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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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Ihnen unterhalten“, erwiderte sie kühl. „Ich bin Ihnen aber sehr verbunden, dass Sie mir mein Eigentum zurückgeben wollen.“ Lieber Himmel, wie gestelzt ich klinge, dachte sie entsetzt und fügte in normalem Ton hinzu: „Könnten Sie das Buch einfach an der Rezeption unseres Verlags für mich hinterlegen? Wann es Ihnen am besten passt.“
    „Na ja, Simone …“
    Ein Prickeln überlief sie, als er ihren Namen mit seiner tiefen Stimme so sanft aussprach. Aber das durfte sie nicht beeinflussen.
    „Es gibt da noch einiges, was ich gern mit Ihnen besprechen würde“, fügte er hinzu.
    „Tut mir leid, ich bin an einem Gespräch mit Ihnen nicht interessiert. Jedenfalls nicht, bevor ich mich überzeugt habe, dass das Buch tatsächlich mir gehört“, wehrte sie ihn ab.
    Wer wusste schon, was er vorhatte? Vielleicht wollte er sie erpressen.
    „Es ist ganz bestimmt Ihres“, versicherte er.
    „Und wie sind Sie an das Buch gekommen, Mr. Tanner?“
    „Ein regnerischer Tag, Flughafen Sydney, hübsche Blondine, die auf ein Taxi wartet. Sie hat einen Rucksack mit Seitentaschen bei sich. Kommt Ihnen das alles irgendwie bekannt vor, Miss Gray?“
    Beinah hätte sie laut aufgestöhnt. Dieser Mann war am Tag ihrer Heimkehr aus Hongkong ebenfalls am Flughafen gewesen. Hatte er sie absichtlich beobachtet? War er einer von diesen ekelhaften Stalkern, die man nicht mehr loswurde?
    Plötzlich fiel ihr der umwerfend attraktive Mann am Flughafen ein, der sie so eindringlich gemustert hatte. Aber das war bestimmt nicht Ryan Tanner gewesen, der hatte nun wirklich nicht wie ein Stalker gewirkt.
    „Okay“, gab Simone nach. „Was genau wollen Sie also? Mich treffen?“
    „Ja, warum nicht? Wie wäre es heute mit einem gemeinsamen Mittagessen?“
    Nein, sie brauchte mehr Zeit … vor allem um einige Hintergrundinformationen über Ryan Tanner in der Hand zu haben.
    „Nein, leider habe ich heute zu viel zu tun. Morgen wäre mir lieber“, erklärte sie.
    „Warum warten? Können Sie heute wirklich kein bisschen Zeit für mich erübrigen?“ So leicht ließ er sich nicht vertrösten.
    Simone seufzte leise. Vielleicht war es tatsächlich besser, die ganze Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Andernfalls lauerte ihr dieser mysteriöse Mr. Tanner womöglich auf und folgte ihr bis nach Hause …
    „Na schön“, stimmte sie schließlich zu. „Wo sollen wir uns treffen?“
    „Ist Ihnen der Jadedrache recht?“, schlug er vor. „Oder haben Sie erst mal genug von chinesischem Essen?“
    „Ich werde um ein Uhr dort sein.“

3. KAPITEL
    Ryan war ungewohnt nervös, als er ins chinesische Viertel von Sydney ging.
    Hatte Simone Gray ihn irgendwie verhext?
    Anders konnte er sich nicht erklären, warum er sie zum Essen traf, statt ihr das Buch per Post zu schicken oder es, wie sie vorgeschlagen hatte, am Empfangsschalter ihres Verlags abzugeben.
    Warum sonst lag ihm so viel daran, sie wiederzusehen und herauszufinden, warum sie ihm als Einzige unter den unzähligen Passagieren am Flughafen aufgefallen war?
    Auf dem Foto in der Zeitschrift City Girl hatten ihre Augen gefunkelt, ein Lächeln hatte ihre schön geschwungenen Lippen umspielt. Seitdem war er wie betört. Ihr Bild zu sehen war so ähnlich gewesen, als ob man eine kleine bezaubernde Melodie hörte, die einem nicht mehr aus dem Kopf ging. Man wollte einfach auch das ganze Lied kennenlernen!
    Das war der Grund für das Treffen mit Simone Gray. Unter anderen Umständen hätte er wahrscheinlich versucht, sie zu beeindrucken. Mit einer Einladung ins eleganteste Restaurant der Stadt, wo einen beflissene Kellner umschwirrten und erstklassige Weine zu exzellentem Essen servierten.
    Doch bei seinem Anruf war sie spürbar in Panik geraten und wäre durch eine so unangemessen kostspielige Einladung wahrscheinlich noch argwöhnischer geworden. Außerdem waren solche Restaurants nicht wirklich sein Stil.
    Als Ryan durch ein altes geschnitztes Tor das von quirligem Leben erfüllte Chinatown betrat und appetitanregende Düfte ihm entgegenwehten, merkte er, dass er so gespannt, ja so nervös war wie vor einem ersten Date.
    Lachhaft! Immerhin war er schon dreißig und hatte immer Erfolg bei Frauen gehabt. Abgesehen davon war dies, jedenfalls in Simone Grays Augen, eine rein geschäftliche Verabredung und alles andere als ein Rendezvous.
    Nach dem strahlenden Sonnenschein draußen wirkte das Licht im Restaurant Jadedrachen gedämpft, und er brauchte einen Moment, bis er

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