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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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„Australian Open“ zu sehen, ohne es ihn wissen zu lassen. „Spielst du noch?“
    „Nur noch zum Vergnügen, seit ich zur Marine gegangen bin. Jetzt ist Fliegen mein Sport.“
    Er hatte ihr den Hubschrauber gezeigt und sie zu einem Flug eingeladen. Nervös hatte sich Carissa entschieden, dem zerbrechlich aussehenden Ding nicht ihr Leben anzuvertrauen. Sie hatte gesagt, sie würde später darauf zurückkommen, und Eduard hatte sie wegen ihrer Angst nicht aufgezogen.
    Jetzt ging er ins Haus und kam mit einem kleinen Rucksack wieder heraus. „Ich habe Mineralwasser, Cracker und Obst eingepackt, falls wir unterwegs hungrig werden.“
    Carissa rang sich ein Lächeln ab. Neuerdings war ihr Appetit unberechenbar. Manchmal hatte sie ständig Hunger, dann wieder mochte sie Essen nicht einmal sehen. Zum Glück schrieb Eduard es ihrem „Virus“ zu und stellte keine peinlichen Fragen.
    Wie lange würde das noch gut gehen? Bald musste sie den Landsitz wirklich verlassen. Und das Gehalt, das Eduard ihr zahlte? Obwohl sehr großzügig, konnte sie damit die verlorene Summe nie wieder hereinholen.
    Wem wollte sie etwas vormachen? Das Gehalt war nicht halb so reizvoll wie der Mann, der es zahlte. Carissa hatte geglaubt, über ihre Vernarrtheit in Eduard de Marigny hinweg zu sein. Nur eine Woche unter einem Dach mit ihm, und sie wusste, wie schnell ihre Gefühle wieder erwachen konnten.
    Nicht, dass sie das zulassen würde. Ihre Erfahrungen mit Mark Lucas und dem Betrüger hatten sie davon überzeugt, dass es dumm war, irgendjemandem zu vertrauen. Sie war besser dran, wenn sie selbst für sich sorgte. Und sie würde es schaffen, sich mit ihrem Kind ein Leben aufzubauen, ohne von einem Mann abhängig zu sein.
    In dieser Stimmung begleitete sie Eduard in den Regenwald. Ohne zu zögern, nahm er einen von einem Dutzend Durchlässen zwischen den Bäumen. Carissa war froh, dass sie nicht versucht hatte, allein zum Wasserfall zu gehen.
    „Du wirst den richtigen Weg markieren müssen, wenn du nicht jeden Gast persönlich hinführen willst“, sagte sie, als sie Eduard einholte. Im Gegensatz zu ihm war sie außer Atem, nachdem sie vierzig Minuten gewandert waren.
    Er bemerkte es und wurde langsamer. „Ich habe diesen Ausflug schon so oft gemacht, dass ich einfach vergesse, wie leicht sich andere im Regenwald verlaufen können.“
    „Ist es noch weit?“
    „Auf der nächsten Lichtung gönnen wir uns eine Pause.“
    Zehn Minuten später erreichten sie einen Eukalyptushain. Eduard nahm den Rucksack ab und lehnte sich an einen Baum. Dankbar setzte sich Carissa auf einen umgestürzten Stamm und öffnete die Wasserflasche, die Eduard ihr reichte. „Hier ist es schön.“
    Er gab ihr eine Packung Cracker und einen Pfirsich. Vorsichtig knabberte Carissa an einem Cracker. Ihr Magen rebellierte nicht, und sie aß mit mehr Begeisterung weiter.
    Verstohlen beobachtete sie Eduard und stöhnte fast auf, als er in einen Pfirsich biss und ihm der Saft übers Kinn lief, bis er ihn mit dem Handrücken abwischte. Mit wegen der Wärme halb aufgeknöpftem Hemd sah Eduard nicht mehr vornehm, sondern eher urwüchsig-männlich aus. Die Verführung in Person.
    Schließlich reichte er ihr die Hand und half ihr hoch. Seine Berührung löste ein Prickeln in ihrem Körper aus, und ihr Herz schlug schneller. Der Zauber des Regenwalds umhüllte Carissa und untergrub ihr Bedürfnis, distanziert zu bleiben. Stattdessen sehnte sie sich danach, dass Eduard sie an sich zog.
    Doch er schulterte mit ausdruckslosem Gesicht den Rucksack und ging weiter.
    Das Tal schlängelte sich durch mit Farn bedeckte Hänge bis zum Wasserfall, den Carissa hörte, bevor sie ihn sah. Zuerst erkannte sie das tosende Geräusch nicht, aber dann spürte sie die Feuchtigkeit in der Luft.
    „Tiga Falls liegt direkt vor uns“, sagte Eduard. Er ließ den Rucksack neben einem Baum zurück, nahm ihre Hand und führte Carissa einen rutschigen Weg entlang.
    Plötzlich stand sie vor einer hohen Felswand, an der glasklares Wasser herabströmte. Wilder Ingwer wuchs auf dem Weg, und Farne klammerten sich an die Felsen. Noch nie hatte Carissa etwas so Spektakuläres gesehen. Staunend betrachtete sie die tosenden Wassermassen.
    „Beim ersten Besuch sollte man hinter den Wasserfall gehen und die Mayat-Geister grüßen, die in der Höhle leben“, erklärte Eduard.
    Überrascht blickte Carissa ihn an. „Eine Höhle? Ich würde sie gern sehen!“
    Die Mayat waren die ersten bekannten Einwohner von

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