Julia Extra Band 0303
rollten über ihre Wangen, Ellie versuchte nicht, sie wegzuwischen. Auf den ersten Blick hatte sie das mutterlose Mädchen in ihr Herz geschlossen. Die Kleine sehnte sich so sehr nach Liebe und Geborgenheit. So wie einst auch Ellie …
Sie stand abwartend da, die Hand noch immer ausgestreckt, und wagte kaum zu atmen. Und dann, ganz langsam und zögernd, legte Catia ihre kleine Hand in Ellies.
Ihr Herz schwoll über vor Glück. „Du wirst glücklich bei uns sein, das verspreche ich dir“, sagte sie, und dann gingen die beiden Hand in Hand die Treppe hinunter.
Im Wohnzimmer redete Angelique Price hektisch auf Diogo ein, der mit steinerner Miene beim Kamin stand. Doch Ellie hatte in sein Herz sehen können. Sie wusste nun, dass diese arrogante Härte nichts als eine Rüstung für sein Herz war, das zu viel fühlte.
„Ihre Frau ist eifersüchtig auf das Kind, Mr. Serrador.“ Die schöne Nanny legte flehentlich ihre Hand auf Diogos Arm. „Lassen Sie nicht zu, dass sie mir das Kind wegnimmt. Sie wird Catia etwas Schlimmes antun, ich bin sicher, sie wird die Kleine sofort in ein Internat stecken. Wenn Sie Ihre Tochter lieben, dann erlauben Sie nicht, dass sie mich wegschickt!“
Beide sahen auf, als Ellie und Catia in der Tür erschienen. Diogos Miene leuchtete überrascht auf, als er seine Tochter Ellies Hand halten sah.
„Ich bin fertig, Papa“, sagte das Mädchen leise. „Ich will nach Hause gehen, zu unserer Familie.“
„Oh, pequena “, entfuhr es ihm gerührt.
Catia streckte die Arme aus, und Diogo eilte auf sie zu, um sie hochzuheben. Dieses Mal wehrte sie sich nicht, als er sie an sich drückte, sondern lächelte ein kleines glückliches Lächeln. „Die Babys brauchen doch jemanden, der ihnen beibringt, wie man spielt“, sagte sie.
Tränen schimmerten in seinen Augen, als er zu Ellie blickte. „Danke“, flüsterte er bewegt.
„Sie dürfen ihr nicht trauen!“, jammerte Angelique schrill. „Vertrauen Sie mir!“
Catia auf dem Arm, nahm Diogo Ellies Hand. „Wenn mich nicht alles täuscht, hat meine Frau Sie entlassen. Sie haben genau zehn Sekunden, das Haus zu verlassen. Ansonsten werfe ich persönlich Sie hinaus.“
„Das würden Sie nicht tun …“
Er machte einen Schritt vor, und Angelique drehte sich auf dem Absatz um und floh zur Tür hinaus.
Diogo wandte sich an seine kleine Familie. „Kommt, lasst uns endlich nach Hause gehen.“
10. KAPITEL
Ich werde sie mir holen.
Diogo betrachtete starr den Zettel in seiner Hand. Zuerst hatte er diese Nachrichten mit einem Schulterzucken abgetan. Die erste fand er im Juni in seinem Briefkasten, als er von einer Geschäftsreise nach New York zurückgekommen war, die zweite im September in seinem Privatjet. Und nun diese hier, in dem Wagen, den seine Frau und seine Tochter in Rio benutzten.
Guilherme schwor bei allen Heiligen, dass er nicht wusste, wie der Zettel in den Bentley gekommen war, und Diogo glaubte ihm.
Doch er wusste, von wem diese Nachrichten stammten. Timothy Wright. Der Anwalt war untergetaucht, nachdem er nun für seine illegalen Machenschaften von der Polizei gesucht wurde. Wright wollte sich an seinem früheren Boss rächen, der gegen ihn ausgesagt hatte.
Aber wie gelang es ihm, diese Nachrichten zu hinterlassen? Trotz all der Sicherheitsvorkehrungen, der Leibwächter … War der Mann ein Geist?
Ich werde sie mir holen.
Diogo zerknüllte das Blatt Papier in der Faust und warf es in den Mülleimer vor dem Carlton Palace. Seine Männer würden Wright finden. Nur, warum dauerte es so lange? Ein grimmiger Ausdruck verfinsterte seine Miene. Er konnte seine Familie nicht beschützen, wenn er nicht wusste, wo der Gegner sich aufhielt.
Es war an der Zeit, ein paar Gefallen einzufordern. Er wollte, dass dieser Mistkerl gefasst wurde.
Er hielt im neunten Stockwerk an und gab Pedro Instruktionen, dann fuhr er weiter zum Penthouse hinauf.
„Papa, du kommst genau richtig zum Dinner“, erscholl es fröhlich aus der Küche. „Ich hab es fast ganz allein gemacht.“
Diogo sah von der strahlenden Catia zu seiner Frau. Ellie war inzwischen hochschwanger und sah einfach umwerfend aus, sie leuchtete von innen heraus. Die Babys mussten jetzt jeden Tag kommen, und Catia war in den fünf Monaten unter Ellies Fürsorge aufgeblüht. Heute trug sie ein pinkfarbenes Kleid und eine kleine Krone auf dem Haar.
„Das riecht gut.“ Er schnupperte. „Noch nie hat eine Prinzessin für mich gekocht.“
Catia kicherte. „Ich bin doch gar
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