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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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haben, mit dem sie ihn an sich binden konnte.
    „Wir sollten keinen Machtkampf führen, Rebecca, sondern uns bemühen, das Beste aus der Situation zu machen“, schlug er ihr leise vor. „Du wohnst in London sehr beengt, deine Wohnung ist selbst für eine Person zu klein. Wie willst du dort nicht nur mit einem, sondern zwei Babys leben? Hast du dir das schon überlegt?“
    „Was glaubst du?“ Sie hatte an kaum etwas anderes gedacht! Tapfer verdrängte sie die aufsteigende Panik. Wie abfällig Xandros über ihr Apartment sprach! Und sie hatte ihn mit ihrem bescheidenen Zuhause beeindrucken wollen! Nicht jeder war so reich wie er.
    Am meisten schmerzte, dass sie sich so in ihm getäuscht hatte! Diesen gefühllosen Mann hatte sie zu lieben geglaubt!
    Schaudernd rieb sie sich die kalten Arme. Hätte sie wenigstens eine Jacke mitgebracht! Sie riss sich zusammen und sah Xandros stolz ins Gesicht. Ihre Selbstachtung mochte einen schweren Dämpfer erhalten haben, aber irgendwie würde sie sich allein durchschlagen. Sie wollte seine Hilfe nicht.
    Würdevoll erklärte Rebecca: „Ich komme auch allein zurecht, Xandros. Ich mag nicht reich sein, aber ich werde diese Babys von ganzem Herzen lieben. Und ich will nichts von dir. Hast du verstanden?“
    Sie sahen sich an, fochten einen stummen Kampf aus.
    Komisch, ihre leidenschaftliche Erklärung rührte ihn. Sie wollte ihre Babys lieben, doch er wusste nur zu gut, dass nicht jede Mutter ihre Kinder liebte. Würde Rebecca auch noch so denken, wenn ihr klar wurde, dass er sie unter keinen Umständen heiraten wollte? Oder würde sie es dann für besser halten, ihre Zwillinge zur Adoption freizugeben?
    „Sehr gut sogar“, erwiderte er ruhig. „Aber ob du es willst oder nicht, ich werde dich unterstützen. Ich werde dir ein Konto eröffnen und regelmäßig Geld überweisen. Was du damit machst, ist deine Sache. Dafür erwarte ich, dass du mich über die Fortschritte deiner Schwangerschaft auf dem Laufenden hältst. Ist das klar?“
    Gespannt blickte sie ihn an. „Du willst an unserem Leben teilhaben?“
    Es fiel ihm schwer, ihr in die Augen zu sehen. „Du sollst mich auf dem Laufenden halten“, wiederholte er sachlich. „Ich möchte wissen, wann sie …“, er kämpfte gegen die aufwallenden Gefühle an,„wann du niederkommst. Wirst du mir den Gefallen tun, Rebecca?“
    „Ja.“ Das Wort verhallte in dem großen Raum. Wenn sie nicht so erschöpft gewesen wäre, hätte sie Xandros einfach stehen lassen und wäre zur nächsten U-Bahnstation gelaufen. „Ich gehe jetzt“, sagte sie leise. Sie war den Tränen nahe und wollte sich vor ihm keine Blöße geben.
    Er bemerkte, dass ihre Lippen bebten. Einst hätte er sie nun einfach geküsst, doch das durfte er nicht mehr. Sie hatten Schluss gemacht, das wussten sie beide.
    Natürlich ahnte er, was Rebecca wirklich von ihm wollte, doch er konnte ihr keine gefühlsmäßige Bindung an die Ungeborenen bieten. Da war es besser, erst gar nichts zu versprechen. Kam er selbst nicht aus einer Familie, die ihre Kinder im Stich ließ? Das lag ihm nun mal im Blut.
    In der Hosentasche ballte er die Hände zu Fäusten. „Mein Fahrer wartet unten“, sagte er. „Ich bringe dich zum Wagen.“

6. KAPITEL
    Diesmal sollte Alexandros Pavlidis sich irren.
    Er hatte erwartet, Rebecca würde ihre Schwangerschaft benutzen, um ihn dauerhaft an sich zu binden, obwohl sie es abgestritten hatte.
    Zu oft hatten Frauen ihn belogen, ihre wahren Beweggründe verschleiert, um ihn einzufangen. Und hatte Rebecca nicht sehr viel bessere Gründe als ihre Vorgängerinnen, sich in sein Leben zu drängen? Sogar gleich zwei Babys … die in wenigen Wochen das Licht der Welt erblicken sollten!
    Xandros rückte sich die Seidenkrawatte zurecht und betrachtete sein Spiegelbild. Unter seinen Augen lagen Schatten, seine Miene war ernst. In der turbulenten Welt außerhalb seines im obersten Stockwerk gelegenen Eigentumsapartments bereiteten die New Yorker sich so hektisch auf das Weihnachtsfest vor, wie es in keiner anderen Stadt der Fall war.
    Der riesige Tannenbaum auf dem Rockefeller Center erstrahlte in buntem Lichterglanz, und auf der Schlittschuhbahn tummelten sich fröhliche Menschen. Die Kaufhäuser schwelgten in nostalgischen Kulissen aus Märchenbüchern, und auf Xandros’ Kaminsims stapelten sich wie Riesenspielkarten Dutzende Einladungen.
    Doch in Gedanken war er ganz woanders.
    Was für ein Spiel trieb Rebecca?
    Er hatte angenommen, sie würde seine

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