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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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geschlichen war.
    „Möchtest du auch einen Tee?“
    Was für eine hinreißende Frau! Sie war ungeschminkt, und das aschblonde Haar fiel ihr zerzaust über die Schultern. Ihre langen schlanken Beine waren bis zur Mitte des Oberschenkels nackt. Sie trug ein weites Baumwoll-T-Shirt, auf dem ein kryptischer Spruch auf Italienisch stand, den man so oder so interpretieren konnte. Jede andere Frau wäre unter diesen Umständen in ein aufregendes Nachthemd oder dergleichen geschlüpft, hätte wenigstens einen Hauch Make-up aufgelegt, das Haar irgendwie verführerisch drapiert und sich einen winzigen Tropfen Parfüm hinters Ohr getupft, aber sie …
    Auf jeden Fall war es nicht besonders lustig, zweimal in derselben Nacht von einer verführerischen Frau geweckt zu werden, deren Bett man nicht teilte … und wahrscheinlich auch so bald nicht teilen …
    „Hallo ! Ich habe dich etwas gefragt!“
    Tee um vier Uhr morgens? Was zum Teufel … obwohl … warum eigentlich nicht?
    „Schwarz, ohne Zucker.“
    Sie erfüllte seinen Wunsch und schob ihm die Tasse zu.
    „Und nun?“ Xandro hob den Becher und trank ein paar Schlucke. „Unterhalten wir uns über Kunst oder den beklagenswerten Zustand der Welt?“
    „Erzähl mir von dir“, schlug Ilana ruhig vor. „Von deiner Familie. Etwas über deine Vorlieben und Abneigungen. Du hast die Medien auf die Spur gesetzt, jetzt werden sie auch dranbleiben.“
    Er machte es kurz, indem er die Arbeitswut seines verstorbenen Vaters nur streifte und, ebenfalls flüchtig, die diversen Ehefrauen und Geliebten erwähnte, die ihm als Kind das Leben nicht gerade einfacher gemacht hatten.
    „Und jetzt bist du dran“, sagte Xandro, nachdem er geendet hatte und sah, dass sie aufstehen wollte.
    „Warum? Das meiste weißt du doch schon.“
    Eine sorglose Kindheit, interessante, lehrreiche Auslandsaufenthalte, eine beachtliche Karriere – und ein Mann, der ihr Vertrauen auf schändlichste Weise missbraucht hatte.
    „Grant Baxter. Wo und wann hast du ihn kennengelernt?“
    Sie versuchte, sich möglichst knapp zu fassen. „Beim Tierarzt. Meine Katze war krank. Sein Hund war schwer verletzt und musste eingeschläfert werden.“ Grant war deshalb so geknickt gewesen, dass sie ihn bei einem Kaffee getröstet hatte, und wenig später hatten sie sich in regelmäßigen Abständen verabredet. „Er war freundlich und aufmerksam, und ich hielt es für Liebe. Nach einer gewissen Zeit haben wir uns verlobt und die Hochzeit geplant.“ Sie unterbrach sich und schluckte den Kloß hinunter, der ihr plötzlich im Hals saß. „Am Abend vor der Hochzeit schmissen seine Freunde eine Junggesellenparty für ihn, und er hat sich fürchterlich betrunken. Gegen Mitternacht tauchte er dann bei mir auf und wurde wütend, weil ich keinen Sex mit ihm wollte.“
    Wütend war nicht einmal annähernd das richtige Wort. Er war völlig ausgerastet und hatte … Sie schluckte erneut.
    „Daraufhin habe ich Liliana gebeten, die Hochzeit abzusagen.“ Sie sah, wie sich seine Augen verdunkelten.
    „Nur Anzeige hast du nicht erstattet“, ergänzte er düster.
    Ilana erinnerte sich an Grants flehentliche Bitten. „Seine Mutter war schwer herzkrank.“
    „Aber natürlich lebt sie immer noch.“ In Xandros Stimme schwang ein Unterton mit, den sie lieber nicht genauer unter die Lupe nehmen wollte.
    Ilana verzog den Mund zu einem bitteren Lächeln. „Woher weißt du das?“
    „Ein Vöglein hat es mir zugezwitschert. Und ihr Sohn hat dich bedroht, falls du auf die Idee kommst, dich mit einem anderen Mann einzulassen.“
    „So ungefähr.“
    Xandro kniff argwöhnisch die Augen zusammen. „Ist das alles?“
    Sie nickte, ging zur Spüle und stellte ihren benutzten Becher ab.
    Als sie sich umdrehte, stand er dicht hinter ihr. Sie blieb regungslos, während er seine Hände an ihre Wangen legte und mit seinen Lippen ihre Stirn streifte.
    „Geh ins Bett und versuch wieder einzuschlafen, okay?“
    Damit ließ er sie los. Auf dem Weg nach oben hörte sie ihn hinter sich herkommen.
    Nachdem sie auf der Galerie angelangt waren, trennten sich ihre Wege, und seine Schritte entfernten sich nun in die andere Richtung.
    So wie es sich gehörte.
    Warum nur sah sie diesmal vor dem Einschlafen Xandros Gesicht vor sich?
    Ilana wurde von dem durchdringenden Klingeln ihres Handys geweckt. Als sie die Augen aufschlug, fielen Sonnenstrahlen durch die Ritzen der geschlossenen Jalousien. Sie tastete nach ihrem Handy und meldete sich.
    „Hallo,

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