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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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Caitlin,
    oft habe ich während der vergangenen Jahre versucht, Dir zu schreiben, wie sehr ich Dich vermisse. Aber nachdem Deine Mutter uns verlassen hatte, war es nicht leicht für mich, mit Dir zusammenzuleben. Du bist ihr in so vielen Dingen ähnlich, dass es mir beinah wehtat, Dich anzuse hen.
    Es tut mir leid, dass Du weggegangen bist und dass ich Dich nie gebeten habe, das Kind sehen zu dürfen. Am An fang wollte ich mir nicht einmal die Fotos angucken, die Du geschickt hattest. Aber nach einer Weile habe ich mich dazu gezwungen. Deine Sorcha ist ja wirklich eine süße kleine Maus, hm? Ich wünschte, Du würdest nach Hause kommen, damit ich sie persönlich kennenlernen kann.
    Aber wenn ich ehrlich sein soll, werde ich wahrschein lich nicht einmal den Mut haben, den Brief aufzugeben. Ich bin sehr töricht gewesen und war Dir bestimmt kein guter Vater. Ich weiß, dass mir Deine Mutter deswegen gehörig den Marsch blasen würde, wenn sie noch hier wäre!
    Ich sehe diesen MacCormac-Jungen hin und wieder und würde ihm gern sagen, wo Du bist, aber ich traue mich nicht. Hätte er Dich glücklich gemacht? Ich weiß es nicht, doch es tut mir leid, dass ich Dir das Leben schwer gemacht habe, als Du mit ihm zusammen sein wolltest. Pass auf Dich auf, Catie, und gib der Kleinen einen Kuss von ihrem Großvater.
    In Liebe,
    Dein Dad
    Vor Rührung brachte Caitlin kein Wort heraus, und während ihr die Tränen in die Augen traten, drückte sie den Brief an sich.
    „Was ist denn los, Mummy?“, fragte Sorcha so erschrocken, dass sie mit ihrem Löffel voll Müsli auf halbem Weg zum Mund innegehalten hatte. „Du weinst ja!“
    „Schlechte Nachrichten?“, fragte jetzt auch Flynn und sah sie besorgt an.
    „Dad muss das hier schon vor einer Weile geschrieben haben.“ Sie wischte eine Träne weg und versuchte zu lächeln. „Aber er ist nie dazu gekommen, den Brief aufzugeben.“
    „Darf ich mal sehen?“ Zögernd streckte Flynn die Hand aus und überflog dann interessiert die krakeligen Zeilen. „Was für ein armer, alter Mann!“, stieß er schließlich hervor und strich Caitlin ebenfalls tief bewegt mit dem Handrücken über die tränenfeuchte Wange. „Da hat er mutterseelenallein in seinem Cottage gesessen, zwar die richtigen Gedanken gehabt, aber einfach die Zeit verrinnen lassen. Und was ich mir alles ausgemalt habe … Wieso hat er mich denn nicht angesprochen? Na gut, wahrscheinlich hätte ich sauer reagiert. Aber, ich meine, ich beiße doch nicht. Was für eine Zeitverschwendung! Stell dir mal vor! Und nicht nur für ihn. Da hat er ein Enkelkind, hat endlich begriffen, dass er Fehler gemacht hat, und schafft es nicht, den nächsten Schritt zu tun. Warum hat er den Brief denn nicht zur Post gebracht? Überleg mal, was er deswegen alles versäumt hat!“
    „Er hat Angst gehabt. Nach dem Verlust meiner Mutter hatte er vor allem und jedem Angst. Sein ganzes Leben war davon beherrscht. Das ist mir jetzt klar geworden, und ich kann ihm verzeihen.“
    „Wie ich schon sagte …“ Lächelnd schüttelte Flynn den Kopf, ohne jedoch Caitlin dabei aus den Augen zu lassen. „Dein Herz ist so groß wie der Ozean, und ich will auch gar nicht, dass es anders wäre!“
    „Die Probleme mit meinem Dad sind nun Vergangenheit“, erklärte sie mit einem entschiedenen Lächeln. „Jetzt zählen nur die Gegenwart und die Zukunft … Meinst du nicht auch?“
    „Daddy, ich möchte die Pferde sehen! Bringst du mich hin?“ Erwartungsvoll sah Sorcha zu ihrem Vater auf, während einige Milchtröpfchen vom Müsli auf ihrem Kinn glänzten.
    „Später, Darling, versprochen! Aber heute Morgen muss ich erst einmal mit deiner Mutter wohin fahren.“ Der Blick, den er Caitlin dabei zuwarf, suggerierte, dass er ihr Einverständnis voraussetzte, obwohl dieses Vorhaben nicht abgesprochen war, und bei Caitlin mischte sich Überraschung mit Vorfreude. „Bridie meinte, du hast vielleicht Lust, ein bisschen im Garten zu spielen, wenn du dich warm anziehst“, fuhr Flynn fort. „Vielleicht darfst du sogar ein paar Blumenzwiebeln in dein eigenes kleines Beet pflanzen, damit sie im Frühjahr blühen.“
    „Ja, aber dafür brauche ich auch eine eigene Schaufel!“, rief das kleine Mädchen begeistert, und die beiden Erwachsenen lachten laut.
    „Was habe ich da nur aufgezogen?“ Kopfschüttelnd tupfte sich Caitlin die Augen, in denen inzwischen Freudentränen standen.
    Sie fuhren durch eine Buchenallee, die im Frühjahr ein zauberhaftes hellgrünes

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