Julia Extra Band 0302
zusammen.
„Ich möchte, dass Paolos Party perfekt ist. Und ich bin sicher, dass Sie das garantieren können. Ich setze allergrößtes Vertrauen in Sie.“
Hätte er sich nicht vorgebeugt, um einen besseren Blick auf ihre Liste zu erhaschen, hätte er ihre leise geäußerte Bemerkung überhört. „Schön, dass jemand mir mal was zutraut.“ Hatte er sich verhört?
Neugierig betrachtete er sie und atmete ihren unaufdringlichen Duft ein. Er liebte diesen Duft, der ihm schon aufgefallen war, als er sie vor dem Hotel so leidenschaftlich geküsst hatte. Gar nicht genug konnte er davon bekommen. Und er sehnte sich danach, sie wieder in den Armen zu halten und ihren leidenschaftlichen Mund zu küssen.
„Ich persönlich würde für einen Zweijährigen den Streichelzoo oder die Hüpfburg vorschlagen. Kinder lieben Tiere, und sie können sich in der Hüpfburg richtig austoben.“
Nachdenklich betrachtete sie die Liste und mied sorgfältig Dantes Blick.
„Gut, dann werden wir uns diese beiden Optionen morgen ansehen.“ Er streckte den Arm aus und umfasste ihre Hand, die den Kugelschreiber hielt.
Natasha sah erschrocken auf, zog die Hand jedoch nicht weg.
Was Dante in ihrem Blick las, überraschte ihn. Interesse und sogar Begehren.
Doch wahrscheinlich bildete er sich das nur ein.
Er projizierte seine Gefühle auf Natasha, weil er sich sehnsüchtig wünschte, dass auch sie ihn anziehend fand. Doch es war sicher nur der Reiz des Verbotenen. Vermutlich würde er seinem Begehren nicht nachgeben, denn er konnte sich keine Affäre erlauben. Als er bei einem seiner vergangenen Auslandsaufenthalte ein Techtelmechtel begonnen hatte, waren die Klatschspalten noch Monate später voll davon gewesen.
„Darf ich mir kurz Ihren Kugelschreiber ausleihen? Ich möchte eine Geschenkeliste aufschreiben, bevor ich es vergesse.“
Er nahm ihr den Kuli aus der Hand und hoffte, sein Gefühlschaos erfolgreich zu verbergen. Es war keine gute Idee, sie zu berühren. Ihm wurde ja schon heiß, wenn er sie nur anschaute.
„Klar.“
Sie griff nach ihrem – inzwischen lauwarmen – Milchkaffee und mied Dantes Blick.
Verflixt, mit der Vertrautheit war es schon wieder vorbei. Dante war verzweifelt. „Ich habe an Rennautos, eine elektrische Eisenbahn, Computerspiele oder so etwas gedacht.“
Sie hob nur den Blick himmelwärts – ganz wie er es sich vorgestellt hatte. Durch seinen verrückten Vorschlag hatte er nun wenigstens wieder ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich gelenkt.
„Sie haben wirklich keine Ahnung von Kindern, oder?“
„Viel jedenfalls nicht.“
Dante fand das an sich sehr schade. Seine Tage als Junggeselle waren ja gezählt, denn Calida brauchte Erben, und seine Mutter hätte ihn lieber heute als morgen unter der Haube gesehen. Langsam hatte er sich daher auch an den Gedanken gewöhnt, bald Vater zu werden.
Eigentlich hatte er seine Freiheit als Junggeselle nie aus vollem Herzen genießen können. Schon früh musste er Verantwortung übernehmen, denn sein Vater starb, als Dante noch ein Teenager war. Und jetzt drohte seine Mutter schon seit einiger Zeit abzudanken und ihm die Herrschaft über das Fürstentum zu überlassen.
„Ich würde Folgendes vorschlagen: Morgen Nachmittag sehen wir uns den Streichelzoo und die Hüpfburg an. Anschließend fahren wir zu einem großen Spielzeuggeschäft und gehen auf die Suche nach geeigneten Geschenken. Einverstanden?“
Dante nickte erfreut. Es tat gut, die Entscheidungen mal einem anderen Menschen zu überlassen. „Sind Sie immer so gut organisiert?“, fragte er interessiert.
Natasha senkte verlegen den Blick und spielte mit dem Schreibblock. „Ich versuche es.“
„Nun entspannen Sie sich doch bitte mal. Das war als Kompliment gedacht.“
„Danke.“
Sehr dankbar wirkte sie allerdings nicht gerade. Ganz offensichtlich fühlte sie sich unwohl in ihrer Haut. Wieder eine Reaktion, die er nicht verstand.
„Wollen wir zusammen zu Abend essen, bevor wir zum Hotel zurückkehren?“
Er hatte nur aus Höflichkeit gefragt, wünschte sich aber, dass sie seinem Vorschlag zustimmen würde. Wann hatte er denn schon einmal die Gelegenheit, unerkannt und unbehelligt in einem Restaurant zu sitzen?
„Danke, aber es war ein langer Tag für mich.“
Natasha verstaute Laptop, Schreibblock und Kugelschreiber in ihrer Handtasche und stand auf.
„Dann vielleicht morgen?“
Sie nickte ihm lediglich halbherzig zu und verschwand.
Natürlich lehnt sie meine Einladung morgen auch ab,
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