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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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sein Blick fiel sofort auf das schlafende Kind. „Das habe ich mir schon gedacht“, bemerkte er nur, trat ans Feuer und schürte die Glut, sodass kleine orangefarbene Funken aufstoben.
    „Sie konnte ihre Augen nicht länger offen halten“, sagte Caitlin und betrachtete Flynns Profil im Widerschein des Feuers. Jetzt kniete er sich hin, und seine durchtrainierte Oberschenkelmuskulatur zeichnete sich durch die Hose ab. Die tanzenden Flammen ließen sein attraktives Gesicht wie eine Furcht einflößende Maske wirken. Caitlin fragte sich unwillkürlich, ob sie sich nur eingebildet hatte, dass es ihr früher gelungen war, ihn aus seinen Stimmungstiefs zu holen und zum Lächeln zu bringen. Wie auch immer … noch einmal würde sie das nicht schaffen – nie wieder. Nie wieder würde sie die Fähigkeit haben, diesen Wandel bei ihm hervorzurufen. Beinah so, als wenn man eines Morgens aufwacht und erfährt, dass es niemals wieder Frühling wurde und der Winter ewig dauerte.
    „Flynn, ich glaube, wir sollten jetzt lieber –“
    „Weißt du noch, wie die Kelten diese Jahreszeit genannt haben?“, fiel er ihr ins Wort und ließ seinen Blick aus dunkelgrünen Augen auf ihr ruhen.
    Wie soll ich mich denn an irgendetwas erinnern, wenn du mich so ansiehst?, dachte Caitlin panisch, während sie spürte, wie die Hitze der Leidenschaft züngelnd von ihr Besitz ergriff. „Nein, daran kann ich mich nicht erinnern.“
    „Anagantios … die Jahreszeit, in der man besser zu Hause bleibt.“
    „Ich schätze mal, das ergibt einen Sinn. Was will man auch bei diesem Wetter draußen machen?“
    Caitlin hatte immer seine Liebe für die keltische Lebensweise mit ihm geteilt. Ursprünglich war es sogar ihr ureigenes Interesse an den Gebräuchen und der Lebensweise ihrer Vorfahren gewesen, die Caitlin vor fast fünf Jahren in die Stadtbibliothek zu einem Vortrag über die großen Keltenfeste geführt hatte.
    Vom Referenten und seinem Vortrag war sie dann so hingerissen gewesen, dass sie sich danach schüchtern in die Schlange derer einreihte, die ihm ebenfalls Fragen stellen wollten. Der Umstand, dass es sich bei ihm um einen MacCormac handelte und außerdem noch um einen Akademiker mit scharfem Verstand, hätte Caitlin eigentlich davon abhalten sollen, den Kontakt zu ihm zu suchen. Aber es gelang ihr, ihre Bedenken zu zerstreuen und sich mit Flynn zu unterhalten.
    Schnell kamen sie vom Hundertsten ins Tausendste, und keiner von beiden war in der Lage, den Blick wieder vom anderen zu wenden. Bevor sie an diesem regnerischen Sommerabend nach Hause gingen, ludt Flynn Caitlin für den nächsten Abend auf einen Drink ein. Sie wusste, dass ihr Vater sie wahrscheinlich umbringen würde, sollte er davon erfahren …
    Noch jetzt spürte sie die leidenschaftlich intensive Aufregung von damals und erinnerte sich an ihr Erstaunen darüber, dass Liebe auf den ersten Blick tatsächlich möglich war.
    „Es schneit schon wieder ganz ordentlich. Bei diesem Wetter sollte ich heute Abend besser nicht versuchen, zurückzufahren. Wir werden wohl über Nacht hierbleiben müssen.“Als Flynn das Kaminbesteck wieder auf die Steinumrandung legte und aufstand, klopfte Caitlins Herz alarmierend schnell.
    „Du weißt doch, dass wir nicht über Nacht bleiben können!“
    „Wieso nicht?“ Er schnitt ein Gesicht. „Glaubst du, ich würde versuchen, dich ins Bett zu bekommen? Du denkst wohl, ich habe keinen Stolz mehr, nachdem, was du mir angetan hast? Aber mach dir keine Sorgen, Caitlin … so unwiderstehlich du auch bist, habe ich doch einige Bedenken – scheinbar ganz im Gegensatz zu dir!“ Seine Augen funkelten feindselig, und Caitlin spürte, wie die Verzweiflung von ihr Besitz ergriff. Einst war Flynn auf dem Weg gewesen, ihr zu vertrauen, aber diesen Keimling hatte sie durch ihr Handeln zerstört – auch wenn sie damals unter äußeren Zwängen gestanden hatte und jung und unerfahren gewesen war.
    „Es tut mir leid, es tut mir furchtbar leid, dass ich dir dermaßen wehgetan habe, dass du mir niemals vergeben kannst.“ Sie schluckte die Tränen hinunter. „Aber du hast mir auch wehgetan, Flynn. Das magst du nicht verstehen, aber es ist so gewesen. Du hast mich aus deiner Gefühlswelt ausgeschlossen und es mir schwer gemacht, dir nahezukommen.“
    Flynn wollte sie unterbrechen, doch Caitlin fuhr unbeirrt fort: „Den Grund dafür verstehe ich nach wie vor nicht, zumal ich dir damals wohl ziemlich deutlich gezeigt habe, dass ich verrückt nach dir war!

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