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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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typisch für Jordan, dass sie so etwas bemerkte, dachte Gino amüsiert. Sie hatte schon immer eine scharfe Beobachtungsgabe besessen. Als sie sich kennenlernten, hatte er gerade ein vierjähriges Studium in Rom hinter sich gebracht, weshalb sein Akzent damals stärker gewesen war. Wie sollte er das jetzt erklären, ohne ihr zu verraten, wie sehr er sie vor zehn Jahren betrogen hatte?
    Ihm blieb keine andere Wahl – er musste lügen.
    „Ich bin schon seit einiger Zeit wieder in Australien.“
    „Und du bist nicht auf die Idee gekommen, nach mir zu suchen?“, entgegnete sie.
    „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass du das gewollt hättest“, erwiderte er vorsichtig. „Ich dachte, du hättest alles hinter dir gelassen.“
    „Das habe ich auch“, versetzte sie und warf den Kopf zurück.
    Eine Geste, die er sehr gut bei ihr kannte, auch wenn sie nicht dieselbe Wirkung wie mit offenen Haaren hatte.
    „Dann bist du also Anwältin geworden?“, fragte er und tat so, als ob er es nicht wisse.
    „Ja.“
    „Deine Mutter muss sehr stolz auf dich sein.“
    „Mum ist vor ein paar Jahren gestorben. Krebs.“
    Ein weiterer Grund, warum sie so traurig und einsam wirkte. „Das tut mir wirklich leid, Jordan. Sie war eine sehr, sehr nette Frau.“
    „Ja, sie hat dich auch gemocht.“ Sie seufzte und schaute für einen Moment zur Seite. „Und was machst du heutzutage?“
    „Ich arbeite immer noch im Baugewerbe“, antwortete er und hasste sich dafür, dass er den Betrug weiter aufrechterhielt. Doch was blieb ihm anderes übrig? Das hier führte zu nichts. Es ging nur darum … endgültig Abschied zu nehmen.
    Aber als er ihr in die Augen schaute – so wundervolle, ausdrucksstarke Augen –, da fühlte es sich nicht nach Abschied an. Nein, es fühlte sich genauso an wie bei ihrer allerersten Begegnung.
    Die Versuchung, ein paar dieser alten Gefühle neu zu beleben, war unglaublich groß. Genauso wie seine wachsende Neugier in puncto ihres Liebeslebens. Also gut, sie war nicht verheiratet. Aber das hieß nicht, dass sie keinen Liebhaber oder festen Freund hatte.
    „Du bist nicht verheiratet, wie ich sehe“, bemerkte er und deutete auf ihre linke Hand, an der sich keinerlei Ringe befanden.
    „Nein“, gab sie nach kurzem Zögern zurück.
    Gino fragte sich, was das zu bedeuten hatte. War sie verheiratet gewesen und jetzt geschieden?
    „Und du?“, konterte sie.
    „Vielleicht bin ich irgendwann so weit“, antwortete er mit einem Schulterzucken.
    „Du hast immer geschworen, dass du nicht vor vierzig heiraten würdest.“
    „Habe ich das?“
    „Ja, das hast du ganz bestimmt.“
    Gino entschied sich, den Small Talk zu beenden und auf den Punkt zu kommen.
    „Was machst du hier allein, Jordan?“
    „Ich war nicht allein“, entgegnete sie scharf. „Ich war mit einer Arbeitskollegin hier, aber sie ist einem Exfreund begegnet, der sie zum Dinner eingeladen hat. Sie sind gerade gegangen.“
    „Das macht dir nichts aus?“
    „Warum sollte es? Wir sind ohnehin nur auf einen Drink hierhergekommen. Es ist höchste Zeit, dass ich nach Hause fahre.“
    „Warum? Es ist doch noch früh. Oder wartet zu Hause jemand auf dich? Ein Freund? Partner?“
    Zorn blitzte in ihren Augen auf. „Das ist eine ziemlich persönliche Frage, Gino. Eine, die ich sicher nicht beantworten werde.“
    „Warum nicht?“
    Genervt schüttelte sie den Kopf. „Du läufst mir rein zufällig nach zehn Jahren über den Weg und meinst, das Recht zu haben, mir Fragen zu meinem Privatleben stellen zu dürfen? Wenn du so interessiert bist, warum hast du mich dann nicht kontaktiert, als du nach Australien zurückgekommen bist?“
    „Ich lebe in Melbourne“, brachte er als fadenscheinige Ausrede hervor.
    „Ja und? Es ist nur ein ganz kurzer Flug bis nach Sydney.“
    „Hättest du es wirklich gewollt, dass ich dich kontaktiere, Jordan? Sei ehrlich.“
    Ihr Gesichtsausdruck verriet sie. Sie hatte es sich gewünscht. Doch sicher nicht mehr, als er es sich selbst gewünscht hatte.
    „Du hättest schreiben können“, entgegnete sie wütend. „Du kanntest meine Adresse. Wohingegen ich keine Ahnung hatte, wo du warst – abgesehen von Italien.“
    „Ich dachte, es wäre besser, einen klaren Schlussstrich zu ziehen – dich freizugeben, damit du jemanden finden kannst, der … besser zu dir passt.“
    Sie lachte. „Du warst also nur deshalb grausam, weil du mir eigentlich etwas Gutes tun wolltest, ja?“
    „So in der Art.“
    Jordan blickte ihn zornig

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