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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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bekannt?“
    „Es bedeutet Majestätsbeleidigung“, brauste Carissa auf. „Ich hatte in der Schule Französisch.“
    „In Carramer hat ‚lèse-majesté‘ noch immer eine Funktion“, sagte Eduard warnend.
    Carissa zog die Augenbrauen hoch. „Du meinst, es ist Hochverrat, vor deiner fürstlichen Herrlichkeit nicht zu katzbuckeln?“
    Zwar versuchte er, streng zu blicken, aber er musste einfach lachen. „Tja, das habe ich wohl herausgefordert. Genauso, wie du dies herausforderst.“
    Er umfasste ihre Schultern, neigte den Kopf und küsste Carissa lange und leidenschaftlich. Schnell gab sie ihren Widerstand auf und erwiderte seinen Kuss. In diesem Moment war Eduard nicht die fürstliche Persönlichkeit, sondern nur ein Mann mit Wünschen und Sehnsüchten.
    Schließlich löste er den Mund von ihrem und wurde sich bewusst, wo sie waren. Der Poolbereich lag noch immer verlassen da, in den Bungalows regte sich nichts. Niemand hatte seine Unbesonnenheit beobachtet.
    Unbesonnenheit? Unsinn, dachte Eduard. Er hatte genau das getan, was seinen Bedürfnissen entsprach.
    Carissa sah verträumt aus. Wagte er zu hoffen, dass sie auch den Zauber empfand, der ihn erfüllte, wann immer sie sich berührten? Als würde sie ihm die Hoffnung versagen, schüttelte Carissa den Kopf.
    „Ich finde, wir sollten zum Landsitz zurückfahren.“
    Sie hätte sich die Worte sparen können.
    Ein junger Polizist traf mit ihrem Auto ein. Falls er sich fragte, was der Marquis in einem billigen Kleinwagen zu suchen hatte, so zeigte er es nicht. Mit ausdruckslosem Gesicht nahm er seinen Posten vor Dominic Hass’ Bungalow ein.
    Eduard half ihr beim Einsteigen, setzte sich ans Steuer und fuhr zurück zur Hauptstraße. So, wie er es von Anfang an vorgehabt hatte.
    Weil es in Tricot keine Auswahl gab, erwartete Carissa, dass sie zum Monarch Hotel fahren würden. Stattdessen parkte er vor dem Anini’s. „Was wollen wir denn hier?“
    „Anton vermietet eine Suite an Freunde und Bekannte. Gelegentlich habe ich sie auch schon genutzt. Sie ist bei Flitterwöchnern beliebt. Ich denke, sie wird dir gefallen.“
    Natürlich war die Suite gerade frei, und natürlich konnten der Marquis und seine Begleiterin so lange darin wohnen, wie sie wollten. Anton würde ihnen mit dem größten Vergnügen ein ganz besonderes Abendessen bringen, sobald sie es wünschten.
    „Warum überrascht mich das nicht?“, murmelte Carissa.
    Die Suite lag in einem Anbau und war luxuriös ausgestattet: ein großes Wohn-Esszimmer, zwei geräumige Schlafzimmer, jedes mit eigenem Bad. Glastüren führten auf eine Terrasse mit Whirlpool und Aussicht über den Fluss bis zu den bewaldeten Bergen.
    „Such dir ein Schlafzimmer aus, während ich weg bin“, sagte Eduard.
    „Wohin willst du?“
    „Zahnbürsten, weißt du noch?“
    Bevor Carissa ihn daran erinnern konnte, dass sie für eine angenehme Übernachtung mehr als eine Zahnbürste brauchte, schloss sich die Tür hinter ihm.
    Im Geiste warf Carissa eine Münze und ging in das Schlafzimmer auf der rechten Seite. Beim Probesitzen auf dem großen Himmelbett stellte sie fest, dass die Matratze sehr gut gefedert war. Hinter der Tür hing ein flauschiger weißer Bademantel. Im Bad mit Eckwanne entdeckte sie eine Auswahl an Toilettenartikeln, die eines Fünf-Sterne-Hotels würdig waren.
    Mit einem Lächeln bemerkte sie die Zahnbürste. Eduard hätte sich die Einkaufstour sparen können.
    Ihr Lächeln verschwand, während sie sich vorstellte, hier mit ihm zu übernachten. Die Suite kam ihr tausendmal intimer vor als das Landhaus. Beliebt bei Flitterwöchnern, hatte er gesagt. Und wie in einer Hochzeitssuite fühlte sich Carissa, als sie sich auf dem Bett ausstreckte.
    Obwohl sie so müde war, konnte sie sich nicht entspannen. Eduard und sie waren nicht auf Hochzeitsreise und würden es niemals sein, solange Welten zwischen ihnen beiden lagen.

9. KAPITEL
    „Was ist das denn alles?“, fragte Carissa, als Eduard zurückkehrte und seine Pakete auf dem Couchtisch im Wohnzimmer stapelte. „Du bist losgegangen, um Zahnbürsten zu kaufen.“
    Er sah unerträglich selbstzufrieden aus. „Ich habe mich hinreißen lassen.“
    „Das kann man wohl sagen.“ Auf sein Drängen hin begann Carissa, die Schachteln zu öffnen. In der ersten war ein mit Spitze besetztes Seidennachthemd, in der zweiten lag der dazu passende Morgenrock.
    Sie nahm das Nachthemd heraus und stellte sich vor, es für Eduard zu tragen. Sofort stieg ihr die Röte ins Gesicht.

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