Julia Extra Band 0292
bei sich gesucht, weil es ihr tatsächlich widerstrebte, sich in das soziale Leben seiner Familie einzufügen, das sie als oberflächlich und extrem anstrengend empfand.
So wie Lucas älteren Bruder …
Während Libby ihren Körper mit einem Schwamm und duftender Seife massierte, flogen ihre Gedanken zu dem Mann, der unten auf sie wartete.
Romano würde ganz sicher keine Frau derart ignorieren und hintergehen, wie Luca es mit ihr getan hatte, dessen war sich Libby ganz sicher. Die Glückliche, die sein Interesse zu wecken vermochte, durfte sich in seiner ungeteilten Aufmerksamkeit sonnen.
Bei diesem Gedanken rann ihr ein heißer Schauer über den Rücken. In den letzten Tagen hatte sie etwas von dieser Fürsorge und Ausschließlichkeit in seinen wundervollen dunklen Augen aufblitzen sehen und sich einfach das Gefühl gegönnt, sie könne diese Frau sein. Aber das war natürlich nur ein alberner Wunschtraum, der ins Reich ihrer übersteigerten Fantasie gehörte …
Was hatte sie Romano schon zu bieten? Ein gebrochenes Herz? Zerstörtes Selbstvertrauen, was ihre Rolle als Ehefrau und Mutter betraf? Wo war da Platz für Leidenschaft, Zärtlichkeit und Hingabe, die ein Mann wie er verdiente?
Libby presste die Lippen zusammen, drehte das Wasser ab und trat aus der luxuriösen Duschecke.
Ob diese Maddalena ihm all dies geben konnte? Oder es bereits getan hatte?
Mit einer heftigen Geste warf Libby ihr nasses Haar nach hinten und fragte sich, wie sie an so einem schicksalhaften Tag nur derartig frivole Gedanken haben konnte. Missbilligend betrachtete sie sich in dem riesigen Spiegel, der eine ganze Wand des Luxusbades einnahm.
Ihr schlanker Körper schien von innen heraus zu glühen, die Brustspitzen hatten sich steil aufgerichtet und wirkten wie pinkfarbene, geschlossene Rosenknospen, die nur darauf warteten, wachgeküsst zu werden …
Ich will das nicht! Ich will ihn nicht!, knirschte sie innerlich, wandte sich brüsk ab und stand ihrem Schwager gegenüber, der noch die Hand auf der Klinke liegen hatte.
7. KAPITEL
Libby vergaß zu atmen und starrte Romano aus weit geöffneten Augen stumm an.
Ihr nasses Haar wirkte viel dunkler als gewöhnlich, und auf der nackten Haut, die hier im sonnigen Italien einen goldenen Ton angenommen hatte, glitzerten Wassertropfen wie kostbare Juwelen.
„Ich habe geklopft“, rechtfertigte Romano sich. „Mir war eingefallen, dass du gar kein Handtuch hast.“ Zum Beweis hielt er ihr ein flauschiges weißes Frotteebadetuch entgegen. Sein Herz klopfte bis zum Hals, und der Pulsschlag hatte sich mindestens verdoppelt.
Er hatte angenommen, dass Libby immer noch in der Dusche war, doch der unerwartete Anblick ihres perfekt geformten Körpers und seine eigene Reaktion darauf waren so beunruhigend und stimulierend zugleich, dass er es nicht ignorieren konnte.
„Was?“, fragte Libby und schaut automatisch zu dem leeren Handtuchregal neben der Spiegelwand hinüber. „Stimmt“, stellte sie etwas atemlos fest und nahm Romano das Handtuch ab. „Danke.“
Libby errötete sanft, verspürte aber seltsamerweise nicht den Drang, ihre Blöße überstürzt vor seinem verlangenden Blick zu verbergen, der wie ein erotisches Streicheln war.
„Ist es wirklich so schlimm oder falsch, dich zu begehren?“, murmelte Romano mit rauer Stimme, und Libby überlegte, ob er mit ihr oder sich selbst gesprochen hatte. Sie hob einen Arm und legte die Hand über ihr wild hämmerndes Herz.
„Ja.“
„ Sì ? Veramente ?“ Er lächelte schwach und neigte den Kopf als Zeichen, dass er ihre Ablehnung akzeptierte, aber der Hunger in seinen dunklen Augen war unverkennbar.
„Du magst mich doch nicht einmal“, erinnerte sie ihn mit trockenem Mund. „Damit ist es erst recht unmoralisch.“
Romano trat einen Schritt auf sie zu, und als er sprach, streifte sein warmer Atem ihre Wange. „Du magst mich ebenso wenig“, stellte er ruhig fest und ließ seinen Blick bedächtig über ihren aufregenden Körper gleiten, „und trotzdem willst du mit mir schlafen.“
Libby schluckt heftig. Sie hätte es natürlich leugnen müssen, aber wie konnte sie das, wenn sie Tag und Nacht kaum noch an etwas anderes dachte? Rasch senkte sie die Lider, um sich nicht zu verraten, doch Romano legte einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzuschauen.
„Wie es aussieht, sind wir beide zutiefst verdorben, caris sima.“
Schuldig im Sinne der Anklage , fuhr es Libby unsinnigerweise durch den Kopf, als sie ihm ihre halb
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