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Julia Extra Band 0302

Julia Extra Band 0302

Titel: Julia Extra Band 0302 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Nicola Marsh , Amanda Browning
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Nächte bedeuteten im Tageslicht so gut wie gar nichts mehr. Und die zärtliche Art, mit der er sie in seinen Armen hielt, hatte nichts mit tieferen Gefühlen zu tun. Salvatore hatte sich nicht geändert. Nichts hatte sich verändert – außer ihrer Liebe zu ihm. Sie wuchs stetig …
    Du musst dem Einhalt gebieten, ermahnte sie sich. Erinnere ihn an die Realität!
    „Ich muss zur Arbeit und auch heute Abend meinen Job erledigen“, erwiderte sie ruhig. „Dein Büro putzen. Erinnerst du dich, Salvatore? Dort haben wir uns auch kennengelernt.“
    Es folgte eine kurze Pause. „Nun, ich entbinde dich von dieser Pflicht. Lass es einfach! Tu es nicht! Um Himmels Willen, du wirst doch einen Abend ausfallen lassen können.“
    „Nein, das kann ich nicht.“
    „Du kannst es, und du wirst es tun. Ich bin der Chef der ganzen Firma, Jessica, und mein Wort ist Gesetz.“
    Kopfschüttelnd klammerte sie sich an den letzten Strohhalm, der ihre Unabhängigkeit garantierte. „Aber ich arbeite nicht für dich , Salvatore. Mein Arbeitgeber heißt Top Kleen und wäre zweifellos nicht sehr angetan, wenn ich einfach meine Aufgaben ignoriere. Außerdem würden sie sich fragen, wa rum mir der Kunde den Tag freigeben will, und das möchten wir beide doch wohl verhindern. Und …“
    Zögernd atmete sie tief durch. Erinnere ihn an die Realität!
    „Dann ist da auch noch das Geld“, schloss sie zähneknirschend. „Ich brauche mein Gehalt, Salvatore. Darum mache ich diese Arbeit.“
    Er lachte, angelte seine Geldbörse unter dem Bett hervor, nahm ein paar große Geldscheine heraus und reichte sie Jessica. „Wie viel brauchst du?“, fragte er sorglos.
    Ihre Wangen färbten sich dunkelrot vor Scham und Wut. „Das habe ich nicht gemeint oder beabsichtigt“, erwiderte sie steif. „Ich will dein Geld nicht.“
    „Ach, bitte, das ist doch keine Hürde“, wehrte er ab. „Ich möchte mit dir zusammen sein, weil ich deine Gesellschaft genieße. Du sollst nicht mein Büro schrubben. Wenn du einmal die Gefühle beiseitelässt, kannst du meinen Vorschlag doch sicher logisch nachvollziehen. Ich habe mehr als genug Geld und du eben nicht. Also nimm diese dummen Scheine an, Jessica!“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Bitte, Jessica!“, flehte er und merkte, wie ihr Widerstand brach.
    Obwohl sie es entsetzlich peinlich fand, konnte Jessica ihm die Bitte einfach nicht abschlagen. Widerwillig nickte sie.
    „Du nimmst es also?“
    Sie sah die Logik hinter seinen Worten. Aber das änderte nichts daran, dass die Geste sie demütigte. Also saß sie in der Falle. Für sie gab es keine andere Lösung, als den Vorschlag anzunehmen, den er selbst offenbar überhaupt nicht als erniedrigend empfand.
    „Ja, ich werde es annehmen.“
    Mit zitternden Händen ging sie auf ihn zu, nahm zwei Geldscheine entgegen und schüttelte den Kopf, als er ihr das Bündel erneut entgegenstreckte. Sie würde nur exakt die Summe akzeptieren, die sie verdient hätte, nicht mehr.
    „Jessica …“
    „Wir sehen uns später“, unterbrach sie ihn, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund und ging.
    Draußen regnete es in Strömen, aber Jessica bemerkte es kaum, als ein vorbeifahrender Bus sie mit einem Schwall kalten Wasser bespritzte. Im Büro ging sie zuerst in die Küche und trank einen Kaffee, der zwar scheußlich schmeckte, aber wenigstens heiß war.
    An ihrem Schreibtisch bemühte Jessica sich, konzentriert ihre E-Mails zu lesen und die anliegenden Aufgaben zu erledigen. Ein paar Stunden später klingelte ihr Telefon.
    Es war das Krankenhaus, und die Nachricht, die sie bekam, relativierte all ihre Probleme auf einen Schlag.

9. KAPITEL
    „Ihre Großmutter wird sich wieder erholen, Miss Martin. Der Schock ist eigentlich das Schlimmste für sie.“
    Jessica nickte, und ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie die Hand ihrer Großmutter ergriff. Die alte Dame sah in ihrem Krankenbett unglaublich blass und zart aus. Ihr Leben lang hatte Jessica sie für unverwundbar gehalten und nie daran gedacht, dass sie sich einmal ernsthaft verletzen könnte. Zum ersten Mal realisierte sie nun, dass ihre Großmutter alt wurde und nichts so bleiben konnte wie es war.
    Sie sah den orthopädischen Chirurgen an. „Haben Sie vielen Dank, Doktor. Ich weiß Ihre Hilfe ehrlich zu schätzen.“
    „Sie ist eine höchst interessante Patientin“, teilte er Jessica lächelnd mit.
    Nachdem der Chirurg gegangen war, wandte Jessica sich vorwurfsvoll an die Patientin. „Du hättest

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