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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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verlegen.
    „Klar! Entschuldige. Ich war nur so überrascht.“ JD ging voraus in die Küche. „Möchtest du ein Bier?“
    „Gern, Dad.“
    „Schade, dass du am Donnerstag nicht länger bleiben konntest“, meinte JD und reichte Ryan ein Bier. „Es waren interessante Leute da.“
    „Leider hatte ich eine wichtige Verabredung“, log Ryan.
    Seinem Vater war klar, dass er nicht die Wahrheit sagte, er kommentierte es aber ausnahmsweise nicht. Sie gingen auf die Terrasse, die einen atemberaubenden Blick über den Hafen bot mit seinen unzähligen im Wasser glitzernden Lichtern.
    Ryan wünschte sich, Simone wäre bei ihm. Um ebenfalls diese Aussicht zu genießen … und um ihm Schützenhilfe zu leisten.
    „Ich war sehr beeindruckt von deiner Simone“, begann JD.
    „Sie ist nicht meine Simone“, wehrte Ryan ab und überlegte, ob er nicht lieber sofort wieder gehen solle.
    „Aber du hast ein Auge auf sie geworfen, oder?“
    „Genau wie ein Großteil der Männer hier in Sydney“, konterte er.
    „Gehst du mit ihr aus?“
    „Hör mal, Dad, ich bin nicht hier, um mit dir über Simone zu sprechen.“
    JD ließ sich nicht vom Thema abbringen. „Du musst deine Karten sorgfältig ausspielen, wenn du dir diese Frau sichern willst.“
    Kurz biss Ryan die Zähne zusammen, dann trank er einen großen Schluck Bier und beschwor sich, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    „Ich brauche keinen Rat, wie ich mit meinen Freundinnen umzugehen habe“, sagte er bemüht ruhig. „Ich brauche überhaupt keinen Rat mehr.“
    Wieder achtete sein Vater nicht auf ihn. „Ich habe Simone Gray überprüfen lassen. Sie ist ehrgeizig und erfolgreich, ganz anders als die Mädels, mit denen du dich bisher abgegeben hast. Wie gesagt, bei ihr musst du dich ein bisschen anstrengen.“
    „Lassen wir das, Dad! Reden wir lieber übers Segeln. Wo warst du heute?“
    „Eine Frau wie Simone Gray interessiert sich nicht für einen Strandläufer, der nur Sonne und Surfen im Sinn hat, Junge! Der Name Tanner allein beeindruckt sie nicht. Du musst schon selber etwas vorweisen. Zeig mal ein bisschen Mumm! Such dir einen richtigen Job und …“
    „Jetzt reicht’s!“ Ryan sprang auf und wollte gehen, überlegte es sich aber noch einmal anders. Er hatte Simone versprochen, es mit seinem Vater zu versuchen. Sie hatte ja keine Ahnung, wie schwer das war!
    Er ging zur Brüstung der Terrasse und umfasste das Geländer. Die Rücklichter und Scheinwerfer der Autos auf der Hafenbrücke bildeten rote und weiße Girlanden.
    Eigentlich müsste ich Dad endlich mal sagen, wie erfolgreich ich das Erbe meiner Mutter investiert habe, dachte Ryan. Aber es bereitete ihm zu viel geheimes Vergnügen, als beinah Einziger über seine Investitionen informiert zu sein.
    „Wenn du es schaffst, Simone einzufangen, richte ich euch eine große Hochzeit aus, mit allem Drum und Dran.“
    „Das ist sehr großzügig von dir, Dad, aber vergiss es!“
    „Machst du dir denn nichts aus dem Mädel?“
    „Oh doch. Deshalb brauche ich ja auch keinen guten Rat, wie ich mit ihr umzugehen habe.“
    „Trotzdem solltest du auf mich hören, mein Junge.“ JD lachte heiser. „Immerhin habe ich schon drei Frauen überredet, mich zu heiraten.“
    Und wo ist die dritte gerade?, hätte Ryan am liebsten gefragt. Wahrscheinlich saß Gloria im Casino in Monte Carlo, unfähig, sich vom Roulettetisch loszureißen.
    Sein Vater seufzte leise. „Ich will doch nur dein Bestes, Junge.“
    Das ist dein Stichwort, würde Simone sagen. Sie hatte leicht reden! Sie sah das Problem ja von außen. Ihr pfuschte niemand ständig dazwischen. Mit allerbesten Absichten natürlich.
    Ryan ging zum Sessel zurück und setzte sich. „Warum kannst du mir nicht ein einziges Mal etwas zutrauen? Ich habe im ganzen Leben noch nichts getan, was dir Freude macht, richtig?“
    „Unsinn, Junge!“
    „Nein, das ist es nicht. Du hast mir nämlich nie verziehen, dass ich schuld am Tod meiner Mutter bin.“
    Wieder wurde JD blass, und er sackte in seinem Stuhl zusammen.
    Verdammt, jetzt habe ich es gesagt, dachte Ryan. Der Vorwurf brannte ihm seit Jahrzehnten auf der Zunge.
    „Nein, Junge, das ist nicht wahr“, flüsterte sein Vater schließlich.
    Ryans Kehle war plötzlich wie zugeschnürt, und er musste gegen seine Tränen ankämpfen. Wie lange er schweigend dasaß, wusste er nicht. Plötzlich spürte er eine Hand auf der Schulter. Er blickte hoch und sah seinen Vater neben sich stehen. Auch seine Augen schimmerten

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