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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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nicht. Eines Kollegen mit auffallend tiefer Stimme, die echt sexy klang.
    Tanner. Ryan Tanner … Hatte sie den Namen schon irgendwo gelesen? Die einzigen Tanners, die ihr auf die Schnelle einfielen, waren steinreiche Minenbesitzer, denen halb Nordaustralien zu gehören schien. Von denen war bestimmt keiner Journalist im Nebenberuf!
    „Danke, Mr. Tanner“, sagte sie schließlich. „Nett, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, mich extra anzurufen.“
    „Es war mir ein Vergnügen. Und da wäre noch etwas, Simone …“
    Wie er ihren Namen aussprach, war unbestreitbar sexy. Ihr wurde plötzlich ganz warm. Vielleicht wollte er ein Date? Er wäre nicht der Erste, der mit ihr Kontakt aufzunehmen versuchte, nachdem ihr Foto im Magazin erschienen war. Für alle Fälle überlegte sie sich rasch eine plausible Ausrede.
    „Ich habe etwas, das Ihnen gehört“, klang Ryan Tanners tiefe Stimme aus dem Hörer.
    „Wie das?“
    „Letzte Woche haben Sie vor dem Flughafen ein Buch verloren.“
    Absolute, vernichtende Panik überwältigte Simone. Der Hörer glitt ihr aus der Hand und fiel krachend auf den Schreibtisch.
    Inzwischen hatte sie sich eingeredet, ihr kostbares Tagebuch wäre von einem mürrischen Taxifahrer in einen Abfalleimer geworfen oder von einer Kehrmaschine von der Straße gefegt worden und so oder so auf einer Müllhalde gelandet.
    Nachdem sie mehrmals das Taxiunternehmen angerufen und sich vergeblich nach dem Buch erkundigt hatte, war sie zu dem Entschluss gekommen, sie könne den Artikel unbesorgt schreiben. Bestimmt würde niemand in ihr die Verfasserin des Tagebuchs erkennen, selbst wenn es gefunden worden war.
    Nun wurden, einen Tag nachdem die neueste Ausgabe von City Girl erschienen war, ihre schlimmsten Befürchtungen wahr.
    Noch dazu war ihr Buch ausgerechnet einem Journalisten in die Hände gefallen! Kein Wunder, dass er sofort zwei und zwei zusammenzählte, als er ihren Bericht über die Benefizradtour las.
    Mit zitternden Fingern hob sie den Hörer auf und hielt ihn ans Ohr.
    „Miss Gray?“ Ryan Tanner klang besorgt. „Sind Sie okay?“
    Noch immer konnte sie nicht antworten. Ihre Gedanken waren völlig in Aufruhr. Natürlich war Mr. Tanners Bewunderung nur vorgetäuscht gewesen! In Wirklichkeit hatte er ihr mitteilen wollen, dass er ihr Buch hatte.
    Ihr wurde übel bei der Vorstellung, ihr Geheimnis würde demnächst in einem schäbigen Boulevardblatt veröffentlicht. Womöglich kam es auch ins Fernsehen?
    Hör auf, dich verrückt zu machen, und reiß dich zusammen, ermahnte sich Simone. Jetzt ging es um Schadensbegrenzung.
    Sie sagte so ruhig wie möglich: „Unser Gespräch wird nicht gerade direkt im Radio oder Fernsehen übertragen, Mr. Tanner?“
    „Natürlich nicht! Ich bin ein reiner Zeitungsmensch.“
    Simone atmete auf. „Okay. Ryan Tanner … Der Name sagt mir momentan nichts. Helfen Sie mir doch weiter.“
    „Gern. Ich habe früher für den Sydney Chronicle gearbeitet, war aber die letzten anderthalb Jahre in London.“
    „Und Sie glauben, Sie haben etwas, das mir gehört.“
    „Ja. Sie müssten doch wissen, was es ist: Ihr Tagebuch.“
    Jetzt geht es erst mal darum, Zeit zu gewinnen, dachte sie. „Mr. Tanner, in meinem Büro stehen meine Mitarbeiter förmlich Schlange, um mich zu sprechen. Kann ich Sie zurückrufen? In ungefähr einer Viertelstunde?“
    „Ja, klar.“ Er diktierte ihr seine Nummer.
    „Ist das Ihre Privatnummer?“, hakte Simone argwöhnisch nach.
    „Ja. Für mich ganz allein“, erwiderte er humorvoll und legte auf.
    Wie benommen saß sie einige Augenblicke regungslos da, dann sprang sie auf und ging im Büro rastlos hin und her. Die ganze Situation war ein Albtraum! Was sollte sie nun tun?
    Vor allem musste sie äußerst vorsichtig und überlegt vorgehen.
    Simone wünschte, sie wüsste, wie das Buch in Ryan Tanners Hände gelangt war. Hatte es ihm vielleicht jemand verkauft? Wie viele Leute mochten es schon gelesen haben?
    Keine Panik, ermahnte sie sich. Sie musste nur einen kühlen Kopf bewahren, dann würde sie einen Ausweg aus dem Schlamassel finden. Vor allem musste sie Ryan Tanner richtig behandeln … sodass er ihre Fragen beantwortete, nicht umgekehrt.
    Sie wartete siebenundzwanzig Minuten, bevor sie ihn anrief. Das waren endlos lang erscheinende, nervenaufreibende tausendsechshundertzwanzig Sekunden.
    „Ach Simone! Schön, dass Sie zurückrufen“, begann er höflich.
    „Ja, aber da ich ziemlich beschäftigt bin, kann ich mich nicht lang mit

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