Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
Vom Netzwerk:
Simone an einem Tisch im hinteren Bereich des Lokals entdeckte.
    Sie saß mit dem Gesicht zur Tür, und als sie ihn sah, spiegelte sich ein deutliches Erkennen in ihrem schockierten Blick.
    Ganz offensichtlich erinnerte sie sich an den Moment, als sie sich am Flughafen so tief in die Augen geschaut hatten.
    Vielleicht habe ich ja eine Chance bei ihr, dachte Ryan optimistisch. Dann beobachtete er, wie ihr Ausdruck von Erstaunen über Enttäuschung zu Abneigung wechselte.
    Kein guter Anfang für ihr Treffen. Trotzdem lächelte er, während er auf sie zuging und ihr die Hand hinhielt.
    „Hallo, Simone.“
    Sie ignorierte seine freundliche Geste und blickte argwöhnisch zu ihm hoch, die Lippen fest zusammengepresst.
    Ryan setzte sich ihr gegenüber und stellte fest, dass sie von Nahem – trotz ihrer abweisenden Miene – noch attraktiver aussah, als er es in Erinnerung hatte. Ihr Gesicht, umrahmt von goldblondem, leicht gewelltem Haar, war ein perfektes Oval mit klassisch schönen, regelmäßigen Gesichtszügen. Sie hatte einen makellosen, samtigen Teint, ihre ausdrucksvollen dunkelblauen Augen waren von dichten dunklen Wimpern umrahmt.
    Simone trug ein einfach geschnittenes hellblaues Kleid und als Schmuck nur eine dünne Goldkette, aber dieses Outfit brachte ihre strahlende Schönheit erst recht zur Geltung.
    Er musste sich wirklich zusammenreißen, um ihr nicht unumwunden zu sagen, dass sie die schönste Frau war, der er jemals begegnet war.
    Dass ihr das völlig egal wäre, verriet ihm das eisige Misstrauen in ihren Blicken.
    „Haben Sie schon mal hier gegessen?“, fragte Ryan schließlich.
    Das war nicht gerade sehr originell, aber immerhin keine Bemerkung, die irgendwie Anstoß erregen konnte.
    „Nein.“ Noch immer lächelte Simone nicht. „Aber ich habe schon die Speisekarte durchgesehen, und die ist okay.“
    Er winkte den Kellner zu sich, und sie bestellten. Simone nahm Fisch mit Bohnensoße, Ryan mongolisches Lamm. Auf Wein verzichteten sie, stattdessen wählten sie Jasmintee.
    Als der Kellner sie wieder allein gelassen hatte, blickten sie sich über den Tisch hinweg kurz in die Augen. In ihren entdeckte Ryan so etwas wie ein kurzes Aufflackern von Interesse, aber es war so flüchtig, dass er es sich auch eingebildet haben konnte.
    „Mein Lob über Ihren Artikel war übrigens ernst gemeint“, begann er schließlich. „Ich war schon mal im Himalaja, allerdings in Nepal, nicht auf der chinesischen Seite. Die Eigenart der Gegend haben Sie, wie ich finde, wirklich gut beschrieben. Man hatte als Leser richtig das Gefühl, an Ihrer Seite zu sein.“
    Sie zog die Brauen hoch. „Mr. Tanner, ich …
    „Ach Simone!“ Er lächelte bewusst charmant. „Bestimmt schaffen Sie es, mich Ryan zu nennen, wenn Sie sich ein bisschen Mühe geben.“
    Seinen Wunsch quittierte sie mit einem halben Lächeln. „Also gut, Ryan, wir beide wissen, dass ich nicht hier bin, um Ihre Meinung über meinen Artikel zu hören. Aber wenn wir schon dabei sind: Wahrscheinlich sind Sie durchaus mit mir einer Meinung, dass der Artikel noch viel lebendiger hätte werden können … wenn ich meine Reisenotizen zur Verfügung gehabt hätte.“
    Er zuckte die Schultern. „Sie haben es mir nun mal sehr schwer gemacht, Ihnen das Buch zurückzugeben. Auf der ersten Seit stehen keinerlei persönliche Daten.“
    „Na und? Ich hatte nicht erwartet, es zu verlieren. Normalerweise passe ich gut auf meine Siebensachen auf.“
    „Leider war der Taxifahrer nicht so sorgfältig. Das Buch ist aus dem Rucksack gefallen, als der Fahrer ihn in den Kofferraum stopfte.“
    „So was hatte ich mir schon gedacht“, gab Simone zu. „Ich habe mehrmals das Taxiunternehmen angerufen und nachgefragt, aber niemand hatte das Buch abgegeben.“
    „Und ich habe mich mehrmals beim Fundbüro des Flughafens erkundigt, ob jemand den Verlust eines Tagebuchs gemeldet hätte“, berichtete Ryan.
    Einen Augenblick herrschte Schweigen, während sie ihn kritisch musterte. „Sie haben es doch mitgebracht, oder?“, fragte sie schließlich.
    Es hätte keinen Sinn gehabt, irgendwelche Spielchen zu versuchen. Also nahm er es aus der Tasche und legte es auf den Tisch.
    „Ich nehme an, Sie haben jedes Wort gelesen“, unterstellte ihm Simone mit schmalen Lippen.
    „Ehrlich gesagt: Nein.“
    Zweifelnd, nein ungläubig sah sie ihn an, dann griff sie ungeduldig nach dem Buch.
    Unwillkürlich legte er die Hand auf ihre, aus einem Impuls heraus, den er sich selbst nicht erklären

Weitere Kostenlose Bücher