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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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lag, der fest verbundenen Gemeinschaft hier draußen im Outback zu demonstrieren, dass wenigstens eine von Angus Harringtons englischen Angehörigen aufrichtig trauerte.
    Und um in den alten Ritualen und Gebeten Trost zu finden.
    Nun war Kate am Ziel und musste feststellen, dass sie die kostspielige, lange, ermüdende Reise vergeblich gemacht hatte.
    Es war zum Verzweifeln!
    „Ich habe mit einer Frau hier gesprochen“, erklärte sie Noah nochmals, beinah anklagend. „Ich dachte, es wäre die Haushälterin. Warum hat sie dir nichts gesagt? Das verstehe ich nicht.“
    Er schüttelte den Kopf, an seinem Kinn zuckte ein Nerv. „Ellen kann es nicht gewesen sein, aus dem einfachen Grund, weil sie nicht hier ist. Sie hat sich Angus’ Tod so zu Herzen genommen, dass ich sie für ein paar Tage zu ihrer Schwester in die Stadt geschickt habe.“
    „Wie auch immer!“ Nun war Kate wirklich aufgebracht. „Ich habe mit einer Frau gesprochen und ihr erklärt, dass sich der Abflug wegen eines Sturms über Europa um vierundzwanzig Stunden verzögert.“
    Noah seufzte tief und blickte bedrückt auf die verdorrten Viehweiden. „Tut mir echt leid, Kate, ich habe deine Nachricht nicht bekommen. Wahrscheinlich hast du mit Liane gesprochen.“
    „Mit deiner Frau?“
    „Meiner Exfrau. Sie war zum Begräbnis hier. Wir sind seit Weihnachten geschieden“, erklärte er leise.
    Kate atmete tief durch, während sie ein Gefühl hatte, als würde sie im Zeitlupentempo durch die Luft gewirbelt. Noah war nicht länger verheiratet!
    Als das Schweigen peinlich zu werden drohte, wiederholte Noah: „Es tut mir wirklich leid, dass du das Begräbnis verpasst hast.“
    Er klang so resigniert, als hätte er von seiner Exfrau nichts anderes erwartet, als dass sie ihm wichtige Informationen vorenthielt.
    Wie auch immer, das Begräbnis war vorbei.
    Noah nahm den Koffer und meinte lässig: „Und jetzt lass uns lieber hineingehen. Ich mach uns Tee.“
    „O ja, eine Tasse Tee könnte ich wirklich gut gebrauchen.“ Kate rang sich ein tapferes Lächeln ab.
    Sie folgte Noah ins Haus und den Flur entlang, der – wie sie sich erinnerte – direkt zur großen Küche auf der Rückseite führte.
    „Ich stelle dein Gepäck ins Gästezimmer“, sagte Noah und öffnete eine Tür rechts.
    „Bist du ganz allein hier?“, wollte Kate wissen.
    „Im Moment ja, aber Ellen kommt bald zurück.“
    „Ist es denn okay, wenn ich heute Nacht hierbleibe, Noah?“
    „Aber sicher! Schau doch nicht so besorgt drein, Kate. Niemand erwartet, dass du das nächste Flugzeug nach England zurück nimmst.“
    „Das könnte ich wirklich nicht ertragen“, gestand sie.
    „Okay, dann ist das hier dein Zimmer, solange du es brauchst.“
    „Danke, Noah!“
    Sie sah sich um und wunderte sich, wie vertraut ihr alles noch vorkam. Das Messingbett mit der weißen Tagesdecke hatte auch vor neun Jahren schon hier gestanden, dieselben blassrosa Vorhänge hatten die Glastür zur seitlichen Veranda verdeckt. Auch an den alten Schrank aus glänzend polierter Eiche mit dem ovalen Spiegel in der Tür erinnerte sie sich.
    Und da hing ja auch das Foto ihres Großvaters an der Wand! Mit seinem dichten weißen Haar, dem üppigen Schnurrbart und dem Hund zu seinen Füßen sah er aus wie der typische britische Kolonialherr.
    Kate erinnerte sich noch genau an die stürmischen Gefühle, die sie hier mit siebzehn durchlebt hatte, an die himmelhoch jauchzenden und zu Tode betrübten Stimmungen, die man als junger Mensch erfuhr, wenn man liebte und diese Liebe nicht erwidert wurde.
    Sie erschauerte beim Gedanken daran, was Noah hoffentlich nicht merkte.
    Er stellte den Koffer ab und ging dann voraus zur Küche.
    Die war auch noch genau so, wie Kate sie in Erinnerung hatte. In der Nische stand der große schwarze Herd, über dem an Haken Töpfe, Pfannen, Kochlöffel und sonstige Utensilien hingen. Der große Holztisch mit der blank geschrubbten Platte beherrschte die Mitte des Raums, und noch immer waren die Stühle drum herum ein buntes Sammelsurium.
    Kate fühlte sich beinah so, als wäre sie in die Vergangenheit zurückversetzt worden – und das behagte ihr nicht ganz.
    Noah füllte den Kessel mit Wasser, stellte ihn auf den Herd und zündete die Gasflamme an.
    „Ich muss heute Nachmittag in die Stadt zur Eröffnung von Angus’ Testament“, erklärte er beiläufig.
    „Das ist okay. Ich bin hier ja gut aufgehoben.“
    „Du solltest vielleicht besser mitkommen“, meinte Noah zögernd.
    Kate hatte

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