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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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Aber bitte … was geschehen ist, ist geschehen, und wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Ich weiß, dass das zwischen uns etwas ganz Besonderes gewesen ist und dass ich es zunichtegemacht habe, als ich dich ohne ein Wort verließ. Mit diesem Bewusstsein muss ich leben – Tag für Tag! Jedes Mal, wenn ich Sorcha anblicke, sehe ich ihre Ähnlichkeit mit dir – in ihren Augen und in ihrem Lächeln. Jedes Mal, wenn sie wieder in eine neue Entwicklungsphase gekommen ist, wird mir bewusst, dass du nicht dabei warst, um es mitzuerleben … Glaub mir, ich denke oft an das, was ich getan habe, und bedauere es!“
    „Offensichtlich nicht genug, um zurückzukehren und mir die Wahrheit zu sagen?“ Da war kein Funken Mitgefühl in seinem kaltem Blick, und Caitlin stellte mit größtem Bedauern fest, dass sich nun bewahrheitete, was sie bei ihrem unverhofften Wiedersehen im Dorf bereits vermutet hatte. Flynn hatte sich so gegen jede neuerliche Verletzung gewappnet, dass da einfach kein Durchkommen war. Nicht einmal ein Rammbock hätte eine Kerbe in die Mauer geschlagen, die Flynn um sich errichtet hatte.
    „Du und Sorcha, ihr könnt hier unten schlafen.“ Er atmete tief durch. „Es ist der wärmste Platz im Cottage. Das Sofa gegenüber lässt sich zu einer Liegefläche umbauen. Ich bringe später Bettzeug herunter. Übrigens, die Suppe ist fertig, und es gibt auch frisches Brot. Wenn du willst, essen wir schon einmal in der Küche, während Sorcha schläft.“
    Flynn bemerkte durchaus, dass Caitlin kaum etwas angerührt hatte. Sein eigener Appetit schwand, je länger er sie ansah und darüber brütete, was sie verloren hatten.
    Caitlin war ganz blass, und unter ihren lebhaften blauen Augen lagen dunkle Schatten. Wahrscheinlich war sie seit dem Tod ihres Vaters nicht mehr richtig zur Ruhe gekommen. Außerdem, dachte Flynn jetzt, hatte sie ihm vorgeworfen, sie ebenfalls verletzt zu haben. War er damals wirklich so unnahbar gewesen, was seine Gefühle betraf? Schon möglich.
    Flynn bekam ein schlechtes Gewissen, sodass es ihm schwerfiel, sein Mitgefühl zu verbergen. Dabei wappnete er sich gleichzeitig gegen die gefährliche Anziehungskraft, die Caitlin wie eh und je auf ihn ausübte – auch wenn er ihr soeben noch gesagt hatte, dass es anders wäre.
    Der Schnee auf dem Hausdach und in der Umgebung verschluckte jedes Geräusch und hinterließ eine gespenstische Stille – ähnlich der, die an einem zugefrorenen See herrschte, nachdem auch der letzte Vogel gen Süden geflogen war. Doch unter dem Anschein trügerischer Ruhe war es nur eine Frage der Zeit, wann es krachte …
    Unvermittelt sprang Flynn schließlich vom Stuhl auf. „Wenn offenbar keiner von uns mehr etwas essen will, kann ich auch schon mal Tee kochen.“
    „Wir haben noch nicht darüber gesprochen, wie oft du Sorcha sehen möchtest, wenn wir wieder in London sind“, sagte Caitlin leise, während sie den halb vollen Suppenteller von sich schob. Der Appetit war ihr endgültig vergangen. „Wir sollten eine Vereinbarung treffen, wenn wir nun schon über Nacht hier festsitzen … meinst du nicht?“
    Der Schein ihrer himmelblauen Augen, die sie jetzt auf ihn gerichtet hielt, war so hell und klar, dass Flynn für einen Augenblick geradezu geblendet war und spürte, wie ihn eine wohlige Wärme erfüllte – eine Wärme, die einen Mann dazu brachte, einer Frau auf ewig zu verfallen …
    Während er mechanisch den Wasserkessel füllte und auf den Herd stellte, musste er all seine Willenskraft aufbieten, um gegen das unbändige Verlangen anzukämpfen und sich wieder auf die Situation zu konzentrieren. „Ich habe auch schon darüber nachgedacht“, verkündete er schließlich und wandte sich Caitlin wieder zu.
    „Nun, vielleicht … möchtest du deine Ideen mit mir teilen?“
    „Es ist völliger Blödsinn zu glauben, wir könnten irgendetwas auf die Beine stellen, während du in London wohnst und ich hier meine Existenz habe. Jetzt, da ich weiß, dass es Sorcha gibt, wird es mir nicht mehr ausreichen, sie ein- oder zweimal im Monat zu sehen. Worauf es wahrscheinlich hinauslaufen würde, wenn wir weiterhin in verschiedenen Ländern leben. Die einzige Lösung für unser Problem liegt darin, dass du mit meiner Tochter hierher zurückziehst.“
    „Zurück nach Irland?“
    „Die Aussicht scheint dich nicht besonders zu reizen.“ Flynn konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. Aber er wollte auch nicht zulassen, dass man ihm noch einmal ein Kind wegnahm –

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