Julia Extra Band 0299
lädiert. „Wie fühlst du dich?“
Als Ilana den Kopf wandte, begegnete sie Xandros dunklem Blick. „Du bist ja immer noch hier.“
„Was dachtest du denn?“
Im Lauf der Nacht hatte er immer wieder den Moment des Aufpralls vor sich gesehen und dabei den heftigen Drang verspürt, sie aus diesem Auto herauszuholen, um sie aus der Gefahrenzone zu bringen. Das andere Auto war weitergefahren, als ob nichts passiert wäre, dabei war es fast ausgeschlossen, dass der Fahrer nichts bemerkt hatte. Daraus ergab sich für Xandro nur ein einziger Schluss: Das, was passiert war, war mit Absicht geschehen.
„Wenn ich dich bitten dürfte, mich jetzt allein zu lassen, damit ich mich anziehen kann? Ich möchte nämlich gehen.“
„Nach dem Frühstück, sobald der Arzt seine Zustimmung gegeben hat.“
Jetzt war es aber genug. „Ich bin schon über Nacht geblieben, obwohl ich es nicht wollte“, widersprach sie gereizt. „Ich will nach Hause, und zwar sofort.“ Nur damit alles seine Ordnung hatte, drückte sie auf den Klingelknopf, um eine Krankenschwester zu rufen.
Da vorerst keine Reaktion erfolgte, frühstückte sie widerwillig, um die Zeit totzuschlagen, bis der Arzt kam. Der zeigte sich nach einer kurzen Untersuchung mit ihrer Entlassung einverstanden. Etwa eine Viertelstunde später war sie angezogen, ihr Outfit von gestern Abend wirkte im hellen Tageslicht allerdings ziemlich deplatziert. Da ihr Auto in die Werkstatt geschleppt worden war, beschloss sie, ein Taxi zu nehmen. Doch Xandro stellte sich ihrem Versuch, sich an der Rezeption eins zu bestellen, entschieden entgegen.
„Kein Taxi.“
„Doch.“
„Ich fahre dich. Schluss.“
Ilana kapitulierte, sie hatte keine Lust, sich in aller Öffentlichkeit herumzustreiten. Während der Fahrt zog sie es vor zu schweigen. Erst als Xandro den Bentley vor ihrem Haus zum Stehen gebracht hatte, sagte sie: „Du brauchst nicht mit rauf…“
„Spar dir deine Worte.“ Er stieg aus, ging um das Auto herum und öffnete ihre Tür.
Wieder ließ sie ihm seinen Willen, doch sobald sie in ihrer Wohnung war, bedankte sie sich und hielt ihm unmissverständlich die Tür auf. Er dachte jedoch gar nicht daran, ihrer Aufforderung nachzukommen, sondern sagte: „Mach die Tür zu, und pack ein paar Sachen zusammen.“
„Wie bitte?“
„Du hast mich bestimmt verstanden. Pack zusammen, was du für die nächsten Tage brauchst. Ich erlaube nicht, dass du hier allein bleibst.“ Sein Ton duldete keinen Widerspruch.
Jetzt reichte es ihr aber wirklich! Sie kochte vor Empörung. Was bildete sich dieser Mensch eigentlich ein?
„Ich denke ja gar nicht daran“, fauchte sie.
Xandro schob die Hände in die Hosentaschen und musterte sie mit undurchdringlichem Gesicht. „Gestern Abend wurde ein Anschlag auf dich verübt.“ Sein Blick durchbohrte sie regelrecht, war er etwa um sie besorgt? „Ich lasse nicht zu, dass du hier alleine bleibst. Du kommst mit zu mir.“
„Und was ich will, zählt überhaupt nicht?“
„In diesem Fall nicht. Packst du jetzt bitte, oder soll ich es für dich tun?“
Offenbar hatte sie keine andere Wahl, als sich zu fügen. Schließlich versuchte sie sich damit zu trösten, dass es ja nur für ein, zwei Tage sein würde, und folgte ihm.
Als sie vor ein paar Tagen Xandros Villa zum ersten Mal betreten hatte, war sie so außer sich gewesen, dass sie kaum auf ihre Umgebung geachtet hatte. Deshalb fiel ihr erst jetzt auf, wie beeindruckend großzügig hier alles war. Die Räume hatten hohe Decken, es gab eine breite gewundene Treppe, wertvolle Ölgemälde an den Wänden und wunderschöne elegante Möbel. Sie folgte Xandro auf eine Galerie, von der mehrere Türen abzweigten, in eine geschmackvoll eingerichtete Suite mit einem großen Doppelbett sowie einem luxuriösen Bad.
Xandro stellte ihre Sachen ab und sagte: „Ich hoffe, du fühlst dich wohl hier.“
„Bestimmt.“
Er nickte. „Ich möchte dich bitten, gleich noch mal mit mir nach unten zu kommen, damit ich dich meiner Haushälterin und ihrem Mann vorstellen kann. Die beiden kümmern sich um Haus und Garten.“
Als sie die Küche betraten, wurden sie von einer sympathischen Frau mit einem freundlichen Lächeln begrüßt. Ihr Mann entpuppte sich zu Ilanas größter Überraschung als ihr Beschützer, der einen von Grant Annäherungsversuchen vereitelt hatte.
„Ohne Ben oder mich gehst du nirgends hin, nur damit das klar ist.“
„Aye, aye, Sir“, gab sie mit beißendem Spott zurück. Fehlte
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