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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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Abendessen treffen. Oder so.“
    Er schob die Hände in die Hosentaschen. „Du hast recht. Wahrscheinlich wäre der Ausflug ohnehin zu anstrengend für dich.“
    „Was soll das heißen?“
    „South Manitou ist ziemlich unwegsam. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel und wenig Annehmlichkeiten. Zurzeit stehen nur noch einige Ferienhäuser auf der Insel, eins gehört meinem Freund Oren. Es ist ein ziemlicher Marsch von der Bootsanlegestelle zu seinem Anwesen.“
    Claire verschränkte die Arme. „Und du glaubst, ein Fußmarsch würde mir zu viel?“
    „Es handelt sich um mehrere Kilometer!“, warnte Ethan.
    „Ich bin den ganzen Weg von hier bis zu deinem Haus geradelt“, erinnerte sie ihn.
    „Ja, aber auf einem Rad kann man sitzen!“, konterte er humorvoll.
    Sie lächelte. „Beim Bergauffahren nicht unbedingt. Jedenfalls ist eine Wanderung für mich kein Problem.“
    „Na ja, wenn du dir sie zutraust …“ Seine grünen Augen funkelten belustigt.
    „Das tue ich. Mir macht nur eins Sorge“, fügte sie hinzu, bereit, ihm seine Stichelei heimzuzahlen.
    „Und das wäre?“
    Sie musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. „Wieviel wiegst du?“
    „Was spielt denn das für eine Rolle?“
    „Ich überlege nur, ob ich dich in Sicherheit schleppen kann, falls dir etwas passiert“, erklärte sie und lächelte zuckersüß.
    Ethan lachte. „Also, bis morgen. Ich hole dich um ungefähr halb zehn ab. Einverstanden?“ Vielsagend blickte er auf ihre Stiefel, die von einem teuren Designer stammten. „Hoffentlich hast du praktischeres Schuhwerk in deiner Reisetasche.“
    Claire schnitt ein Gesicht. „Leider keins, das sich für eine Wanderung eignet.“
    „Aha. Wenn das so ist, komme ich morgen schon um neun Uhr. Dann gehen wir hier im Ort in den Laden und besorgen dir ein paar richtige Trekkingschuhe.“
    „Okay.“
    Sie erwartete, dass er jetzt gute Nacht sagen und gehen würde, aber er schien noch keine Lust zu haben, sich zu verabschieden, sondern lehnte sich an den Türrahmen. Das Lampenlicht fiel golden auf sein dichtes Haar, seine Augen funkelten.
    Sein näheres Interesse war unverkennbar.
    Rasch blickte sie weg, für den Fall, dass ihr Ausdruck ähnlich verräterisch war.
    „Hast du dich jemals gefragt, wie es mit uns weitergegangen wäre, wenn wir uns nicht getrennt hätten?“, fragte Ethan überraschend.
    Sie war so verblüfft, dass sie einfach eine weitere Frage stellte. „Kann so intensive Leidenschaft andauern?“
    „Oder ist sie wie ein Strohfeuer, das bald ausgebrannt ist?“
    „Genau.“ Nun wagte sie es doch wieder, ihm in die Augen zu sehen und zu fragen: „Hast du die Antwort auf diese Fragen gefunden?“
    „Ich glaubte, ja.“ Er strich ihr über die Haare und schob ihr eine Strähne hinters Ohr.
    So nah war er ihr, dass sie dachte, er würde sie küssen. Doch dann trat er einen Schritt zurück.
    „Gute Nacht, Claire“, verabschiedete er sich. „Bis morgen.“

6. KAPITEL
    Am nächsten Morgen rief Claire sehr früh ihren Vater an. Sie hatte bereits einmal mit ihren Eltern telefoniert, um ihnen zu sagen, wo sie war. Ihr Vater war alles andere als erfreut gewesen. Er hatte sogar gedroht, ihren Posten zu vergeben, der seit ihrer Kündigung noch frei war.
    Sie hatte ihn aufgefordert, sich keinen Zwang anzutun. Und er hatte nichts davon gesagt, noch einmal über ihre Beförderung nachzudenken.
    Diesmal versuchte er eine alte Taktik, mit der er Claire früher recht wirkungsvoll beeinflusst hatte, indem er nämlich behauptete, ihr Verhalten mache ihre Mutter krank.
    Claire schloss die Augen und zählte im Stillen bis zehn. „Ich mache das alles doch nicht, um Mom aufzuregen – oder dich. Ich musste es tun. Für mich. Kannst du das nicht verstehen?“
    „Ich merke nur, dass du unglaublich egoistisch bist.“
    „Egoistisch? Was ist denn so selbstsüchtig daran, sein eigenes Leben selbst gestalten zu wollen? Lieber Himmel, Dad, ich bin einunddreißig, nicht elf … und auch nicht einundzwanzig“, fügte sie bedeutungsvoll hinzu.
    „Ich habe das damals zu deinem Besten getan!“
    „Ach, so rechtfertigst du deinen Versuch, Ethan zu bestechen? Wie konntest du bloß? Er war immerhin mein Ehemann.“
    „Und nicht besonders clever. Er hat den Scheck nie eingelöst.“
    „Das weiß ich mittlerweile“, informierte sie ihren Vater. „Und das beweist mir, dass mein erster Eindruck richtig war: Ethan hat Charakter und Klasse.“
    „Klasse? Hast du vergessen, dass er nichts weiter war

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