hände und unterdrückte einen Seufzer. Er zählte bereits die Tage, während sie jeden gemeinsamen Augenblick genoss, jede Erinnerung kostbar war und sie bei jeder Berührung an die schrecklich einsame Zeit danach denken musste.
    Sie sehnte sich danach, seinen Mund wieder auf ihren Lippen zu spüren. Jasper küsste wundervoll, sanft und doch leidenschaftlich zugleich, bis sie alles andere um sich herum vergaß. Audrey streckte die freie Hand aus und berührte federleicht seine Stirn. Seine Haut war warm, aber nicht mehr von feinen Schweißperlen bedeckt wie noch kurz zuvor.
    Zart strich sie über seine Brauen, seine Lider, die Wimpern, ließ die Fingerspitze über die Nase tiefer gleiten, hielt an seinem Mund inne. Die Versuchung, ihn zu küssen, wurde übermächtig, doch sie begnügte sich damit, seine Lippen nachzuzeichnen, hauchzart nur, damit er ja nicht aufwachte. Seine Unterlippe war voll und fest, unendlich sinnlich, und ihre prickelte, als sie sich daran erinnerte, wie sein Mund sich

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