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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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Kinder waren darauf aufmerksam geworden. Das Lachen und Spielen zog sie an, und deshalb hielten sie sich am liebsten in der Nähe des Zauns auf, der die beiden Grundstücke voneinander trennte.
    Nun konnte Noah seiner Nachbarin nicht länger aus dem Weg gehen. Doch wenn er sich ihr vorstellte, würde die Katastrophe auf dem Fuß folgen, so viel war sicher. Tims Angst, dass sein Vater wieder heiratete, hatte in den vergangenen Jahren unerträgliche Ausmaße angenommen. Er bewachte seinen Daddy und schlug jede Frau mit seinem unmöglichen Benehmen in die Flucht. Es sei denn sie war verheiratet oder uralt. Sollte eine Frau es dennoch wagen, freundlich zu seinem Vater zu sein, dann litt der Junge unter Albträumen. Jag sie fort, Dad. Sonst kommt Mummy nicht nach Hause. Das war mehr, als Noah ertragen konnte.
    Wie wenig Tim doch wusste! Eine Wiederverheiratung war auf Jahre völlig ausgeschlossen. Solange Belinda vermisst wurde, konnte sie keine Scheidungspapiere unterzeichnen. Bis sieben Jahre nach ihrem Verschwinden war er an sie gebunden, als teilten sie noch immer Tisch und Bett. Wenn er die Scheidung forcierte, würden seine Schwiegereltern ihm die Hölle heißmachen. Und am meisten würden seine Kinder darunter leiden.
    Er steckte in einer Zwickmühle und brauchte Hilfe. Aber an eine Frau, die ihm dabei half, sich um die Kinder zu kümmern, durfte er nicht einmal denken. Tim akzeptierte keine Frau, die nicht seine Mutter war. Der arme Kerl. Er hatte in den vergangenen drei Jahren viel durchgemacht. Der Kinderpsychologe deutete die Gründe für seine Verhaltensauffälligkeit als eine Mischung aus Trauer und Angst – Angst davor, auch die letzte Sicherheit, den Vater, zu verlieren. Er hatte Noah zu Geduld geraten. Die Wunde würde erst heilen, wenn der Junge am Grab der Mutter Abschied nehmen könnte.
    Diese Einschätzung war wohl richtig. Tim befand sich ständig auf der Suche nach seiner Mutter. Er sah in jedes vorbeifahrende Auto, in jedes Geschäft. Noah selbst hatte vor einem Jahr damit aufgehört. Er war zu sehr damit beschäftigt, seine Familie zusammenzuhalten und seine Schulden zu bezahlen. Seitdem ging es ihm besser.
    Und jetzt freute er sich, Tim und Cilla lachen zu sehen. Obwohl er gerne bei dem Unsinn mitgemacht hätte, beging er nicht den Fehler, hineinzuplatzen und alles zu verderben.
    Jennifer March wusste vermutlich nicht einmal, dass es ihn gab. Sie war einfach nur freundlich zu seinen Kindern und hatte Spaß mit ihnen. Sollte Tim ruhig die Erfahrung machen, dass nicht jede nette Frau eine Bedrohung für ihn darstellte. Allein dafür hätte Noah die neue Nachbarin küssen mögen …
    Küssen? An Küsse darfst du nicht denken. Denk nicht mal als Frau an sie!
    Als Jennifer aus dem Bad zurückkam, hielt sie Rowdy immer noch an der Hand. Und wieder hatte sie diesen merkwürdigen Gesichtsausdruck. Als kämpfte sie mit irgendetwas.
    Ja, offenbar war da etwas, das sie vor den Kindern geheim zu halten versuchte. Einen verborgenen Schmerz vielleicht? Noah fühlte sich davon angesprochen. Alles, was sie tat, sprach ihn an. Ihr Lächeln. Auch der Schwung ihrer Hüften.
    Sie setzte Rowdy in den Kinderstuhl und schob ihn an den Tisch. „Also Jungs, Zeit für eure Kekse.“
    Cilla zog die Nase kraus. Sie hielt die Augen gesenkt und schob den Daumen in den Mund. Warum konnte sie nicht wie ein normales Kind um etwas bitten? Sie machte es wie ihr Bruder. Sie fragte nicht und erwartete nichts. Noah war traurig, dass seine beiden Großen keine normalen Kinder waren. Aber es stand nicht in seiner Macht, das zu ändern. Irgendwie musste er sie groß kriegen, seine drei.
    Bis zu Rowdys Geburt, als die postnatale Depression sie veränderte, war Belinda eine wunderbare Mutter gewesen. Sie hätte gewusst, wie man mit Tim und Cilla umgehen musste. Sie hätte nicht einen Fehler nach dem anderen gemacht so wie er.
    Jennifer March drehte sich zu Cilla um und zwinkerte ihr lächelnd zu. Noah stockte der Atem. Wie ihre dicht bewimperten blauen Augen strahlten! Und was für einen vollen, schön geschwungenen Mund sie hatte! „Ich glaube, da ist noch jemand hungrig.“ Das klang lustig und verständnisvoll. Cilla antwortete auf ihre Weise. Sie nuckelte weiter am Daumen, nickte aber zustimmend.
    Lächelnd ging Jennifer zur Anrichte. Wie immer, wenn sie sich bewegte, schwang der locker geflochtene Zopf in ihrem Nacken mit. Das Haar war braun und glänzend. Ihre ein wenig lange Nase und die Wangenknochen waren mit Sommersprossen

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