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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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schockiert. Das war das Peinliche an der ganzen Angelegenheit, das, woran er sich hoffentlich nicht mehr erinnerte.
    Damals war sie eigenwillig und ziemlich wild gewesen. Und unsterblich in Noah verliebt. Den Kummer darüber, von ihm zurückgewiesen worden zu sein, überwand sie ziemlich schnell. Indem sie sich auf die Erinnerungen an den Kuss konzentrierte, hielt sie ihre Träume lebendig. Wieder zu Hause in England malte sie sich aus, wie sie die Schule möglichst schnell beenden würde, dann einen Job suchte und Geld sparte, um bald nach Australien zurückzukehren.
    Dort wollte sie im Outback als Viehtreiberin arbeiten, Noah wiedersehen und – im Lauf der Zeit – sein Herz gewinnen und ihn heiraten.
    Was war sie doch für eine Närrin gewesen!
    Diesem Traum hatte sie – trotz des heftigen und verständlichen Widerstands ihrer Mutter – das Abitur und somit ein Studium geopfert. Und als sie schließlich genug Geld für das Ticket nach Australien beisammen hatte, kam Onkel Angus’ Brief mit der Information, dass Noah eine Australierin geheiratet habe.
    Bei der Erinnerung daran spürte Kate noch immer einen Kloß im Hals. Zum Glück hatte sie sich inzwischen von der Enttäuschung völlig erholt, auch wenn es Jahre gedauert hatte. Ihr derzeitiger Freund Derek war ein aufstrebender Banker in der Londoner City, und sie trauerte Noah nicht mehr nach.
    Kate atmete tief durch und ging über den staubigen Vorplatz aufs Haus zu. Ein schwarz-weiß gefleckter Hütehund, der im schmalen Schatten der Veranda geschlafen hatte, stand steifbeinig auf und kam ihr entgegen.
    Vorsichtshalber blieb Kate stehen. Sie hatte nicht viel Erfahrung mit großen Hunden. Dieser bellte seltsamerweise nicht, sondern beobachtete sie nur eindringlich mit seinen goldbraunen Augen.
    „Ist jemand zu Hause?“, fragte sie.
    Er wedelte träge mit dem Schwanz und zog sich wieder in den Schatten zurück. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Schon nach der kurzen Zeit in der prallen Sonne brannte ihr der Nacken, und Schweiß lief ihr über den Rücken.
    Rasch ging Kate die Stufen zur Veranda hoch … und blieb wie angewurzelt stehen. Auf einem Liegestuhl lag, lässig ausgestreckt und ohne Hemd, der Mann, der sie so viel Herzeleid gekostet hatte. Sein Gesicht wurde von der breiten Krempe seines Huts verdeckt, aber es war eindeutig Noah Carmody. Die schmalen Hüften und breiten Schultern waren unverwechselbar, auch die sonnengebräunte, muskulöse Brust, die sich regelmäßig hob und senkte.
    Kate hingegen stockte kurz der Atem … vor Überraschung, wie sie sich einredete. Sie hatte nicht erwartet, Noah hier am helllichten Tag schlafend auf der Veranda zu finden. Bei ihren nächsten Schritten knarrten die Bodenbretter, aber er rührte sich nicht. Seine schmalen und zugleich kräftigen Hände lagen entspannt auf seinem flachen Bauch.
    Leise setzte sie den Koffer ab und betrachtete Noah ausgiebig. Er sah noch immer umwerfend aus. Schlank, muskulös, mit langen Beinen … den einen Reitstiefel hatte er ausgezogen, und sie konnte einen blauen Socken erkennen, der an der Spitze ein Loch aufwies. Den anderen Stiefel trug Noah noch. Offensichtlich war er eingeschlafen, bevor er ihn ebenfalls hatte ausziehen können.
    „Noah?“, flüsterte Kate, beinah unhörbar.
    Er rührte sich weiterhin nicht, und auch drinnen blieb es völlig still. Neben der Tür, die einen Spaltbreit offen stand, hingen an hölzernen Haken ein alter Hut und ein Pferdehalfter.
    Beim Gedanken, dass Onkel Angus das alles griffbereit aufgehängt hatte, aber nie mehr benutzen würde, spürte Kate wieder einen Kloß im Hals.
    Sie machte vorsichtig einen weiteren Schritt zur Tür. Irgendwer musste doch da sein! Noahs Frau, oder wenigstens Onkel Angus’ Haushälterin.
    Mit einem Mal war sie völlig verunsichert bei der Vorstellung, Noah könne aufwachen und sie eindringlich mit seinen kühlen grauen Augen mustern.
    Besser, sie versuchte es an der Küchentür auf der Rückseite des Hauses, beschloss sie. Dort würde sie bestimmt die Haushälterin finden, und die konnte dann Noah wecken und ihm Bescheid sagen.
    Langsam drehte Kate sich um und ging auf Zehenspitzen zur Treppe.
    „Kate?“, erklang plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihr.
    Sie wirbelte herum – und da stand Noah. Groß, muskulös und umwerfend attraktiv, trotz der Stoppeln am energischen Kinn. Die Augen hatte er wegen des grellen Lichts zusammengekniffen.
    „Du bist doch Kate? Kate Brodie?“, hakte er nach.
    „Ja.“ Ihre

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