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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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Restaurant aus.“ Er hob ihr Kinn an. „Ich esse immer dort, wenn ich in der Stadt bin. Wenn ich woanders hingehe, denkt Anton Anini, er habe die Gunst der Fürstenfamilie verloren. Er wird sich die Pulsadern aufschneiden.“
    „Für so etwas will ich nicht verantwortlich sein“, erwiderte Carissa gespielt ernst. Ihre Augen funkelten. Indem er ihre Schwangerschaft akzeptierte, hatte ihr Eduard ein großes Geschenk gemacht. Sie war darauf gefasst gewesen, dass er wie Mark und ihr Bruder reagieren würde. Aber Eduard hatte sie überrascht.
    Eigentlich sollte sie sich nicht wundern. Er war früher schon bereit gewesen, ihr zuzuhören und ihre Träume mit ihr zu teilen. Jetzt gab ihr seine Besorgnis um sie das Gefühl, geschätzt zu werden, etwas, was ihr in der letzten Zeit zweifellos gefehlt hatte. Diesmal würde sie sich davor hüten, sein Verhalten falsch zu deuten.
    Eduard bot an, sie mit dem Hubschrauber nach Tricot zu bringen.
    „Einen Flug verkraftet mein Magen nicht, selbst wenn meine Nerven es könnten“, lehnte Carissa ab.
    Von ihrem Kleinwagen hielt Eduard zwar ebenso wenig, aber er bestand wenigstens darauf, dass er fuhr. Auch mit so weit wie möglich zurückgeschobenem Sitz passte er kaum hinters Steuer.
    Die Straße schlängelte sich durch den Regenwald und verlief dann parallel zum Tiga River, an dessen Ufer Bananenbäume, Bambus und wilder Ingwer wuchsen. Zweifellos war es ratsam, auf der kurvenreichen, schmalen Straße vorsichtig zu fahren, aber Eduard übertrieb wirklich ein bisschen. Machte er sich Sorgen, dass ihr Auto auseinanderfallen könnte?
    „Fahren wir nicht ziemlich langsam?“, fragte Carissa schließlich.
    „Ich will nicht, dass du zu sehr durchgeschüttelt wirst.“
    Genervt seufzte sie. „Du brauchst mich nicht wie ein rohes Ei zu behandeln. Ich verspreche, dass ich nicht zerbrechen werde.“
    Er beschleunigte nur geringfügig, und sie fand sich damit ab, dass sie gemütlich in die Stadt zuckelten.
    Mit den fürstlichen Gästen war die Gegend für die Wohlhabenden der Provinz schick geworden, und sie hatten sich hier auch Landhäuser gebaut. Als Folge war Tricot – obwohl die Stadt nur ein paar tausend Einwohner hatte – ein eleganter Ferienort mit schön instand gesetzten alten Häusern, Galerien und exklusiven Boutiquen.
    Dr. Brunets Praxis lag in einem restaurierten Holzhaus am Ende der Hauptstraße. Bougainvillea rankte sich um die Verandapfosten. „Ich komme allein zurecht“, sagte Carissa, als Eduard mit ihr auf das Gebäude zuging. Sie konnte sich die Gerüchte vorstellen, die entstehen würden, wenn er sie zum Arzt begleitete.
    Widerstrebend nickte Eduard und kehrte zum Auto zurück. „Ich hole dich in einer halben Stunde wieder ab.“
    Sobald sich Carissa dem Empfang näherte und ihren Namen nannte, sprang eine schwarzhaarige Schönheit Ende zwanzig auf. „Dr. Brunet erwartet Sie. Sie können sofort hineingehen.“
    Im Wartezimmer saßen ein halbes Dutzend Leute. Es war Carissa peinlich, bevorzugt zu werden. Eduard hätte es sicher nicht gestört. Wahrscheinlich war er daran gewöhnt, überall als Erster dranzukommen. Wieder war sie sich der Kluft zwischen ihnen bewusst.
    Auf dem abgelegenen Landsitz merkte sie nicht so viel von seinem Rang. Hier in der Stadt darüber hinwegzusehen war schwerer. Als Eduard ihr aus dem Auto geholfen hatte, war er von den Leuten sofort erkannt und ehrerbietig gegrüßt worden. Ihre Anwesenheit hatte Neugier geweckt, wie Carissa festgestellt hatte.
    Kurz nachdem sie auf den Landsitz gezogen war, hatte sie in Tricot Vorräte gekauft. Niemand hatte sie beachtet.
    Diesmal benahm sich der Arzt ihr gegenüber ganz anders. Er war sehr um ihr Wohlergehen bemüht und schalt sie nicht aus, weil sie in ihrem Zustand so abgeschieden wohnte.
    Beim Verlassen der Praxis sah sie Eduard mit verschränkten Armen und besorgter Miene am Auto lehnen. „Dr. Brunet hat mir ein Eisenpräparat verschrieben, aber ansonsten ist alles in Ordnung“, berichtete sie. Eduard seufzte erleichtert. War er froh, dass es ihr gut genug ging, um bei ihm auszuziehen?
    Es wird sowieso Zeit, dachte Carissa. Noch viel länger durfte sie sich ihm nicht aufdrängen. Nach dem Mittagessen würde sie den hiesigen Grundstücksmakler aufsuchen und fragen, ob in der Umgebung ein Haus frei war, dessen Miete sie sich leisten konnte.
    Wie er versprochen hatte, nahm Eduard sie mit ins Anini’s. Das Gebäude mit der von Säulen getragenen Veranda erinnerte Carissa an alte Herrenhäuser

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