Julia Extra Band 0292
er es genannt hatte. Deshalb hatte er offensichtlich andere Quellen angezapft und ein wenig improvisiert:
… heiratet das Supermodel Blaze, deren eigentlicher Name Elizabeth Vincenzo lautet und die in weniger exklu siven Kreisen als den Laufstegen der Welt und den Tum melplätzen der Reichen und Schönen auch als Libby Vin cent bekannt ist. Außerdem wird gemunkelt, dass sie mit 18 Jahren, als sie noch Aushilfskellnerin in einem Café war, Romano Vincenzos jüngeren Bruder Luca getroffen und in einer heimlichen Zeremonie sogar geheiratet ha ben soll …
Dann folgte ein kurzer Abschnitt über den Unfall, wo auch erwähnt wurde, dass die umwerfend attraktive Blaze die Mutter des sechsjährigen Giorgio, dem Mündel von Romano Vincenzo, sei.
… offenbar ist es dem als unnahbar geltenden Supermo del gelungen, nicht nur einen, sondern gleich beide Brü der einzufangen, was die Vermutung eines unserer Kolle gen wohl Lügen straft, dass es kein Feuer unter dem Eis gibt …
„Mir ist das elende Geschmiere ja egal“, behauptete Libby wenig überzeugend. „Aber ich ertrage den Gedanken nicht, dass Giorgio mit derartigem Schmutz konfrontiert wird!“
„Mach dir deswegen keine Gedanken, carissima “, versuchte Romano sie zu beschwichtigen. „Dein Sohn ist robuster, als du vermutest. Außerdem steht uns ja noch die offizielle Pressekonferenz bevor, in der du noch das eine oder andere richtigstellen kannst, wenn du das Bedürfnis dazu hast.“
Libby wünschte sich Romanos Lässigkeit im Umgang mit Klatschreportern, aber dafür hatte sie bereits zu viele schlechte Erfahrungen mit dieser Spezies gemacht.
Und dann kam der Tag, als sie neben Romano in der Empfangshalle eines Fünf-Sterne-Hotels der Vincenzo-Gruppe stand und lächelnd alle Fragen der anwesenden Pressevertreter beantwortete.
Als einer der Journalisten Libby fragte, ob es bei Romano und ihr Liebe auf den ersten Blick gewesen sei, spürte sie, wie ihr zukünftiger Ehemann nervös wurde.
„Nicht im Traum würde ich daran denken, eine derart intime Frage zu beantworten“, erklärte sie mit einem hinreißenden Lächeln, das ihre Abfuhr mildern sollte.
„Und jetzt entschuldigen Sie uns bitte“, sagte Romano gepresst, umfasste ihren Arm und zog Libby mit sich in Richtung der Aufzüge. Vorm Eingang zum Penthouse, seiner Privatresidenz im familieneigenen Hotel, blieb er stehen und küsste sie zärtlich auf die Wange. „Du warst einfach wunderbar“, raunte er ihr ins Ohr und öffnete die Tür. Das elegante, kühle Foyer seiner Luxussuite quoll fast über vor duftenden weißen Gardenien. Es mussten hunderte sein! Und Rosen … weiße Rosen!
Libby inhalierte ganz tief den betäubend süßen Duft und wandte sich langsam um. „Was würdest du wohl erst für die Frau tun, die du liebst, Romano?“, sagte sie rau.
Stumm schauten sie sich in die Augen, bis er hilflos die breiten Schultern hob. „Was für eine Antwort erwartest du jetzt von mir?“
Ja, was erwartete sie überhaupt von ihm? Sie hatte doch schon viel mehr bekommen, als er ihr je versprochen hatte!
„ Carissima …“ Zärtlich wischte er mit dem Finger eine einzelne Träne ab, die ihr über die Wange lief. „Ich wollte dich mit meiner Überraschung nicht zum Weinen bringen.“
„Das hast du auch nicht“, behauptete Libby tapfer. „Ich nehme an, es ist nur eine Art Kulturschock, weil ich noch nie so viele kostbare Blumen auf einem Fleck gesehen habe.“ Sie machte ein paar Schritte in die Suite hinein und schaute sich neugierig um. „Hier ist es so still … und unendlich friedlich.“
Romano, der hinter ihr stand, legte sanft seine Arme um ihre Taille und zog Libby an seine Brust. „Möchtest du dich ein wenig ausruhen, cara ?“
Als sie stumm nickte, küsste er sie auf die roten Locken, hob sie auf seine Arme, als sei sie leicht wie eine Feder, und setzte sie neben einem weißen Ledersofa auf dem weichen Teppich ab. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte Romano die Couch mittels eines elektrischen Mechanismus in ein einladendes Bett verwandelt, auf das er Libby sanft hinaufzog.
„Romano …“
„Schsch …“, murmelte er leise und legte ihr eine Hand über die Augen. Und dann spürte sie nur noch seine bedachten Liebkosungen, mit denen er ihre schlummernde Begierde weckte und den Rest der Welt aus Libbys Bewusstsein ausschloss.
Vom Duft der Rosen und Gardenien begleitet, glitten sie hinüber in ein anderes Universum, in dem es nur noch sie beide gab. Und als Romano sie mit
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