Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
wird. Vielleicht bist du in ein, zwei Jahren fähig, einen derartigen Posten auszufüllen. Jetzt bist du einfach noch nicht reif genug.“
    Nein, diesmal gebe ich nicht klein bei, schwor sie sich und dachte daran, welche Mühen und Strapazen sie im Himalaya bewältigt hatte, obwohl ihr das niemand zugetraut hatte.
    „Tut mir leid, Dad, aber dann lässt du mir keine Wahl, und ich muss mich anderswo nach einer anspruchsvollen Stellung umsehen.“
    Diese Kampfansage schien ihn sehr zu amüsieren. „Und wo, Kindchen?“
    Sie biss kurz die Zähne zusammen, um nicht damit herauszuplatzen, wie sehr sie dieses alberne Kosewort mittlerweile hasste.
    „Du hast doch immer behauptet, der Name Mayfield würde alle Türen öffnen, Dad“, sagte sie dann beiläufig.
    „Willst du mir drohen, junge Dame?“ Er stand auf und beugte sich, die Hände aufgestützt, weit über den Tisch zwischen ihnen. Eine Taktik, die er bei Konferenzen häufig anwandte.
    Aber Claire ließ sich diesmal nicht einschüchtern, sondern stand ebenfalls auf.
    „Ich drohe nicht“, erwiderte sie bemüht ruhig, damit er nicht behaupten konnte, sie sei doch nur hysterisch. „Ich halte lediglich eine Tatsache fest, Dad! Selbstredend möchte ich weiterhin in unserer Firma bleiben, aber nur, wenn du mich endlich ernst nimmst und erkennst, dass ich meinen Teil zur Firma beitrage.“
    „Vielleicht würde ich dich ernster nehmen, wenn du endlich zur Ruhe kämst … und dich nicht länger so empörend aufführst. Dass du in die Stadt gezogen bist, bricht deiner Mutter fast das Herz.“
    „Was ist so schlimm daran, sein eigenes Leben führen zu wollen?“, fragte Claire, mühsam beherrscht. „Ich könnte wirklich gute Arbeit im Bereich Produktentwicklung leisten, wenn du aufhörst, mich wie eine Zwölfjährige zu behandeln. Immerhin bin ich Diplombetriebswirtin! Und als deine Tochter bin ich Miteigentümerin der Firma. Ich möchte eine Stellung, die meinen Fähigkeiten entspricht und mir Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Wenn ich die nicht bei Mayfield erhalte, muss ich zu einer anderen Firma, die meine Bedürfnisse befriedigt.“
    „Bedürfnisse?“, wiederholte Sumner Mayfield und ging zum Fenster. „Was benötigst du denn? Deine Mutter und ich haben dir doch alles gegeben, was du dir jemals gewünscht hast!“
    „Außer Freiraum. Außer der Möglichkeit, mich selbst weiterzuentwickeln und auf eigenen Füßen zu stehen“, erklärte sie leise. „Das hat mir an der Tour durch den Himalaya so gefallen: Zum ersten Mal genügte es nicht, einfach nur eine Mayfield zu sein. Ich konnte auf niemand zurückgreifen, wenn es schwierig wurde. Ich konnte niemand benutzen, niemand verantwortlich machen. Es ging nur noch um mich: um meine Ausdauer, meine Beharrlichkeit und meine Fähigkeiten.“
    „Da ging es doch nur ums Radfahren“, kommentierte ihr Vater herablassend.
    Er versteht noch immer nicht, worauf ich hinauswill, dachte Claire betrübt. „Sieh mal, Dad, es hieß ständig, ich wäre wie Mom, so zart und empfindlich, aber inzwischen spüre ich, dass ich durchaus etwas von deiner eisernen Konstitution geerbt habe. Von deinem eisernen Willen ganz zu schweigen. Ich gebe dir bis zum Ende der Woche Zeit, meine Beförderung nochmals in Betracht zu ziehen. Und diesmal akzeptiere ich eine Absage nicht.“
    Sumner Mayfield fluchte leise. „Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, Claire!“
    „Ich schon“, konterte sie und lächelte wehmütig.
    Früh am nächsten Morgen saß Claire allein an einem Tisch des Internetcafés in der Nähe ihres Apartments und trank einen Cappuccino.
    Ihr Leben war ein einziges Durcheinander, aber das war nun mal die Folge, wenn man grundsätzliche Veränderungen anpackte. Das musste sie akzeptieren. Dass es ihr nicht besonders gefiel, war ein anderes Thema.
    Wie sollte es jetzt weitergehen? Vielleicht hätte sie Ethan nicht einfach nachgeben sollen, als er sich weigerte, sich mit ihr zu treffen? Ihrem Vater hatte sie schließlich gestern auch die Stirn geboten. Die Sache mit Ethan war jedenfalls noch nicht ausgestanden. Eine befriedigende Lösung des Problems sah anders aus.
    Claire schaltete den Computer ein und loggte sich ins Internet ein, um Belle und Simone zu schreiben. Sie hoffte auf Ermunterung durch ihre Freundinnen.
    In ihrer E-Mail schilderte sie das Treffen mit ihrem Vater und das Telefonat mit Ethan, das ja zu nichts geführt hatte.
    Kurz dachte sie daran, wie höflich er früher zu ihr gewesen war. Bevor er sich hatte

Weitere Kostenlose Bücher