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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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Hals. „Sollten wir nicht die Polizei rufen?“
    „Dein Freund soll nicht die Gelegenheit haben, wieder zu verschwinden. Ich rufe die Polizei, sobald ich weiß, wohin er geht.“
    „Ich komme mit.“
    „Nein. Nicht in deinem Zustand.“
    Dass Eduard sie beschützen wollte, war lobenswert, aber unangebracht. „Ich bin schwanger, nicht schwach. Du hast Dominic Hass nur flüchtig gesehen. Also brauchst du mich, um ihn zu identifizieren.“
    „Leider hast du recht.“ Eduard warf ihr einen frustrierten Blick zu. „Versprich mir, keine unnötigen Risiken einzugehen.“
    Ohne diese Zusicherung würde Eduard nicht nachgeben, das konnte sie erkennen. Und von unvermeidbaren Risiken hatte er nichts gesagt. „Abgemacht.“
    Eine Treppe führte von der Terrasse in den Garten und zum Fußweg am Fluss. Als sie das Ufer erreichten, war von Dominic Hass keine Spur zu finden. Links von ihnen endete der Weg am Waldrand.
    „In die Richtung ist er gelaufen, als du ihn gesehen hast. Vielleicht versteckt er sich aus irgendeinem Grund zwischen den Bäumen“, meinte Eduard.
    Carissa nickte. „Bei meiner Ankunft in Tricot bin ich an einer Gruppe von Häusern auf der anderen Seite des Walds vorbeigefahren. Ob er dort wohnt?“
    „Alles ist möglich, wenn er schon so verrückt ist, überhaupt in der Gegend zu bleiben.“
    Darüber hatte sich Carissa auch gewundert. „Er könnte nach neuen Opfern suchen.“
    „Unwahrscheinlich. Die Gefahr, erwischt zu werden, ist zu groß. Normalerweise grasen solche Typen nach einem Erfolg ein neues, noch sicheres Gebiet ab.“
    Das Rätsel, warum Dominic Hass noch in Tricot war, ließ sich nur lösen, wenn sie ihn einholten. Und Eduard war fest entschlossen, genau das zu tun. Carissa lief schneller, um mit ihm Schritt zu halten.
    Im Wald nahm Eduard ihre Hand, worüber sie froh war. Nur wenig Sonnenlicht drang durch das Laubdach. Inmitten der drohend aufragenden Schatten rechnete sie fast damit, dass ihnen Dominic Hass hinter einem Baum auflauerte.
    Aber er wusste ja nicht, dass sie ihn gesehen hatte.
    Hatte sie ihn gesehen? Oder war das Wunschdenken gewesen? Carissa blieb stehen.
    „Was ist?“ Eduard blickte sie fragend an.
    „Vielleicht habe ich nur einen Mann gesehen, der Dominic Hass ähnelt.“
    „Bekommst du kalte Füße?“
    „Du findest es selbst unbegreiflich, dass er noch in der Gegend ist.“
    Eduard lehnte sich an einen Baum und verschränkte die Arme. Allein mit Carissa in einem dunklen Wald zu sein gefiel ihm. Ihre Augen waren groß vor Zweifel, und ein dünner Zweig hatte sich in ihrem Haar verfangen und es zerzaust. Ihr zuliebe wollte Eduard den Gauner erwischen. Was ihn jedoch nicht daran hinderte, ihre Schönheit zu bewundern.
    „Es gibt nur einen Weg, eine Erklärung zu bekommen.“
    „Bist du immer so zielstrebig?“ Vergeblich zog Carissa an dem Zweig.
    Vorsichtig entfernte er ihn und genoss es, flüchtig die Finger durch ihr seidenweiches Haar gleiten zu lassen. „Immer.“
    „Ich kann mich geirrt haben.“
    Eduard hörte das Zittern in ihrer Stimme, das er mit seiner Berührung ausgelöst hatte. „Wir wissen beide, dass das nicht der Fall ist. Früher bist du immer die Erste gewesen, die eine Veränderung oder Bewegung in unserer Umgebung bemerkt hat. Wenn du meinst, Dominic Hass gesehen zu haben, dann genügt mir das.“
    Als sie zaghaft lächelte, war Eduard froh, sich an ihre scharfe Beobachtungsgabe erinnert zu haben. Er erinnerte sich noch an vieles mehr. Daran, wie ihr das Haar ins Gesicht fiel und zurückgeschoben werden musste. Wie ihre Augen dunkler wurden, wenn irgendetwas sie tief berührte.
    Genau das geschah jetzt und weckte in ihm die Sehnsucht, Carissa in die Arme zu nehmen und ihre Unsicherheit wegzuküssen. Aber würde er es schaffen, sie nur zu trösten und dann aufzuhören? Er widerstand dem Wunsch. Den Hochstapler zu finden war im Moment das Beste, was er für sie tun konnte. Selbst wenn sie ihr Geld nicht zurückbekam, würde es zumindest eine Genugtuung für sie bedeuten, den Mann vor Gericht zu bringen.
    Seufzend ging Eduard weiter.
    Der Wald wich einem kleinen Park mit einem Steingrill, einem Holztisch und Bänken. Eine niedrige Steinmauer trennte den Park von den Häusern, die Carissa von der Straße aus gesehen hatte. Ein Schild hieß Gäste im Feriendorf Rain Forest Resort willkommen. Das Tor neben dem Schild stand offen.
    Carissa erstarrte. „Da ist Dominic Hass. Er verschwindet gerade um die Ecke des Hauptgebäudes. Bestimmt hat er

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