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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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ich auf der Straße sitzen“, jammerte Dominic Hass.
    „Ich besorge Ihnen gern eine andere Unterkunft“, sagte Eduard. „Sie wird nicht ganz so schick sein wie diese, aber sie ist garantiert viel sicherer. Ruf die Polizei, Carissa.“
    Sie benutzte das Telefon im Bungalow und machte erneut die Erfahrung, dass es sofort Wirkung erzielte, wenn Eduards Name ins Spiel kam. Kurze Zeit später traf ein Beamter ein, der die Ehrerbietung in Person und offensichtlich erfreut war, dem Marquis helfen zu können.
    Nachdem der Polizist Dominic Hass in Handschellen seinem Kollegen am Streifenwagen übergeben hatte, der den Fluchtweg sicherte, kehrte er zurück, um Carissas und Eduards Aussagen aufzunehmen.
    Ihr versagte mehrmals die Stimme, während sie noch einmal erklärte, wie sie hereingelegt worden war. Eduards aufmunternder Blick machte es ihr leichter, die peinlichen Einzelheiten zuzugeben.
    „Sie sind nicht das erste Opfer.“ Der Beamte klappte sein Notizbuch zu und stand auf. „Meine Vorgesetzten sind begeistert, Dominic Hass in Gewahrsam zu haben. Ich habe mich nach Ihrem Anruf mit ihnen in Verbindung gesetzt. Sie haben eine Akte über ihn, die dicker ist als das örtliche Telefonbuch. Morgen schicken sie einen Kriminalbeamten, der ihn nach Perla überführt.“
    Das ist ein gewisser Trost, dachte Carissa. Sie brachte es nicht fertig, den Beamten zu fragen, ob es nicht doch noch eine Chance gab, ihr Geld wiederzufinden.
    Eduard schien zu ahnen, was sie beschäftigte. „Der Mann, der Dominic Hass’ Papiere gestohlen hat, will mit Freunden zurückkehren.“
    „Keine Sorge, wenn sie auftauchen, warten unsere Leute hier schon auf sie.“
    „Ich möchte auf dem Laufenden gehalten werden“, bat Eduard höflich, aber der Befehlston war unmissverständlich.
    Der Beamte nahm Haltung an. „Ich melde mich, sobald wir mehr wissen. Und Miss Day, wir tun alles, um Ihr Geld zurückzuholen.“
    Ohne große Hoffnung bedankte sie sich.
    Sie ist total fertig, dachte Eduard. Kein Wunder. So ein ereignisreicher Nachmittag genügte, um jeden zu ermüden, erst recht eine Frau in ihrem Zustand. Er bat sie, sich auf einen Liegestuhl am Swimmingpool der Ferienanlage zu setzen, während der Beamte ins Hauptgebäude ging und mit dem Manager sprach: Der Bungalow musste versiegelt werden, bis er richtig durchsucht worden war.
    Als der Beamte zurückkehrte, lehnte Eduard sein Angebot ab, von einem Fahrer der Polizei zum Landsitz gebracht zu werden. „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn jemand Miss Days Auto holen würde. Wir übernachten in Tricot.“
    Überrascht blickte Carissa ihn an, doch er erklärte es ihr erst, nachdem die Beamten mit ihrem Gefangenen weggefahren waren.
    „Nach allem, was passiert ist, werde ich dich heute nicht einem weiteren Geholper über die Landstraßen aussetzen.“
    „Mir geht es gut“, behauptete Carissa.
    Sie sah gut aus. Erschöpft, aber wunderschön. Sie trug eine ausgestellte Jeans und ein zitronengelb und hellgrün gemustertes T-Shirt aus feiner Baumwolle, dazu zarte Riemensandalen. Das Outfit ließ sie jünger aussehen, als sie war. Eduard beobachtete, wie sie sich mit den Fingern durchs Haar fuhr.
    „Außerdem habe ich nichts für eine Übernachtung dabei.“
    „Ich bin sicher, wir treiben irgendwo eine Zahnbürste auf.“
    Genervt schüttelte sie den Kopf. „Ich brauche Kleidung zum Wechseln. Ehrlich, es macht mir nichts aus zurückzufahren.“
    „Nein.“
    „Und was du sagst, gilt, Euer Lordschaft.“ Carissa stand auf und ging auf und ab.
    „Jetzt begreifst du es allmählich.“
    Sie machte einen Schmollmund, und Eduard sehnte sich danach, ihre Verärgerung wegzuküssen. Er hielt sich zurück. Seine Entscheidung, in Tricot zu übernachten, würde ihm einiges abverlangen. Ob es ihm gefiel oder nicht, er war zu einem Gentleman erzogen worden. Das bedeutete: getrennte Schlafzimmer und Hände weg, bis Carissa äußerte, dass sie etwas anderes wünschte.
    Nicht, dass er nicht versuchen konnte, sie dazu zu bringen, mehr zu wollen.
    „Wo möchtest du gern übernachten?“, fragte er.
    Ihre Augen funkelten vor Wut. „Ich würde mir niemals anmaßen, deine Pläne für mich zu durchkreuzen.“
    Er konnte nicht anders. Sanft tippte er ihr ans Kinn. „Du schmollst richtig süß.“
    „Wenn du das sagst, Euer Lordschaft.“
    „Hörst du jetzt mal auf mit dem Titelquatsch?“
    „Oder was? Lässt du mich in die Zelle neben Dominic Hass werfen?“
    „Ist dir der Begriff ‚lèse-majesté‘

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