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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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Knie doch nachgaben und sie sich auf den Stuhl sinken ließ, den Tariq für sie herbeigezogen hatte.
    „Mein Vater befindet sich bereits auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich muss mich beeilen.“
    Das war das erste Mal seit dem Schlaganfall, dass der stolze König seine Gemächer verlassen hatte. Mit dem Unfall war Khalid etwas gelungen, das er, Tariq, seit zwei Jahren vergeblich versuchte. Bisher war es ihrem Vater zu peinlich gewesen, sich seinem Volk zu zeigen, weil er anfänglich nur schleppend gesprochen hatte und nicht wollte, dass man ihn mit einem Gehstock sah.
    „Wird er … wird Khalid wieder ganz gesund?“, fragte Beatrice jetzt.
    „Ich lasse es dich wissen, wenn wir mehr wissen.“ Tariq musterte ihr Gesicht – froh über den neuerlichen Hauch von Farbe auf ihren Wangen. „Ich schicke jemanden zu dir, damit du hier nicht allein warten musst.“
    „Ich brauche kein Kindermädchen! Ich bin lange genug sehr gut allein zurechtgekommen.“
    „Aber jetzt willst du doch, dass sich mein Bruder um dich kümmert …“
    „Von wegen! Um mich braucht sich niemand zu kümmern!“ Aus Erfahrung wusste sie, dass man sich nur auf sich selbst verlassen konnte.
    „Wieso willst du dann heiraten?“, fragte Tariq erstaunt.
    „Heiraten stand nie auf meiner Agenda. Ich bin nicht sehr kompromissbereit“, erklärte Beatrice glaubhaft.
    „Und dann hast du Khalid getroffen?“
    Beatrice errötete, als ihr klar wurde, dass sie sich beinah verraten hätte. „Ja, dann habe ich Khalid getroffen.“ Sie senkte den Blick und verfluchte sich insgeheim für ihre Unvorsichtigkeit.
    Tariq wandte sich zum Gehen: „Ich halte dich auf dem Laufenden.“
    „Du wirst mich nicht hier zurücklassen! Ich komme mit.“
    Erstaunt wirbelte er herum. „Das ist ganz und gar nicht angemessen.“
    Beatrice lächelte kühl. „Ob das angemessen ist oder nicht, ist mir wirklich völlig egal! Ich werde hier nicht herumsitzen, Däumchen drehen und darauf warten, dass du dich an mich erinnerst.“
    „Das brauche ich gar nicht“, antwortete er, und über seine markanten Züge huschte ein Ausdruck, den sie nicht so recht zu deuten vermochte, „leider …“
    „Khalid ist verletzt, und ich will bei ihm sein.“ Sie musste zu ihm – für Emma. Je nachdem, was sich ihr dann im Krankenhaus bieten würde, konnte sie entscheiden, ob sie die Freundin sofort informierte oder wartete, bis es Khalid besser ging … wenn das, was er hatte, überhaupt besser werden konnte …
    Beatrice beschlich Panik. Sie presste die Augen fest zusammen und kämpfte gegen ihre schlimmsten Befürchtungen an. Dann atmete sie tief durch. Es gab überhaupt keinen Grund, das Schlimmste anzunehmen. Bevor sie nicht etwas Gegenteiliges wusste, wollte sie davon ausgehen, dass Khalid wieder in Ordnung kam.
    Mit zitternder Hand fuhr sie sich durchs Haar und verhedderte sich in den feuchten Locken. Beim Öffnen der Lider wurde ihr erst bewusst, dass Tariq sie wie gebannt ansah – wobei sie den Ausdruck auf seinem Gesicht wieder nicht deuten konnte.
    Ihre Blicke trafen sich, und Beatrice ließ die Hand sinken. Noch einmal atmete sie tief durch. Es gab sicher Zeiten, in denen man seinen Stolz ausleben konnte, dieser Moment gehörte aber eindeutig nicht dazu.
    Tariq nahm keine Befehle entgegen, doch vielleicht ließ er sich durch eine flehentliche Bitte erweichen.

8. KAPITEL
    Es hatte funktioniert.
    Als Beatrice im Hubschrauber Platz nahm, konnte sie es immer noch nicht fassen. Genauso fassungslos war sie darüber, dass Tariq seinen Laptop öffnete und scheinbar arbeiten wollte.
    „Wie kannst du jetzt überhaupt an Arbeit denken?“, fragte sie nach einigen Minuten.
    Tariq hob den Kopf. „Soll ich mir die Haare raufen und in Tränen ausbrechen, damit du glaubst, dass ich mir Sorgen um meinen Bruder mache?“
    Beatrice schnitt ein Gesicht. „Entschuldige, das war unfair. Eigentlich weiß ich ja, dass du dir auf deine Art auch Sorgen machst.“
    Er stellte den Laptop zur Seite. „Was ist denn meine Art?“ Als Beatrice nicht gleich darauf antwortete, fügte er hinzu: „Du kannst ganz offen sein.“
    „Du bist pedantisch, manipulierst andere und musst immer alles unter Kontrolle haben.“ Als Beatrice seinen erschrockenen Gesichtsausdruck sah, wurde ihr klar, dass sie nicht so offen hätte sein sollen. „Ich rede zu viel, wenn ich nervös bin“, erklärte sie entschuldigend.
    „Das habe ich auch schon bemerkt.“
    Sein Lächeln schenkte ihr neuen Mut. „Weißt du …?“
    „Was

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