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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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mein Junge!“
    Ethan blickte hoch und sah Claire an der Tür zum Schlafzimmer stehen, mit offenem Haar, das ihr Gesicht zum Teil verdeckte. Trotzdem konnte sie nicht verbergen, wie sie errötete.
    Sie hatten noch einige belanglose Worte gewechselt, an die er sich jetzt nicht mehr erinnern konnte. An den brennenden Schmerz, der ihn erfüllt hatte, als er Claire nachschaute, konnte er sich allerdings sehr wohl erinnern.
    Seither hatte er – bis heute – nicht mehr mit ihr geredet. Er war damals bei Mayfield mit der Begründung entlassen worden, er habe seine Pflichten vernachlässigt. Das hätte er arbeitsgerichtlich anfechten können, aber wozu die Mühe, hatte er gedacht.
    Er hätte protestieren können, als man ihm die Scheidungspapiere zum Unterschreiben vorlegte, aber auch das hatte er nicht getan. Sobald aus Claire Seaver wieder Claire Mayfield geworden war, hatte er sich nach Detroit abgesetzt und dort bis zum Umfallen gearbeitet, um seine eigene Firma auf die Beine stellen zu können.
    Seither versuchte er, seine Exfrau zu vergessen, und war damit ziemlich erfolgreich gewesen. Bis heute.

2. KAPITEL
    Sumner Mayfield war mittelgroß und untersetzt, wirkte aber durchaus ansehnlich, da er maßgeschneiderte Anzüge trug, die seinen ständig wachsenden Umfang kaschierten.
    Claire hatte ihren Vater immer irgendwie als überlebensgroß empfunden und ihn zugleich bewundert und gefürchtet. Als sie ihm nun in seinem Büro gegenübersaß, bemerkte sie zum ersten Mal die tiefen Falten auf seiner Stirn und das schütter werdende Haar. Er war in letzter Zeit sichtlich älter geworden … und sie selbst erwachsener.
    „Deine Mutter möchte wissen, ob du heute zu uns zum Abendessen kommst“, sagte er.
    „Danke, Dad, aber ich habe schon was vor.“ Das stimmte nicht, aber sie dachte gar nicht daran, sich stundenlang Vorwürfe anzuhören und sich unter emotionalen Druck setzen zu lassen.
    „Du enttäuschst mich, Claire. Willst du nicht wenigstens fragen, wie es deiner Mutter geht?“
    „Und? Hat sie sich von ihrer Migräne erholt?“
    „Zum Glück ja, nachdem sie tagelang das Bett hüten musste. Das neue Medikament hat immer nur kurz gewirkt.“ Das klang anklagend.
    „Ist das etwa meine Schuld?“, konterte sie. Immer versuchten ihre Eltern, ihr ein schlechtes Gewissen einzureden, als würde die Gesundheit ihrer Mutter allein davon abhängen, dass sie, Claire, ständig spurte.
    „Zumindest hilft ihr dein gegenwärtiges Verhalten nicht. Du weißt doch, wie zart und anfällig sie ist.“
    Im Stillen zählte sie bis zehn, bevor sie sich etwas zu sagen traute. „Ich bin nicht hier, um über Mom zu reden, sondern über meine Arbeit. Ich wollte dich bitten, meine Bewerbung als Vizepräsidentin der Abteilung für Produktentwicklung doch noch in Betracht zu ziehen.“
    „Wir haben das doch schon ausführlich besprochen, bevor du in die Berge gefahren bist, Kindchen“, erwiderte Sumner herablassend. „Du bist noch nicht reif für eine solche Stellung.“
    „Clive denkt da anders.“ Der bisherige Direktor der Entwicklungsabteilung, der mit Jahresende in den Ruhestand ging, hatte sogar gemeint, sie erinnere ihn an ihren Vater. „Er meinte, ich hätte ein gutes Gespür für den Markt und das, was die Konsumenten wünschen.“
    „Und ich finde, du brauchst einfach noch mehr Zeit“, beharrte ihr Vater. „Außerdem arbeitet Roger Fleming schon viel länger für uns.“
    „Treue zählt für dich also mehr als Talent?“, hakte sie bitter nach. „Roger erkennt innovative Strategien doch nicht mal, wenn er darüber stolpert.“
    Ihr hingegen war klar, dass Mayfield auf den Sektor der umweltfreundlichen Produkte expandieren musste, um auf lange Sicht konkurrenzfähig bleiben zu können. und das erkläre sie nun auch ihrem Vater.
    Der winkte ab. „Wir haben zwar einige harte Konkurrenten, aber wir stehen auf einer gesunden Basis und werden überleben.“
    „Das haben die Dinosaurier wahrscheinlich auch geglaubt“, konterte Claire spöttisch. „Nein, Scherz beiseite, Dad, wir müssen endlich wieder Marktführer werden, nicht immer nur darauf schielen, was die Konkurrenz macht und dann nachziehen. Mein Großvater war, deinen Erzählungen nach, ein Erneuerer, und diesen Pioniergeist müssen wir wieder beleben. Das könnte ich schaffen, wenn du mir die Chance dazu gibst“, fügte sie eindringlich hinzu.
    Ihr Vater schüttelte den Kopf.„Tut mir leid, Claire, ich bleibe bei meiner Entscheidung, dass Fleming Vizepräsident

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