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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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„Soll ich auf Sie warten?“
    „Nein, ich rufe an, wenn ich dich brauche.“
    Sam lag immer noch in ihrem durchnässten Mantel auf dem Sofa, als es an der Tür klingelte. Ausdauernd und irgendwie aggressiv, aber das konnte auch Einbildung sein. Erst als der Mann in der Wohnung über ihr gereizt auf den Boden klopfte, sah sie langsam ein, dass ihr aufdringlicher Besucher wohl nicht freiwillig verschwinden würde.
    „Schon gut, ich komme!“, schniefte sie, wischte sich mit der Hand über die feuchten Wangen und warf im Vorbeigehen einen flüchtigen Blick in den Spiegel. Während sie ihr regennasses Haar mit den Fingern auflockerte, schnitt sie sich selbst eine Grimasse und öffnete dann die Tür.
    Ehe sie überhaupt erkennen konnte, wer vor ihr stand, wurde sie schon von Cesares breitschultriger Gestalt zurück in ihr Apartment gedrängt. Sprachlos vor Schock stand Sam einfach nur da und starrte ihn an.
    „Sag etwas“, forderte er brüsk. „Sonst denke ich noch, ich habe die falsche Wohnung betreten.“
    Das war eine Lüge. Er hätte Samanthas ganz eigenen Duft auch zwischen Dutzenden von Frauen erspürt.
    Der Zusammenprall mit seinem kraftvollen Körper hatte Sams Lebensgeister auf eine Weise wiedererweckt, die sie sich vor wenigen Minuten noch nicht hätte träumen lassen. So viel zu ihrem Statement, endlich über Cesare Brunelli hinweg zu sein!
    Wie hypnotisiert starrte sie ihn an. Unter der lässigen Outdoor-Jacke trug er einen schwarzen Kaschmirpulli. Und die ebenfalls schwarzen Jeans brachten seine langen, muskulösen Beine und die schmalen Hüften perfekt zur Geltung.
    Ohne sich dessen bewusst zu sein, fuhr Sam sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe.
    „Sag endlich was!“, forderte Cesare heiser.
    „Du hast mein Apartment nicht betreten, sondern bist rücksichtslos eingedrungen“, korrigierte Sam ihn steif. „Wie bist du überhaupt hierhergekommen? Und was willst du von mir?“ Als ihr der panische Unterton in ihrer Stimme auffiel, räusperte sich Sam. „Ehrlich gesagt, ist es kein besonders günstiger Zeitpunkt …“
    „Du hast geweint.“ Das hörte sich fast anklagend an.
    Sofort schossen erneut heiße Tränen in ihre Augen, die sie verbissen zu unterdrücken versuchte. „Willst du nicht einfach wieder gehen?“, fragte sie mit bebender Stimme.
    „Nein. Ich könnte es ohnehin nicht, selbst wenn ich wollte“, erklärte er mit einem sardonischen Lächeln. „Ich bin nämlich blind. Schon vergessen?“
    „Stimmt, ich erinnere mich …“, murmelte sie schwächlich.
    „Im Fall, dass du mich nicht richtig verstanden hast, cara … das war schwarzer Humor.“
    Doch Sam war absolut nicht zum Scherzen zumute, egal in welchem Farbton. „Ich halte es eher für schlechten Geschmack.“
    „Dafür bin ich sogar berühmt.“
    Sam seufzte. „Hör zu, Cesare, ich habe heute keinen besonders guten Tag. Und die letzte Person, die ich momentan um mich ertragen kann, bist du … tut mir leid“, fügte sie noch rasch hinzu, falls er sich von ihrer Offenheit brüskiert fühlen sollte.
    Einen Moment war es ganz still zwischen ihnen.
    „Manchmal hilft es, zu reden“, fuhr er dann in verändertem Ton fort.
    „Um Himmels willen!“, rief Sam gequält aus. „Spiel jetzt bloß nicht noch den Sensiblen, Verständnisvollen, dann höre ich den ganzen Tag nicht mehr auf zu heulen! Und das ist beileibe kein schöner Anblick!“
    „Wie gesagt …“, erinnerte Cesare sie mit einem schiefen Lächeln. „Ich bin …“
    „Ja, ich weiß, du bist blind!“ stöhnte Sam beschämt auf. „Und ich offensichtlich auch … oder einfach durchgeknallt! Himmel noch mal, ich kann mich in deiner Gegenwart weder entspannen, noch konzentrieren!“
    „Aber ich …“
    „Nein!“, unterbrach Sam ihn grob. „Lass mich zu Ende reden. Ich habe dich mit der Nachricht von dem Baby einfach überfallen, und du versuchst nur, das Richtige zu tun, indem du mir einen Heiratsantrag gemacht hast … von wegen diesem … Italiener- und Familiending …“
    Sie brach ab, weil ihre Stimme in lauten Schluchzern zu ersticken drohte. Ihr verzweifeltes Schniefen berührte Cesares Herz in einer Art, wie es keine Tränen einer anderen Frau je getan hatten. Den erbarmungswürdigen Lauten folgend, trat er auf sie zu und spürte im nächsten Moment ihr seidiges Haar unter seiner Hand. Es war ganz feucht, ebenso wie ihre Wangen, die er mit seinem Handrücken abtrocknete.
    „Entschuldige …“, flüstere Sam. „Du hast damit nichts … zu

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