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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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aushielt.
    „Was erwartest du von mir? Dass ich dir einen Heiratsantrag mache?“, fragte Xandros zynisch.
    Das schmerzte maßlos. Sie hätte aus Stein sein müssen, um anders zu empfinden. Doch Rebecca beherrschte sich eisern, zeigte keine Regung. Was immer Xandros tat oder sagte, sie hatte sich vorgenommen, auf keinen Fall beleidigt davonzustürmen.
    Sie würden diese Sache wie Erwachsene handhaben – zumindest sie. Also gab sie sich ruhig, verbot sich, Xandros zu erklären: „Ich würde dich nicht einmal heiraten, wenn du der letzte Mann auf der Welt wärst.“ Sie brachte es sogar fertig, lächelnd den Kopf zu schütteln. Immerhin hätte er die Vaterschaft auch leugnen können, das wäre noch beleidigender gewesen als seine kalte Reaktion.
    „Heiraten? Meine Güte, nein. Deshalb bin ich nicht gekommen“, erklärte sie.
    „So?“ Ungläubig zog Xandros die Brauen hoch. „Warum dann?“
    „Mein lieber Xandros, ich fand es nicht lustig, in meinem Zustand herzufliegen, und habe es ganz sicher nicht getan, um mir von dir Vorhaltungen oder Beleidigungen anzuhören. Ich bin hier, weil ich finde, du hast ein Recht zu erfahren, dass du Vater wirst.“
    Das Wort „Vater“ verfehlte seine Wirkung nicht. Zum ersten Mal zeigte Xandros eine Gemütsregung. Er stieß eine leise Verwünschung auf Griechisch aus und schien sich nur noch mühsam zu beherrschen.
    „Na gut. Du hast es mir gesagt. Und um das zu tun, hast du Wochen gewartet und den langen, teuren Flug auf dich genommen? Du bist über den Atlantik geflogen, um mir mitzuteilen, dass du schwanger bist? Auf die Idee, mich einfach anzurufen, bist du nicht gekommen?“
    Sie konnte ihm unmöglich gestehen, dass sie sein Gesicht hatte sehen wollen, wenn sie es ihm sagte. Vielleicht dachte er, sie hätte sich von ihm einen Sinneswandel erhofft. Dass er sie in die Arme nehmen und ihr gestehen würde, wie sehr sie ihm gefehlt hätte, wie glücklich er sei, dass sie seine Babys unter dem Herzen trug.
    Und hatte sie nicht tatsächlich insgeheim gehofft, der Mann, der sich jeden Wunsch erfüllen konnte, würde erkennen, dass angesichts der neuen Leben, die sie gezeugt hatten, alles andere unwichtig war? Doch seine stolzen, markanten Züge zeigten keine Empfindung. Es war nicht zu übersehen, wie er zu seiner Vaterschaft stand.
    Langsam erhob sich Rebecca.
    „Wohin willst du?“, fragte Xandros.
    „Nach Hause. Na ja, zurück ins Hotel. Ich habe getan, was ich mir vorgenommen hatte.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Aber wir haben nichts entschieden.“
    „Da gibt es nichts zu entscheiden, Xandros. Jetzt weißt du, was los ist. Deshalb bin ich hergekommen. Nun bin ich mit mir im Reinen.“
    „Aber ich nicht mit mir!“ Aufgebracht fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar. „Ich bin bereit zu zahlen!“
    Im ersten Moment verstand sie nicht, was er meinte, und griff Halt suchend nach der Sessellehne. „Z-ahlen? Wie meinst du das?“
    Er hielt in der Bewegung inne. „Wonach klingt es? Natürlich zahle ich Alimente für die Kinder, wenn sie geboren sind“, fuhr er fort. „Und auch du erhältst Unterhalt von mir. Bis zur Niederkunft wirst du Geld zum Leben brauchen. Ihr dürft doch sicher nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fliegen.“
    Rebecca hätte ihm eröffnen können, dass sie schon jetzt nicht mehr fliegen dürfe, weil sie gegen die Vorschriften verstoßen hätte und deshalb gefeuert worden sei. Aber sie wollte nicht das Opfer spielen. Das am allerwenigsten! Von jetzt an musste sie stark und unabhängig sein, auch um der Babys willen.
    Babys. Rebecca erschauerte. Dass es Zwillinge werden würden, hatte Xandros schockiert – und sie erst recht. Aber er hatte doch selbst einen Zwillingsbruder …
    „Ich bin nicht hier, um dich um Geld zu bitten“, versicherte sie ihm.
    „Mag sein. Aber ich bin ein reicher Mann, das wissen wir beide.“ Eindringlich sah er sie an. „Du wirst mein Angebot annehmen. Ich bestehe darauf.“
    Rebecca blickte ihm ins Gesicht. Er wollte sie materiell abspeisen. Mit Geld konnte er sich von der Verantwortung freikaufen. Mit keinem Wort hatte er angedeutet, was sie insgeheim erhofft hatte: dass er in irgendeiner Form am Leben seiner Kinder teilhaben wolle.
    Sie schüttelte den Kopf. „Du bist nicht in der Position, auf irgendetwas zu bestehen.“
    So stark und entschlossen hatte Xandros sie noch nie erlebt, und das trotz ihrer verzweifelten Situation. Aber vielleicht hatte sie es von Anfang an darauf angelegt, etwas in der Hand zu

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