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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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ihrer Bewegungen war pure Berechnung. Das konnte mit dem echten Leben und der echten Liebe kaum mithalten.
    Wenn es den Hassells nicht auffiel, schienen zumindest die Stears’ allmählich misstrauisch zu werden. Julian bildete sich ein, mehrfach kritische Blicke von ihnen zu ernten, und wenn sie ihre Beobachtungen Jan gegenüber zum Ausdruck brachten, wäre das eine Katastrophe.
    Julian nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas und zuckte zusammen, als er plötzlich neben sich Geoffreys Stimme hörte.
    „Ich frage mich, ob mir jemand deine Eheschließung bestätigt, wenn ich beim Standesamt nachfrage“, sagte Geoffrey scheinbar beiläufig.
    Es hatte keinen Sinn, den Ahnungslosen zu spielen, also ging Julian auf diese indirekte Unterstellung ein. „Ich würde gern sehen, wie du Jan eine so alberne Detektivarbeit verkaufen willst“, erwiderte er mit größtmöglicher Gelassenheit. „Vergiss es einfach, Stears.“
    „Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie ein Kerl wie du sich diesen Auftrag an Land zieht“, zischte dieser gehässig.
    Julian betrachtete ihn aus eiskalten Augen. „Ein Kerl wie ich?“, wiederholte er tonlos.
    Geoffreys Gesicht verzog sich zu einer Fratze. „Jeder weiß doch, dass du dir mit Zähnen und Krallen den Weg nach oben erkämpft hast, Douglas! Du trägst noch immer die Narben von diesem Kampf. Die Leute lassen sich von deinen Designs blenden, deiner Energie, aber du gehörst nicht hierher. Das hast du nie, und das wirst du nie.“
    Ganz langsam schüttelte Julian den Kopf. „Unsere Gastgeber werden schon misstrauisch, Geoffrey. Ich finde, du solltest dich erst einmal beruhigen.“
    „Du würdest alles dafür tun, um den Zuschlag zu bekommen“, fuhr der kleinere Mann mit unverminderter Härte fort. „Aber ich werde dafür sorgen, dass du ihn nicht bekommst, das schwöre ich dir!“ Damit ließ er Julian stehen und gab vor, sich einen neuen Drink holen zu wollen.
    Julian presste die Lippen aufeinander und sah ihm nach. Er hatte keine Angst vor Geoffrey, dennoch würde er ihn im Auge behalten müssen. Sein Blick fiel auf Susan, die sich angeregt mit Hilda unterhielt. Es gab nur einen Weg, Stears zum Schweigen zu bringen. Denn wenn man Dan und Wendy betrachtete, wurde deutlich, dass Julian und Susan mit ihrer Farce niemals so überzeugend wie das Original sein konnten.
    Sie mussten dem Original so nah wie möglich kommen, und das bedeutete, Julian musste Susan verführen. Vielleicht war es genau das, was diesen Deal retten konnte. Eine ergebene Susan im Arm konnte die Hassells am ehesten dazu bringen, an wahre Liebe zu glauben.
    Ein Lächeln breitete sich auf Julians Gesicht aus, wenn er an die kommende Nacht dachte.
    Als endlich zum Abendessen gebeten wurde, lagen Susans Nerven praktisch blank. Sie war müde, sie war hungrig, und sie wollte sich nicht länger verstellen. Aber leider durfte sie ihre Rolle jetzt noch nicht vernachlässigen. Das wurde spätestens klar, als Julian sie von hinten umarmte.
    „Nicht mehr lange, mein Schatz“, flüsterte er in ihr Ohr. „Du hältst dich großartig.“
    „Hör auf, mich zu bevormunden“, erwiderte sie gereizt, zwang sich jedoch dabei zu einem gekünstelten Lächeln.
    Am Tisch saß sie zwischen Wendy und Geoffrey, Julian dagegen wurde neben Lara platziert. Nicht gerade die besten Voraussetzungen …
    „Der Strand hier ist zauberhaft“, verkündete Julian während des ersten Gangs. „Weißer Sand und im Meer ein flacher, weicher Boden ohne Steine. Sind alle Küsten auf dieser Insel so schön?“
    Jan lächelte. „Nein, die Nordküste ist recht steinig und nicht gerade attraktiv. Aber im Süden gibt es noch sehr reizvolle Abschnitte.“ Er machte eine Pause. „Dort soll auch das Resort entstehen.“ Sein Blick trübte sich, und Susan fragte sich erneut, was hinter dem Bau dieser Anlage wirklich steckte.
    Sie sah auf ihren warmen Spargelsalat hinunter, der mit frischen Parmesanflocken übersät war.
    Geoffrey bemerkte ihr Zögern und beugte sich dicht zu ihr. „Fühlen wir uns nicht sonderlich wohl, Susan?“ Sein Tonfall war schleimig.
    „Der Jetlag macht mir etwas zu schaffen“, entgegnete sie mit einem scharfen Seitenblick.
    „Ein Jammer.“ Seine Augen blieben kalt. „Komisch, dass ich nichts von Ihrer Hochzeit mitbekommen habe. Die Architekturszene in England ist doch recht überschaubar.“
    Ihr wurde heiß und kalt zugleich. „Wie ich schon sagte, wir haben uns absichtlich bedeckt gehalten.“
    „Das kann man wohl sagen.“

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