Julia Extra Band 0305
verführerisches Lächeln nicht mehr zu beachten. Schon einmal hatte sie ihm erlaubt, ihre Gefühle mit Füßen zu treten, und sie würde nicht zulassen, dass dies noch einmal geschah.
„Ich kann allein die drei Stockwerke hinaufgehen, Dante.“
„Ich bestehe darauf, dich zu deinem Zimmer zu bringen, bella “, flüsterte er in ihr Ohr, während sie sich vom Tisch entfernten.
Faye ging voraus die Treppe hoch. Sie spürte, dass er dicht hinter ihr war, während die Geräusche aus dem Foyer und dem Restaurant immer leiser wurden. Sie würde ihm nie entkommen können, niemals. Selbst neunhundert Kilometer entfernt war er immer in ihrem Kopf gewesen und hatte jeden anderen Mann zu einem Schatten verblassen lassen.
Schließlich blieben sie vor ihrem Zimmer stehen. Faye richtete ihren Blick starr auf die massive Holztür, die sie zwischen sich und ihn bringen musste. Denn wenn er ihr so nah war, war er wie Dynamit. Und sie wollte – nein, sie musste diese Bombe entschärfen.
„Gute Nacht …“
„Sieh mich an“, brachte er mühsam hervor und hob mit einer schnellen Bewegung ihr Kinn, sodass ihr nichts anderes übrig blieb, während er die andere Hand gegen die Wand hinter ihr legte. Sein Gesicht war ihrem so nahe, dass sie leichte Bartstoppeln auf seinem kantigen Kinn bemerkte, das sie am liebsten berührt hätte. „Du kannst dich nicht länger verstecken.“
„Ich versuche doch gar nicht, mich zu verstecken.“
„Lügnerin.“
Sie sah ihm in die Augen, deren dunkle Tiefen vor Verlangen glühten. Und das war ihr Verderben. Sie wollte ihm sagen, dass er sie nicht auf diese Weise ansehen solle. Und gleichzeitig wünschte sie sich, er würde nie damit aufhören. Sie stieß einen Seufzer aus, und all ihr Widerstand verflog. Sein Blick wanderte zu ihren Lippen. Er wollte sie – das erkannte sie an der Art, wie er abwehrend seinen Mund zusammenpresste, während er mit seinem Daumen verlockend über ihre Unterlippe strich.
„Dante!“
Sie schloss die Augen, aus der unbestimmten Angst heraus, dass sie sonst erwachen könnte. Schon glaubte sie, er würde sich zurückziehen, während sie sich gleichzeitig wünschte, er möge ihren Mund fordernd erobern. Ihre Lippen öffneten sich, als er seinen Mund auf ihren senkte, und für einen Augenblick verharrte er dort. Und dann strich er quälend langsam mit seinen Lippen über ihren Mund, erforschte sie sanft, neckte sie, um den Kuss zu vertiefen und von ihr zu kosten. Seine Zunge spielte mit ihrer und sandte Schauer des Entzückens durch ihren Körper. Verlangen erfasste sie, während er mit einer Hand in ihr Haar fasste und ihren Kopf näher zu sich zog, um den Kuss noch zu vertiefen.
Was hatte er nur mit ihr gemacht damals, dass er der einzige Mann auf der ganzen Welt war, der sie mit einem Blick dahinschmelzen lassen konnte? Er hatte ihrer Seele seinen Stempel aufgedrückt. Als das Verlangen wie eine Droge ihren Körper durchflutete, war sie nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie schlang die Arme um seinen breiten Rücken, rieb ihre Knospen an seiner muskulösen Brust, während sie vor Lust erbebte.
In diesem Moment spürte sie, dass er sich von ihr löste und eine unwillkommene Leere hinterließ, die danach verlangte, wieder ausgefüllt zu werden. Aber nicht hier, dachte sie. Drinnen im Zimmer. Träge hob sie die Lider, um Dante in ihr Zimmer zu führen. Doch der stechende schwarze Blick, der ihrem lustvollen begegnete, ließ sie erstarren.
„Du glaubst vielleicht, dass eine schnelle Kapitulation mich dazu ermutigt, dir eher die gesamte Summe zu geben?“, meinte er in gnadenlosem Ton und schüttelte den Kopf.
Sie ließ die Arme, die ihn eben noch umschlungen hatten, hinabsinken.
„Ich weiß, dass du verrückt nach mir bist, cara , aber Geduld ist eine der obersten Regeln im Geschäft. Dein wertvollstes Kapital solltest du nie als Erstes anbieten. Diesen Fehler hast du in der Vergangenheit schon einmal gemacht, nicht wahr? Siehst du – deine erste Lektion hast du schon gelernt. Und wir haben noch einen ganzen Monat Zeit, um von dem Dessert zu kosten.“
Faye biss auf ihre vom Kuss noch geschwollenen Lippen und wandte sich ab. Seine selbstgerechte Miene erniedrigte sie zutiefst, und sie spürte Tränen in sich aufsteigen. Doch lieber würde sie sterben, als ihn sehen zu lassen, dass sie weinte.
„Verzeih mir“, murmelte sie kalt, als sie die Tür aufschloss, „dass ich dich in deinem Verhalten offenbar missverstanden habe. Es wird mir
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