Julia Extra Band 0302
belastendes Thema für Sie, Dante. Bitte entschuldigen Sie, dass ich gefragt habe.“
„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Woher hätten Sie wissen sollen, dass es in meiner Familie solche Probleme gibt? Nein, ich habe mich zu entschuldigen, weil ich vor Ihnen die schmutzigen Laken meiner Familie ausgebreitet habe.“
Natasha lächelte amüsiert. „Sie meinen, dass Sie ‚schmutzige Wäsche gewaschen haben‘?“
Er schnippte mit den Fingern und lachte. „Genau. Meine Englischkenntnisse lassen manchmal zu wünschen übrig.“
„Sie beherrschen die Sprache perfekt. Und Sie haben nicht einmal einen italienischen Akzent. Das liegt wohl an Ihrer Schulausbildung in England, oder?“
Dante betrachtete sie mit wachsamer Miene. „Haben Sie sich über mich informiert?“
„Es gehört zu meinen Aufgaben im Hotel, mich über prominente Gäste zu informieren.“
Das klang doch ganz plausibel. Hoffentlich nahm er ihr das ab!
„Die Liebe zum Detail ist sehr wichtig“, sagte er und ließ langsam den Blick über Natashas Haar, ihr Gesicht und den sinnlichen Mund gleiten.
Sofort wurde ihr wieder heiß.
Glücklicherweise eilte in diesem Moment der Kellner mit den Speisekarten heran und wies seine Gäste auf die Spezialitäten des Tages hin. Dante und Natasha trafen schnell ihre Wahl und waren wieder allein.
Nachdem der Kellner kurz darauf die Weingläser gefüllt hatte, konnte sie Dantes Blick nicht länger ignorieren. Dieser Mann brachte sie noch um den Verstand!
„Sie haben hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin Ihnen unendlich dankbar“, sagte er, hob das Chiantiglas und trank auf ihr Wohl.
Ihm war deutlich anzumerken, dass er gern noch etwas hinzugefügt hätte, sich aber offensichtlich nicht traute. „Und was noch?“, fragte sie daher aufmunternd.
Er trank einen Schluck Wein, stellte das Glas auf den Tisch zurück und lächelte. „Und ich würde Sie gern um einen weiteren Gefallen bitten. Allerdings wäre ich nicht überrascht, wenn Sie ablehnen würden.“
„Fragen können Sie ja ruhig.“
Eine Mischung aus Gefahr, Begehren und weiterer Emotionen flackerte in seinem Blick auf.
Natasha war fasziniert und gleichzeitig etwas ängstlich. Was konnte er denn nur von ihr wollen? Gespannt wartete sie auf seine Frage. Als er sich damit viel Zeit ließ, hakte sie nach. „Wenn Sie mich nicht fragen, kann ich auch nicht sagen, ob ich Ihnen den Gefallen tun werde oder nicht.“
Dante lehnte sich ein wenig vor und sah ihr tief in die Augen. „Ich hätte Sie gern bei Paolos Geburtstagsparty dabei. Sie haben alles so wunderbar und mit einer Leichtigkeit organisiert, dass allein Ihre Anwesenheit garantiert, dass nichts schiefgeht.“
Nein, nein, nein!
Die Feier zu organisieren war eine Sache, aber wollte sie sich wirklich eine Begegnung mit der selbstgefälligen Gräfin und einer Horde Zweijähriger zumuten?
Eher nicht.
„Bitte, Natasha, sagen Sie Ja. Ich weiß, es ist eine große Bitte, aber Sie sind bemerkenswert. Das wissen Sie bestimmt selbst.“
Was, um alles in der Welt, meint er mit „bemerkenswert“, überlegte sie.
Langsam aber sicher wurde die ganze Angelegenheit zu kompliziert.
„Bitte, Natasha, tun Sie mir den Gefallen.“
Sie hatte das Nein schon auf der Zunge, doch diese schien ihr nicht zu gehorchen. Es hörte sich eher nach Ja an.
„Ja?“
Sie seufzte ergeben und nickte zustimmend. „Warum nicht? Aber eins muss Ihnen klar sein: Ich werde Sie nächste Woche ganz schön einspannen. Die PR-Aktionen fürs Hotel haben es in sich.“
Er lachte herzlich. „Ich kann es kaum erwarten.“
„Sie haben es so gewollt.“ Erleichtert über die gute Stimmung fiel sie in sein herzliches Lachen ein. Das Leben konnte so schön sein!
Das Aroma von Knoblauch und Oregano, das aus der Küche zu ihnen herüberwehte, die gemütliche Atmosphäre, der Kerzenschein – das alles bildete den perfekten Hintergrund zu einem romantischen Abendessen mit dem nettesten und verführerischsten Mann, den sie je kennengelernt hatte.
Er war ihr wirklich außerordentlich sympathisch. Unter anderen Umständen hätte sich daraus etwas Ernstes entwickeln können.
Doch nicht, wenn er der Fürst von Calida und sie eine von Sorgen geplagte Hotelmanagerin war.
„Wer ist die Frau, die du zu Paolos Party mitbringst?“, fragte Gina herrisch und wirbelte zu Dante herum, dass ihre langen schwarzen Locken nur so um ihr Gesicht flogen. Gina hatte einen Schmollmund gezogen, den er nur zu gut kannte.
Dante fischte
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