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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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liegenden Nacht zu kaschieren.
    Sie hatte keine Ahnung, wo Dominick die letzten Stunden verbracht hatte, war sich jedoch sicher, dass er nicht nach London zurückgefahren war. Trotz all seiner Fehler war er ein Mann, der zu seinem Wort stand, was er zweifellos auch dieses Mal tun würde. Und sei es nur, um „wenn die Zeit gekommen war“, wie er es so schön formuliert hatte, den Preis für seine Gefälligkeit einzufordern.
    Welche Art von Vergütung Dominick vorschwebte, hatte er unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Aber würde er es tatsächlich fertigbringen, in dem Wissen mit ihr zu schlafen, dass sie jede Minute davon hasste?
    Hör auf, dir etwas vorzumachen, Kenzie! Du würdest es alles andere als hassen. Und nach deiner Reaktion auf seinen soge nannten „Test“ letzte Nacht kann er nur davon ausgehen, dass du geradezu wild darauf bist, deinen Verpflichtungen nachzu kommen.
    Mit einem tiefen Seufzer ließ Kenzie den Kopf gegen den Spiegel sinken. Ein Kuss, eine Berührung, und schon hatte sie sich ihm wie eine Verdurstende an den Hals geworfen. Wie konnte sie sich nur so hinreißen lassen? Es war beschämend, würdelos und …
    Schluss damit!, befahl sie sich energisch und stieg entschlossen unter die Dusche. Deine kleine Schwester heiratet heute, also reiß dich zusammen und lächle. Für Selbstanklagen hast du später noch Zeit genug.
    Als Kenzie die Küche betrat, glaubte sie einen Moment lang zu halluzinieren. Unter den anfeuernden Zurufen ihrer Mutter warf Dominick sich in eine sexy Pose und strich sich mit einer lasziven Bewegung das Haar zurück. Anscheinend handelte es sich um eine Art „Anprobe“, denn über seinem schwarzen T-Shirt prangte eine der grünen Fliegen, die für die Partner der Brautjungfern vorgesehen waren. Als er kurz an dem Gummiband schnippte und Nancy dabei zuzwinkerte, prusteten beide vor Lachen los wie alberne Teenager.
    Fassungslos verfolgte Kenzie die Szene. Zugegebenermaßen sah Dominick in diesem Outfit eine Spur lächerlich aus, aber so witzig war es nun auch wieder nicht. Dann merkte sie, was ihr wirklich zu schaffen machte. Noch nie war Dominick in ihrer Gegenwart so ausgelassen gewesen, und es versetzte ihr einen schmerzlichen Stich, ihn jetzt so entspannt mit ihrer Mutter zu erleben.
    Aber vermutlich gehörte das zu der Show, die er für ihre Familie inszenierte. So weit kannte sie Dominick immerhin: Wenn er sich einmal etwas vorgenommen hatte, dann erledigte er es gründlich.
    Kenzie straffte die Schultern und räusperte sich vernehmlich. „Störe ich euch bei irgendetwas?“
    Sofort verstummte Dominicks Lachen. Als er sich zu Kenzie umdrehte, trug er wieder jene spöttisch distanzierte Maske, die sie nur zu gut kannte.
    „Da bist du ja, Liebes!“, rief Nancy und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. „Ich sagte gerade zu Dominick, dass er in diesem Aufzug aussieht wie einer von diesen männlichen Strippern. Du weißt schon … diese gut gebauten Knaben, die alle Hüllen fallen lassen, bis sie am Schluss nur noch eine Fliege tragen.“
    Kenzie vermied sorgfältig jeden Blickkontakt mit Dominick. „Wann hast du denn zuletzt einen männlichen Stripper gesehen, Mum?“
    Nancy seufzte bedauernd. „Leider noch nie.“
    „Also wirklich, Mum!“ Trotz Kenzies innerer Anspannung zuckte es belustigt um ihre Mundwinkel.
    „Was denn?“ Nancy schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Es ist doch immer dasselbe mit euch jungen Leuten. Glaubt ihr etwa, ihr seid die Ersten, die die Reize des nackten Körpers entdeckt haben?“
    „Ich glaube das keineswegs.“ Dominick grinste ihr jungenhaft zu. „Schließlich ist es ziemlich offensichtlich, dass du und Donald diese Reize mindestens vier Mal entdeckt habt.“
    Nancy kicherte und wurde rot wie ein junges Mädchen. „Tja, diese Bemerkung habe ich wohl selbst herausgefordert“, gab sie reumütig zu. „Aber jetzt muss ich dringend den Floristen anrufen. Weiß der Himmel, warum sie die Blumen noch nicht angeliefert haben.“ Im Hinausgehen tätschelte sie ihrer Tochter liebevoll die Wange. „Sei ein Schatz, und mach Dominick ein ordentliches Frühstück, ja? Und vergiss nicht, dass wir in einer halben Stunde zum Friseur müssen.“
    Kaum war Nancy aus der Küche geeilt, machte sich eine spürbare Spannung im Raum breit.
    Dominick nahm die Fliege ab und betrachtete Kenzie schweigend. Mit ihrem Pferdeschwanz und den engen Jeans sah sie kaum älter aus als sechzehn. Ihre angespannte Körperhaltung und der

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