Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
kränkte sie nicht. Aber sie war hörbar gereizt. „Oh, bitte, Ethan, vergibst du etwa Jobs nach dem Kriterium, welcher Kandidat das Geld am nötigsten hat? Was zählt ist doch das Talent!“
    Da hatte sie völlig recht, aber es machte ihm Spaß, noch weiter zu sticheln. „Aber wo du jetzt hingehst, bist du nicht mehr die Tochter vom Firmeninhaber!“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Dass man dich nicht mehr mit Samthandschuhen anfassen wird.“
    „Das hast du doch nie getan!“, konterte sie.
    Das stimmte. „Dein Familienname war mir völlig egal, Claire. Das war es nicht, was dich für mich so attraktiv gemacht hat.“
    „Sondern?“
    Die unverblümte Frage brachte ihn aus dem Konzept – und löste eine Flut von Erinnerungen aus.
    Wie sie ihn angesehen hatte. Wie sie ihm aufmerksam zugehört hatte. Dass sie an seinen Erfolg geglaubt hatte, als es noch gar nicht danach aussah. Wie sie nach einem Kuss geseufzt hatte … als könne sie nicht glauben, dass man sie so liebte.
    „Was dich so attraktiv gemacht hat?“, wiederholte Ethan. Er räusperte sich. „Dein knackiger Po!“
    Statt eingeschnappt zu sein, lächelte sie breit über das etwas zweifelhafte Kompliment. „Danke, Ethan. Gleichfalls!“
    Er machte einen Schritt auf sie zu. Wenn er jetzt den Kopf senken würde, könnte er sie küssen. Er könnte ihr die Hände um die Taille legen und …
    Ein Auto fuhr an ihnen vorbei und wirbelte welke Blätter auf.
    Alles hat seine Zeit, dachte Ethan. Seine und Claires Zeit war vorbei. Rasch trat er wieder einen Schritt zurück.
    „Na ja. Wie auch immer … Pass auf dich auf, Claire!“
    Er wollte sich umdrehen, aber sie hielt ihn zurück. „Warte! Das hätte ich beinah vergessen. Ich habe etwas, das ich dir zurückgeben möchte, aber es ist noch im Zimmer. Hast du noch einen Moment Zeit?“
    Eigentlich wollte er so schnell wie möglich Abstand zwischen sie legen, körperlich und seelisch, aber er schlug ihr die Bitte nicht ab.
    Sie gingen zur Pension, wo Ethan auf der Veranda wartete, während Claire auf ihr Zimmer ging. Kurz darauf kam sie zurück.
    Sie befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze und lächelte verlegen. „Hier ist es.“
    Er hielt ihr die Hand hin und sie ließ einen kleinen Gegenstand hineinfallen, den er sofort erkannte: der Ring, den er ihr in Las Vegas an den Finger gesteckt hatte.
    „Den hast du die ganzen Jahre aufbewahrt?“, fragte Ethan verwundert und schloss die Finger über dem Ring. „Der ist doch nicht viel wert! Kein Familienerbstück oder so. Den hättest du mir nicht zurückzugeben brauchen.“
    „Doch, mir ist das wichtig“, erwiderte sie.
    „Na gut.“ Er steckte den Ring in die Jackentasche. „Dann vielen Dank.“
    „Gern geschehen. Dann sage ich noch mal auf Wiedersehen.“
    „Auf Wiedersehen“, brachte er leise heraus, während sie schon ins Haus verschwand.
    Anschließend ging er zum Ufer des Sees und betrachtete die Wellen, die ans Ufer schlugen. Seine Stimmung war so düster wie das trübe Novemberwetter.
    Daran war Claire schuld! Inzwischen begehrte er sie nicht nur, er wollte sie auch respektieren. Er wollte sie mögen. Und das war kein gutes Zeichen! Mit körperlichem Verlangen hätte er umgehen können. Es war ja normal, wenn ein Mann sich zu einer schönen Frau hingezogen fühlte. Aber dass plötzlich immer mehr Gefühle ins Spiel kamen, beunruhigte ihn.
    Er zog den Ehering aus der Tasche, ein billiges Stück, eigentlich nicht viel besser als vergoldetes Blech. Trotzdem hatte Claire ihn jahrelang aufbewahrt. Und ihn jetzt zurückgegeben.
    Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass er auch etwas hatte, das er ihr zurückgeben konnte. Vielleicht vergaß er sie ja dann. Vielleicht fand er dann endlich seinen inneren Frieden wieder.

5. KAPITEL
    Abflug verspätet.
    Claire seufzte, als sie die Nachricht auf dem Monitor las. Heute war so ein Tag, an dem nichts richtig klappte.
    Sie hatte alles getan, was sie sich vorgenommen hatte, sie hatte sich bei Ethan entschuldigt und ihm den Ring zurückgegeben, aber sie hatte nicht das Gefühl, die Angelegenheit endgültig abgeschlossen zu haben.
    Noch immer wartete sie darauf, sich erleichtert zu fühlen. Wieso bloß stellte sich dieses Gefühl nicht ein?
    Wahrscheinlich musste sie akzeptieren, dass bestimmte Verhaltensweisen eben unverzeihlich waren – und ihr Benehmen Ethan gegenüber zählte dazu. Er hatte gesagt, er würde ihr gern verzeihen, und damit musste sie sich vermutlich begnügen.
    Sein Verhalten hatte

Weitere Kostenlose Bücher