Julia Extra Band 0305
unter Clares Füßen zu schwanken. Quinn lächelte sie an. Sein wundervolles, langsames, sinnliches Lächeln ließ ihr Herz höher schlagen. Er war zu Hause!
„Du bist zu Hause.“
„Hast du mich vermisst?“, fragte er mit seiner rauen Stimme.
Clare spürte, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten. Ihr war die Kehle wie zugeschnürt, sodass sie nur nicken konnte.
Sie sah ihn ausatmen, als hätte er den Atem angehalten, bis sie ihm antwortete.
„Wie sehr?“
Bevor sie wusste, was sie tat, war Clare über den Rasen gelaufen und hatte sich ihm in die Arme geworfen.
„Gut“, flüsterte Quinn ihr ins Ohr. „Weil ich dich vermisst habe.“
„Wie sehr?“ Clare beugte sich zurück, um ihm in die sensationellen Augen zu schauen.
Einen Moment erwiderte er ihren Blick prüfend. „Du solltest besser wissen, was du willst. Dies ist deine Zehnsekundenwarnung.“
„Meine was?“ Strahlend lächelte Clare ihn an.
„Zehnsekundenwarnung. In zehn Sekunden werde ich dich küssen. So lange hast du Zeit, mich zu stoppen.“
Gleich würde sie aufwachen und wieder unglücklich sein, weil sie nur geträumt hatte, was hier passierte.
„Zehn … neun … acht …“
Clare drückte ihren Mund auf seinen. Zuerst wurde Quinn reglos und erlaubte ihr, seine warmen, festen Lippen zu erforschen. Dann erwiderte er ihren Kuss, sanft und so unglaublich zärtlich, dass es ihr zu Herzen ging. Es war, als würde ihr der Teil von ihr zurückgegeben, der gefehlt hatte.
Während sie ihm die Finger in das kurz geschnittene Haar schob, liebkoste sie ihn leidenschaftlicher und fühlte eine nie da gewesene Macht, als sie Quinn aufstöhnen hörte.
„Sollten nette junge Irinen so küssen?“
„Vielleicht bin ich nicht so nett, wie du gern glauben möchtest.“
„Hm. Beschwert habe ich mich ja nicht …“ Quinn umfasste ihr Gesicht und vertiefte den Kuss.
Sie schwebte wie auf Wolken. Ihr war nicht einmal bewusst, dass Quinn sie in die Arme schloss und sanft hin und her wiegte, bis er sich langsam mit ihr im Kreis bewegte. Da fragte sie sich, wie lange er am Rand der Terrasse gestanden und sie beobachtet hatte. Denn was Quinn jetzt tat, war eine sinnlichere Variante dessen, was Clare auf dem Rasen allein gemacht hatte.
Schließlich zog sich Quinn ein bisschen zurück, sodass er Clare ansehen konnte. Seine Augen funkelten, als sie ihn wie berauscht anlächelte.
„Hallo, du.“
Ihr wollte das Herz bersten vor Freude. „Hallo, du.“
Er hob sie hoch und trug sie über die Terrasse und die Stufen hinunter zu ihrer Tür.
„Hören wir jetzt auf, uns zu küssen?“, fragte Clare enttäuscht.
„Kommt ja gar nicht infrage“, erwiderte er energisch.
Wieder lächelnd, betrachtete sie eingehend sein Gesicht.
„Hast du etwa vergessen, wie ich aussehe?“
„Du warst sehr lange weg. Ich prüfe nur nach, ob sich etwas verändert hat.“
Vor ihrem großen Sofa ließ Quinn sie ganz langsam an seinem Körper entlang hinuntergleiten. Dann setzte er sich, zog sie neben sich und beugte sich über sie, bis sie auf dem Rücken lag. Mit den Fingerspitzen schob Quinn ihr das Haar zurück, bevor er ihr Gesicht erforschte. Während er mit dem Daumen ihre Lippen nachzeichnete, blickte er ihr in die Augen.
„Etwas hat sich verändert.“
Ihre Gesichter meinte er nicht. „Ja, vor einer Weile schon.“
Quinn nickte. „Immer einen Schritt nach dem anderen, okay?“
„Okay.“ Sein leises Seufzen verriet ihr alles, was sie fürs Erste wissen musste. „Aber es ist wichtig, dass du mit mir redest, Quinn.“
„Daran musst du vielleicht mit mir arbeiten. Es ist Neuland für mich.“
„Ich weiß.“ Lächelnd umfasste Clare seinen Hinterkopf und zog Quinn zu sich hinunter. „Wo waren wir?“
„Hier.“ Sanft drückte er den Daumen an ihren Mund, dann küsste Quinn sie, wo er sie berührt hatte.
Wie spät es war und dass sie am nächsten Morgen beide an die Arbeit zu denken hatten, kümmerte Clare nicht. Der neue Tag konnte warten.
Als sie schließlich auf ihm lag, eine Hand auf seinem Herzen, sah Clare auf und flüsterte: „Bleib.“
„Auf deinem Sofa?“
„Genau hier.“ Sie kuschelte sich wieder in die richtige Lage. „Ich habe nicht besonders gut geschlafen.“
„Ich auch nicht.“ Quinn umarmte Clare fester.
„Dann bleib.“
„Nur wenn du morgen früh noch Respekt vor deinem Chef hast.“ Er griff nach der Wolldecke, die Clare über die Sofalehne geworfen hatte.
„Tja, ich weiß nicht …“
Mit kreisenden
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