Julia Extra Band 0293
vergessen, dich vor einer Schwangerschaft zu schützen.“
„Das ist schon in Ordnung, Flynn. Ich nehme die Pille“, antwortete Caitlin, ohne nachzudenken. Doch dann fügte sie erklärend hinzu, dass sie nur verhütet, um die Menstruationsbeschwerden abzuschwächen. Zu ihrer großen Erleichterung war kein Zweifel in seinem Blick, und sie spürte, wie Flynn ihr die Hand unter den Po schob und ihre Hüften an sich zog. Seine ungezügelte Begierde griff auf sie über, sodass sie ihm bereitwillig entgegenkam, als er tief in sie eindrang.
So war es immer gewesen, wenn sie zusammen waren. Die ersten hitzigen Berührungen hatten stets diese rohe, elementare Explosion des Verlangens zur Folge gehabt – und dann, wenn dieses heiße Begehren befriedigt war, kam die zärtliche, ruhigere, jedoch genauso erfüllende Variante ihres Liebesspiels.
Der tiefe, bis in ihre Seele vordringende Blick aus Flynns beunruhigenden jadegrünen Augen vereinnahmte Caitlin genauso wie sein Körper. Die Sturmflut der Gefühle, die sich in ihr aufgestaut hatte, war nicht mehr zurückzuhalten und gipfelte in einer Woge der Leidenschaft, die Caitlin in einen verzückten Schrei ausbrechen ließ, als sie den Höhepunkt erreichte.
Rasch verwandelten sich ihre Lustseufzer in Freudentränen, die wiederum in Tränen des Bedauerns übergingen. Warum hatte sie ihn verlassen, obwohl sie doch ihr Leben hätte geben müssen, um das festzuhalten, was sie miteinander gehabt hatten? Warum war sie nicht stärker und mutiger gewesen und hatte ihn irgendwie dazu gebracht, sich ihr zu öffnen?
„Schh, schh … nicht weinen. Es ist alles gut.“ Flynn küsste ihr die Tränen weg, kam noch einmal ganz zu ihr und sank schließlich schwer atmend auf sie. Während ihre Körper noch glühten, umarmte Caitlin ihren Geliebten und rang die Tränen des Bedauerns nieder. Anstatt sich Gedanken um Dinge zu machen, die in der Vergangenheit lagen und die sie ohnehin nicht mehr ändern konnte, wollte sie lieber diesen kostbaren Moment als unvergleichliches Geschenk betrachten.
Flynn hielt Caitlin eng umschlungen. Dabei dachte er an die Unterhaltung, die er mit ihr über seine Exfrau und seinen Sohn geführt hatte, und wünschte, er hätte sich Caitlin schon damals anvertraut, als sie sich kennengelernt hatten. Dann hätte sie gewusst, was er durchgemacht hatte. Vielleicht hätte sie ihn nicht verlassen, und er hätte nicht all die Jahre damit verbracht, böse auf sie zu sein und ihren Vater dafür verantwortlich zu machen, dass sie gegangen war.
Flynn begann zu erkennen, dass er keine unwesentliche Rolle bei Caitlins „Vertreibung“ gespielt hatte. Er hatte zu schnell anderen die Schuld gegeben, anstatt ehrlich zu sich selbst zu sein. Jetzt wurde ihm auch klar, dass er es zugelassen hatte, wegen des Verhaltens seiner Exfrau zu verbittern, sich zurückzuziehen und jedem feindselig gegenüberzutreten, der sich ihm in Liebe und Freundschaft nähern wollte.
Kein Wunder, dass Caitlin nicht gewagt hatte, sich ihm anzuvertrauen, als sie schwanger war! Doch darüber wollte er später nachdenken. Jetzt strich er ihr zärtlich übers Haar, bevor er sanft einen Kuss darauf drückte. „Warum versuchst du nicht, noch ein bisschen zu schlafen?“, schlug er dann vor. „Ich stehe auf und kümmere mich um Sorcha, wenn sie mit Bridie zurückkommt.“
„Ich habe doch versprochen, dir bei der Arbeit zu helfen, weißt du noch?“, fragte Caitlin und unterdrückte ein Gähnen.
„Die Arbeit kann warten.“
„Bist du sicher?“
„Ganz sicher.“
„Wenn das so ist, mache ich gern noch ein Nickerchen. Aber du musst bleiben, bis ich eingeschlafen bin.“ Während sie das sagte, hatte sie schon Schwierigkeiten, die Augen offen zu halten, und ihr warmer Atem strich sanft über Flynns bloßen Oberkörper. Wenige Augenblick später hörte er sie im Schlaf seufzen, sah zur hohen, gewölbten Decke und atmete so entspannt durch wie seit Langem nicht mehr. Dass er diese hinreißende Frau wieder in den Armen halten durfte, war einfach unglaublich und bescherte ihm ungeahnte Energien. In ihr zu sein, ihre samtene Wärme um sich zu spüren und das hocherotische Gefühl, wenn sie beim Höhepunkt ihre Beine um seine Hüften schlang, war die Erfüllung eines lang gehegten Traumes.
Flynn hatte Caitlin mehr vermisst, als er es in Worte zu fassen vermochte. Und als sie jetzt im Schlaf mit der Hand über seine Brust strich, erregte ihn diese sanfte Berührung schon wieder so, dass es ihm schwerfiel,
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