JULIA EXTRA Band 0287
wie es sich anfühlte, wenn er in ihr war, wenn er sie voller Sinnlichkeit und Leidenschaft liebte.
Jordan unterdrückte nur mit Mühe ein sehnsuchtsvolles Seufzen. Sie legte ihren Kopf an seine Brust, damit er nicht sah, wie ihre Wangen geradezu glühten.
„Ich bin das ganze Wochenende hier“, murmelte er. „Ich übernachte hier im Hotel.“
Sie hob ruckartig den Kopf und schaute ihn ungläubig an. „Du übernachtest hier? Im Regency?“
„Das ist doch Schicksal, oder?“
Jordan schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht an Schicksal, Gino. Jeder Mensch verfügt über einen eigenen Willen und über eine freie Wahl.“
„Und was würdest du wählen, Jordan, wenn ich dich bitten würde, mit auf mein Zimmer zu kommen?“
Ihre Augen weiteten sich. Diese Arroganz! Wie konnte er annehmen, dass sie einfach so mit ihm ins Bett fallen würde?
Aber, oh … seine Leidenschaft. Sein hungriger Blick stellte sie regelrecht bloß. Als sie noch zusammengelebt hatten, da hatte Gino sie oft stundenlang geliebt, mit nur ganz kurzen Pausen dazwischen. Er behauptete immer, dass er nicht genug von ihr bekommen konnte, und seine Taten schienen seine Worte zu bestätigen.
„Aus welchem Grund genau?“, fauchte sie ihn an, denn sie wollte ihn keinesfalls merken lassen, dass allein der Gedanke, mit ihm auf sein Zimmer zu gehen, sie zum Zittern brachte. „Eine schnelle Nummer um der alten Zeiten willen? Tut mir leid, aber ich bin nicht der Typ für One-Night-Stands, Gino. Das war ich noch nie, und das solltest du eigentlich wissen.“
„Ich erinnere mich an alles, was dich angeht“, gab er verführerisch zurück. „Und es geht mir nicht um einen One-Night-Stand. Ich möchte, dass du das ganze Wochenende mit mir verbringst, und ich will auch mit dir reden. Um dir zu erklären, weshalb ich vor all den Jahren nicht zu dir zurückgekommen bin.“
Jordans wild pochendes Herz machte einen Satz. „Du … du wolltest zu mir zurückkommen?“
„Natürlich. Ich habe dich geliebt, Jordan. Daran darfst du niemals zweifeln.“
Mit diesen Worten war Jordans letzter Widerstand gebrochen.
„Versteh mich nicht falsch“, fügte er hinzu. „Heute Nacht möchte ich nicht reden. Heute Nacht gehört ganz allein uns, Jordan. Du und ich zusammen wie einst. Sag nicht Nein. Sag, sí. Sí, Gino. Wie ich es dir damals beigebracht habe.“
In Jordans Kopf drehte sich alles. So hatte sie sich bei keinem anderen Mann verhalten. Die Art und Weise, wie sie sich Ginos Willen beugte. Nicht sklavisch, sondern bereitwillig und aus eigenem Antrieb. Sie genoss die Rolle, seine Frau zu sein. Bei ihm hatte sie sich immer sicher und geborgen und vor allem unendlich geliebt gefühlt.
Als er sie verließ, war sie am Boden zerstört gewesen. Es hatte eine ganze Weile gedauert, ehe sie überhaupt wieder mit Männern ausging, und dann auch nur mit eher sanften, vielleicht sogar ein wenig schwachen Typen. Männer, die sie zur Abwechslung dominieren und verlassen konnte, wenn die Sache zu ernst wurde.
Und dann war Chad in ihr Leben getreten – lächelnd, charmant und selbstbewusst. Seine Intelligenz und seine Erfahrung hatten ihr gefallen.
Sie dachte wirklich, dass sie ihn liebte – bis er ihr schließlich einen Antrag machte und sie sich mit der Aussicht konfrontiert sah, ein Leben lang mit Chad das Bett zu teilen.
Wenn sie schonungslos ehrlich war, dann hatte der Sex mit Chad etwas Distanziertes an sich – so als folge er den Anweisungen eines Sachbuchs zum Thema Geschlechtsverkehr. Manchmal täuschte sie ihren Orgasmus nur vor, damit er sie nicht fragte, ob sie einen gehabt hatte.
„Komm schon“, nahm Gino ihr die Entscheidung ab. „Lass uns gehen.“
Sanft löste er ihre Arme von seinem Nacken, griff nach ihrer linken Hand und begann, sie in Richtung des Ausgangs zu ziehen.
„Meine Sachen!“, protestierte sie und deutete auf den Tisch, wo ihre Jacke und Tasche hoffentlich noch auf dem Stuhl lagen.
Doch, sie waren noch da.
Als sie rasch in den Blazer schlüpfte, runzelte er die Stirn. „Warum trägst du so wenig schmeichelhafte Kleidung?“
Ihr Blick wanderte kurz über sein Outfit. Enge schwarze Jeans, ein weißes T-Shirt und eine schwarze Lederjacke. Es passte zu ihm und seinem Macho-Image.
„Anwältinnen tragen nun mal solche Kleidung zur Arbeit“, verteidigte sie sich. Sie fügte nicht hinzu: Besonders solche, die so aussehen wie ich. Die Justiz war immer noch eine Männerwelt, egal was manche Feministinnen glauben mochten. Selbst
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