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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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den Kopf in den Nacken und fuhr sich heftig mit allen zehn Fingern durchs Haar. Dann tastete er nach dem Lehnstuhl und ließ sich wieder hineinfallen. „Also gut“, sagte er dumpf. „Unsere Ehe wird so etwas wie eine geschäftliche Vereinbarung sein und …“
    „Du tust gerade so, als hätte ich bereits Ja gesagt!“, unterbrach Sam ihn hitzig. „Außerdem, was redest du da von einem Geschäftsvertrag ?“
    „Ehen müssen nicht bis in die Ewigkeit halten“, erklärte er kühl.
    So wie die seiner Eltern. Sein Vater hatte die Familie verlassen, als er, Cesare, gerade mal neun war, und außer in Form von Weihnachts- oder Geburtstagskarten keinen Anteil mehr am Leben seines Sohnes genommen.
    Doch er war entschlossen, es bei seinem Kind besser zu machen.
    Seine Mutter hatte sich zwar mehr Mühe gegeben, doch kaum hatte sie ihre neue Familie, war dort auch kein Platz mehr für ihn gewesen.
    „Wenn ich an Ehe und Familie gedacht habe, war aber genau das immer mein Wunsch gewesen“, sagte Sam leise in seine quälenden Erinnerungen hinein. „Es mag natürlich sein, dass es gar nicht so leicht ist, einen Mann zu finden, der das Kind eines anderen akzeptiert …“
    Cesare ließ die Worte kurz sacken, dann wehrte er sich gegen den Schmerz, den dieser Gedanke in ihm auslöste … ein anderer Mann, der seinen Sohn oder seine Tochter großziehen würde. Ein anderer Mann, der das Bett mit Samantha teilte … Undenkbar! Hinter seinen Schläfen begann es zu pochen, aber nach außen blieb er diesmal ruhig. „Ich denke, das ist nicht der richtige Moment, um sentimental zu werden. Ich biete dir eine praktische Lösung deines Problems an. Als alleinerziehende Mutter bist du nicht gerade auf Rosen gebettet.“
    „Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst“, erwiderte Sam steif und versuchte, sich ihre aufsteigende Panik und Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Natürlich saß sie in der Klemme! Ohne Job, in einem winzigen Apartment, in dem sie unmöglich zusätzlich ein Baby, geschweige den später ein kleines Kind unterbringen konnte.
    Was Cesare ihr so emotionslos und pragmatisch anbot, würde ohne Zweifel all diese Probleme auf einen Schlag lösen. Und Sam war sich sicher, dass die meisten Frauen in ihrer Situation mit beiden Händen zugreifen würden …
    „Danke für dein großherziges Angebot, Cesare …“, formulierte sie sorgfältig, „… aber ich werde … wir werden das schon managen …“
    Er brauchte sie nicht zu sehen, um zu wissen, dass Samantha bei diesem Statement ihre Hand auf den noch flachen Bauch hielt und im Namen ihres gemeinsamen Babys sprach.
    „Ich will aber nicht, dass mein Kind gemanaged wird. Ich möchte, dass es in einem echten Zuhause, zusammen mit seiner Mutter und seinem Vater aufwachsen darf.“
    „Und du denkst, das wünsche ich mir nicht?“, fragte Sam dumpf.
    „Eine Mutter sollte die Bedürfnisse ihres Kindes immer über ihre eigenen Wünsche stellen“, erklärte er mit harter Stimme.
    Sam rang nach Atem. „Das ist absolut unter der Gürtellinie, Cesare … selbst für dich!“
    Irritiert fuhr er sich noch einmal nervös durchs Haar. „Was erwartest du denn von mir? Du hörst nicht auf Vernunftgründe, weil du die sturste und idealistischste und … Dio mio ! Kannst du denn nicht sehen, wie dein Leben als Single-Mum verlaufen würde? Deine berufliche Traumkarriere könntest du dir komplett abschminken, weil du gezwungen wärst, jeden Job anzunehmen, der Geld bringt! Aber bietet er dir auch die Herausforderung, die du suchst?“
    „Ich brauche keine Herausforderung.“
    „Und was ist mit Sicherheit?“
    Sam reckte ihr Kinn vor. „Nun, wenn ich in Geldnot gerate, kann ich immer noch eine Enthüllungsgeschichte über uns schreiben und veröffentlichen lassen. Stell dir nur vor, was mir die Klatschblätter dafür zahlen würden.“
    Cesare lehnte sich bequem im Stuhl zurück, und Sam wunderte sich, dass ihn die Vorstellung, seinen Namen überall in der Yellow-Press zu lesen, offenbar gar nicht beunruhigte.
    „Ist das eine Drohung?“, fragte er im Konversationston.
    „Vielleicht …“, gab sie schnippisch zurück.
    „Drohungen sollte man nie aussprechen, wenn man nicht fest entschlossen ist, Taten folgen zu lassen.“
    „Hört sich an, als wärst du Experte auf diesem Gebiet.“
    Cesare lächelte. „Wenn ich eine ausspreche, kannst du ganz sicher sein, dass ich sie auch umsetze.“
    Sam senkte rasch den Blick, um den Schock zu verbergen, den seine Worte in ihr ausgelöst

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