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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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Außerdem gestattete er ihr, alle eintreffenden Exponate als Studienobjekte unter die Lupe zu nehmen.
    Ihr Wunsch nach einer eigenen Wohnung wurde von ihrer Mutter boykottiert, die jammerte und sie anflehte zu bleiben, da sie allein nicht zurechtkomme.
    So lebte Kirsten immer noch bei ihren Eltern, als sich an jenem folgenschweren Nachmittag ein furchtbarer Sturm zusammenbraute. Ihr Vater bestand darauf, von seiner Frau zu einer Galerie chauffiert zu werden, die einige Meilen entfernt lag. Er wollte unbedingt noch ein bestimmtes Werk in einer Ausstellung unterbringen, bevor der Laden schloss. Wie gewöhnlich setzte er seinen Willen durch. Auf dem Heimweg stürzte ein entwurzelter Baum auf das Auto der beiden und machte Natalie und Kirsten zu Vollwaisen.
    Ironischerweise brachten Felix Bonds Werke nach seinem Tod doch noch so viel ein, dass Kirsten damit ihr Studium finanzieren konnte und inzwischen einen ausgezeichneten Ruf in der Kunstwelt genoss.
    Damit hatte sie erreicht, was sie wollte, und brauchte ganz sicher nicht noch einen Mann wie ihren Vater, der ihr Leben nur unnötig komplizieren würde.
    Doch selbst diese unliebsame Erinnerung half nicht gegen ihren rasenden Puls und das leichte Zittern in den Knien, als Rowe sie völlig unerwartet anlächelte.
    „Ich muss mich noch bei Ihnen entschuldigen“, erklärte er zu ihrer Verblüffung.
    Das wäre eigentlich mein Part gewesen, schoss es Kirsten durch den Kopf, eingedenk ihrer mehr als fragwürdigen Idee, den Vicomte de Aragon in die Rolle eines gewöhnlichen Fremdenführers zu drängen.
    „Ich hätte mich Ihrer Gruppe nicht so einfach ohne Warnung anschließen dürfen. Meine Gegenwart hat Sie offensichtlich völlig aus der Bahn geworfen.“
    Und das auf mehr als nur eine Weise! dachte Kirsten bei sich, hütete sich aber, es auch laut auszusprechen.
    „Nicht so schlimm“, sagte sie leichthin. „Die Touristen haben es jedenfalls genossen, einem echten Vicomte in Fleisch und Blut zu begegnen.“
    „Sie offensichtlich weitaus weniger.“
    „Das war nicht persönlich gemeint, Eure Lordschaft“, entgegnete sie rasch.
    „Wirklich nicht? Als ich mich zu der Gruppe gesellte, hatte ich das untrügliche Gefühl, Sie hätten lieber Jack the Ripper in Ihrem Kreis begrüßt als mich.“
    Da sie es nicht wirklich leugnen konnte, senkte Kirsten den Blick auf ihre Hände. „Es ist das erste Mal, dass ich Sie persönlich treffe“, sagte sie langsam. „Und ich weiß nur sehr wenig von Ihnen.“ Zumindest das entsprach der Wahrheit. Aber anstatt es dabei bewenden zu lassen, ritt sie plötzlich ein kleines Teufelchen. „Doch nach dem, was ich weiß, könnten Sie durchaus Jack the Ripper sein, Eure Lordschaft.“
    Zu ihrer Überraschung warf er den Kopf in den Nacken und lachte laut heraus. Der dunkle, warme Ton erschien ihr wie eine Liebkosung, und Kirsten spürte heiße Röte in ihre Wangen steigen.
    „Sie haben eine sehr erfrischende Art, Kirsten! Ich weiß von Ihnen zwar auch nur wenig, aber eines steht fest: Ich will Sie!“
    Ihre Röte vertiefte sich schlagartig. Nie zuvor hatte ihr jemand einen so unverblümten Antrag gemacht. Möglicherweise fielen ihm andere Frauen aufgrund seines Titels so einfach in die Arme, aber sie gehörte ganz bestimmt nicht dazu!
    „Was immer Sie über mich zu wissen glauben, Sie liegen falsch“, sagte sie kalt.
    Doch wenn Kirsten gehofft hatte, ihn damit in die Schranken gewiesen zu haben, sah sie sich bitter enttäuscht. Falls möglich, erschien Rowe noch amüsierter als zuvor. Die grünen Augen funkelten herausfordernd. „Wirklich? Dann gehören diese verführerischen Blicke, die Sie mir ständig zugeworfen haben, also zu Ihrem normalen Repertoire?“
    „Ich habe Sie nicht verführerisch … Unsinn!“ Oder hatte sie etwa doch …?
    Erst jetzt sah sie sein Schmunzeln und wusste, dass Rowe sie nur necken wollte.
    „Was Sie mir tatsächlich vermittelt haben, waren Ihr Enthusiasmus, Ihre Leidenschaft und Hingabe für das Schloss und seine Kunstschätze, Kirsten. Und genau das ist es, was ich von Ihnen will.“
    Jetzt war sie noch verwirrter als zuvor. „Ich bin nicht sicher … Ich glaube …“
    „Entspannen Sie sich“, riet Rowe ihr freundlich. „Wir haben offensichtlich beide einen Fehler gemacht. Ich, indem ich mir einbildete, ich könnte mich einfach dadurch, dass ich Ihrem Vortrag lausche, wieder mit Château Merrisand vertraut machen, und Sie, weil Sie mein Interesse an Ihnen … sagen wir, missgedeutet haben. Wollen

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