Julia Extra Band 0293
jung, allein und schwanger in einer fremden Stadt, und ich hätte für dich da sein müssen. Du sollst wissen, dass ich das immer bedauern werde. Aber wir dürfen nichts übereilen, Sweetheart … und ich will nicht behaupten, dass es leicht sein wird.“
Caitlin hörte die Zurückhaltung an seiner Stimme und entzog sich seiner Hand. „Wenn du glaubst, dass es nicht funktionieren wird … dass wir nicht …“
„Wir sind beide verletzt worden. Ich meine nur, dass die Wunden erst einmal heilen müssen, bevor wir einander eine dauerhafte Zusage geben können.“
Was er sagte, klang durchaus vernünftig. Sie durften nichts überstürzen und mussten sicher sein, dass sie auch wirklich zusammenbleiben wollten. Auch im Hinblick auf Sorcha konnten sie es sich einfach nicht leisten, noch mehr Fehler zu machen. Seufzend lehnte Caitlin die Stirn an Flynns muskulösen Oberarm. Vorsichtig zog er sie an sich, sodass ihr Kopf schließlich an seiner Brust ruhte, wobei er den Arm beschützend um sie legte.
„Erzähl mir eine von deinen Geschichten, Flynn“, flüsterte Caitlin und hatte Mühe, die Augen offen zu halten, nach all der Anspannung und Dramatik des Tages. „Erzähl mir eine Geschichte, in der alles verloren scheint, am Ende aber die Hoffnung siegt.“
Flynn, der ins Feuer gesehen hatte, gestattete sich ein selbstzufriedenes Lächeln: Glücklicherweise kannte er viele Geschichten.
Im dämmrig goldenen Schein der Lampe auf Caitlins Nachttisch warfen ihre sich bewegenden Körper Schatten an die Wand. Flynn, der unten lag, umfasste Caitlins Hüften, und sie empfing ihn mit einem kleinen, atemlosen Seufzer, wobei sie die Augen schloss, um ganz auszukosten, wie sie sich nun synchron bewegten. Ein Gefühl, dass es so sein sollte und richtig war, überkam sie, und Caitlin hatte den Eindruck, endlich zu Hause zu sein. Das war es, was es für sie bedeutete, bei Flynn zu sein und alle Hindernisse, ob nun gedanklicher, körperlicher oder spiritueller Art, beseitigt zu wissen.
„Öffne die Augen!“, befahl er sanft.
Sie tat es und sah ihm ganz offen und verliebt ins Gesicht. „Hast du das vermisst?“, fragte sie dann lächelnd und bewegte sich so, dass sie ihn noch tiefer in sich aufnehmen konnte.
Sein Blick verdunkelte sich, und Flynn gab ein raues, lustvolles Stöhnen von sich, das ihr einen herrlichen Schauer über den Rücken jagte. „Und ob ich das vermisst habe.“ Nicht nur seine Berührung nahm sie gefangen, auch seine Stimme mit dem reichen, samtigen Timbre hatte Caitlin schon immer geliebt. Jetzt streichelte er ihre Brüste und umfasste sie, wobei er mit seinen Fingerspitzen die aufgerichteten kleinen Knospen immer wieder zärtlich drückte.
Caitlin war so sehr von dem Genuss überwältigt, den er ihr damit bereitete, dass sie kaum seine Antwort auf ihre provokante Frage gehört hatte. „Du wirst in Zukunft eben ganz oft mit mir schlafen müssen“, meinte er nun genauso herausfordernd, „damit ich für die versäumten viereinhalb Jahre entschädigt werde.“ Daraufhin zog er besitzergreifend ihren Kopf zu sich herunter, und sein Kuss war heißhungrig und voller Begierde.
Dabei wuchs Caitlins Erregung so, dass sie beinah den Höhepunkt erreicht hätte. „Ich verspreche es“, stieß sie hervor. „Wenn du mich nur … wenn du …“
„Meinst du das?“, fragte Flynn heiser, mit den Lippen an ihren Lippen, und stieß noch einmal kräftig zu. Dabei presste er ihre Hüften an seine, bis er spürte, wie es um ihn zu pulsieren begann.
Da und nur da, mit ihrem leisen Schrei des Entzückens im Ohr, gestattete er sich selbst, locker zu lassen, sich aus der Zurückhaltung zu lösen, die er sich mit eisernem Willen auferlegt hatte, seitdem er von Caitlin empfangen worden war. Nach dieser Erleichterung hatte er sich mit jeder Faser seines Körpers gesehnt, und jetzt verströmte er sich in Caitlin und küsste sie noch einmal wild und dann immer zärtlicher und zärtlicher.
Seine Gefühle für sie füllten ihn ganz aus, erreichten sogar die bisher so gut bewachten hintersten Winkel seines Herzens. Auf der ganzen Welt gab es keine Frau, mit der er lieber zusammen sein wollte. Was hatte er sich bloß dabei gedacht, als er behauptet hatte, es müsse erst ein Heilungsprozess einsetzen, bevor sie einander Versprechungen für die Zukunft machen konnten? Allein, jetzt wieder mit Caitlin zusammen sein zu dürfen und Sorcha bekommen zu haben, war doch mehr Heilung als genug! Auf jeden Fall war es mehr, als Flynn jemals
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