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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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erdenkliche Mühe gegeben hatte.
    Je mehr er versucht hatte, die Kleine aufzumuntern und für sich zu gewinnen, desto lauter hatte sie sich gewehrt und ihn weggestoßen.
    „Angelique wurde mir durch eine Agentur vermittelt. Bis Weihnachten wusste ich nicht einmal, dass ich eine Tochter habe“, erzählte er Ellie jetzt. Frustriert fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar. „ Maldiçao , da lebt sie hier in Rio, und ich weiß nichts davon.“
    „Wer ist ihre Mutter?“, fragte Ellie leise.
    Seine Miene wirkte plötzlich gehetzt. „Sie ist tot. Yasmin war Tänzerin. So voller Leben, so voller Leidenschaft. Wir lernten uns kennen, als ich eine neue Mine eröffnete. Wir trafen uns nur ein paar Mal, und jedes Mal mit wochenlangem Abstand. Bei der dritten Verabredung sagte sie mir, ich solle sie heiraten. Ich dachte, sie wäre nur hinter meinem Geld her. Also ging ich, ohne Fragen zu stellen.“ Starr blickte er hinunter auf den schimmernden Holzboden. „Als ich ihr sagte, dass sie mir nichts bedeute, behauptete sie, sie liebe jemand anderen und wolle nichts mehr mit mir zu tun haben. Mir kam nie in den Sinn, sie könnte schwanger sein. Als ich dann von Catia erfuhr, da ertrug ich den Gedanken nicht, dass ich meine Tochter unbeabsichtigt fünf Jahre lang allein gelassen hatte. Deshalb wollte ich sicherstellen, dass nie wieder eine Frau ohne mein Wissen schwanger von mir werden kann.“
    Stumm hatte Ellie seiner Erzählung zugehört. „Deshalb hast du dich sterilisieren lassen.“ Jetzt ergab alles einen Sinn. „Was ist mit Yasmin passiert?“
    „Sie wollte ihr Kind allein großziehen, doch dann verletzte sie sich und musste mit dem Tanzen aufhören. Erst später fand ich heraus, dass sie versucht hatte, Verbindung mit mir aufzunehmen. Da war Catia sechs Monate alt. Yasmin schrieb mir, doch ich habe den Brief nie erhalten. Wright hat ihn abgefangen. Und er hat ihr gedroht.“
    Ellie stand der Mund offen. „Timothy?“
    Diogo verzog die Lippen zu einem freudlosen Lächeln. „Richtig. Als ich es zu Weihnachten herausfand, behauptete er, er hätte mich schützen wollen. Er schrieb an Yasmin zurück, dass sie mich nie wieder belästigen solle, sonst würde er sie vor Gericht ziehen.“ Seine Miene verfinsterte sich. „Für zehntausend Dollar wollte er ihr das Baby abkaufen. Aus Angst, er könnte vielleicht auf die Idee kommen, ihr Kind zu stehlen, hat sie mich nie wieder kontaktiert.“ Er hielt inne und sah Ellie gequält an. „Ohne Familie und ohne Einkommen endete sie als Edel-Prostituierte. Einer ihrer Kunden hat sie vor Weihnachten zu Tode geprügelt.“
    Ellie schnappte entsetzt nach Luft. „Und Catia?“
    „Catia war immer bei Babysittern, wenn ihre Mutter Kunden hatte. Catia weiß, dass ihre Mutter tot ist, aber nicht, wie und warum sie gestorben ist.“
    Was für eine schreckliche Tragödie! Und Ellie hatte sich in völlig grundlose Eifersucht über eine angebliche Geliebte hineingesteigert. Ihre Rivalin war ein mutterloses Mädchen gewesen.
    „Keine Sorge.“ Diogo missverstand Ellies Schweigen. „Catia ist mein Kind, nicht deins. Ich erwarte nicht von dir, dass du mir dabei hilfst, sie aufzuziehen.“
    Ellie setzte sich stocksteif auf. „Unsinn“, tat sie resolut ab. „Sie ist deine Tochter. Sie wird bei uns leben.“
    Diogo riss die Augen auf. „Das … das würdest du tun?“
    „Natürlich!“ Sie runzelte die Stirn. „Ich verstehe nur nicht, warum sie hier in diesem Haus mit einer Nanny lebt. Wieso lebt sie nicht bei dir?“
    „Ich arbeite so lange und bin so oft unterwegs. Ich dachte, es sei besser, wenn sie zu Hause bleibt …“
    „In dem Haus, in dem ihre Mutter zu Tode gekommen ist?“, fragte Ellie ungläubig.
    „Du hast recht.“ Er presste die geballten Fäuste gegen die Augen. „Ich will sie ja bei mir haben, aber jedes Mal, wenn ich ihre Sachen zusammenpacken will, schreit sie Zeter und Mordio und klammert sich weinend an Angelique.“
    „Ich mag diese Frau nicht, Diogo. Ich traue ihr nicht.“ Sie will dich für sich allein, fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Catia hat ihre Mutter verloren. Mich kennt sie nicht, und sie lässt mich auch nicht an sich heran.“ Er barg das Gesicht in den Händen. „Ich dachte, wenn ich ihr ein paar Monate Zeit lasse, um sich an mich zu gewöhnen, würde sie ihr neues Leben als meine Tochter akzeptieren. Aber inzwischen bin ich am Ende mit meinem Latein. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Außer, dass Angelique mit Catia zusammen zu uns

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