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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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auf. Denn bisher wusste sie nur, dass er als Kind mit seiner Mutter von einer Stadt in die nächste gezogen war.
    „Elena und ich sind hierhergezogen, nachdem meine Mutter gestorben ist. Ich war damals elf …“
    „Das war sicher nicht einfach.“
    „Einfacher als du glaubst“, sagte er tonlos. „Jeder, der meine Mutter kannte, hat geglaubt, dass sie früh sterben würde. Sie war – wie soll ich es ausdrücken – wie eine Motte, die zum Licht fliegt, immer auf der Suche nach einem reichen Mann.“ Angewidert verzog er die Lippen. „Kinder passten genauso wenig in ihre Vorstellung vom Leben, wie alt zu werden.“
    Faye runzelte die Stirn, da sie nicht verstehen konnte, dass einer Frau jeglicher mütterliche Instinkt fehlte. „Und was war mit deinem Vater?“
    „Keine Ahnung.“ Er zuckte mit den Schultern, war dabei jedoch zu angespannt, um wirklich gleichgültig zu wirken. „Vielleicht passte noch nicht einmal er in ihr Leben.“
    Faye spürte, dass er nicht weiter über seine Eltern reden wollte. „Hier hat also alles angefangen“, wechselte sie das Thema und stellte sich ihn als Jungen in dieser Küche vor.
    „Dass man zusammen beim Essen sitzt, kannte ich als Kind, bis ich hierherkam, nur aus den Restaurants, wenn ich draußen durch das Fenster gesehen habe. Und vom Kochen wusste ich noch weniger.“
    „Dann haben deine Großeltern dir das Kochen beigebracht?“
    Er nickte. „Sie haben mich gelehrt, wie wichtig es ist. Das habe ich nie vergessen.“ Erneut zuckte er mit den Schultern. Er klang so, als sei es einfach gewesen, aber sie wusste besser als viele andere, wie hart dieses Geschäft war und wie unermüdlich er daran gearbeitet haben musste, dieses Imperium zu erschaffen, mit nichts als dem Glauben daran, seinen Traum verwirklichen zu können. Ihr wurde bewusst, dass sie ihn noch nie so bewundert hatte wie in diesem Augenblick.
    „Du musst deine Großeltern sehr vermissen“, sagte sie.
    „Was sie mich über die Kultur des Essens gelehrt haben, bleibt.“
    Plötzlich verstand sie, warum sein Verlangen nach Veränderung und sein leidenschaftliches Festhalten an Konventionen nebeneinanderexistieren konnten. Es gab einen Dante aus Rom und einen Dante aus den Hügeln der Toskana.
    „Und was bedeutet es dir, mit mir zu essen?“ Faye sprach so leise, als ob sie ihre Frage gar nicht hatte laut aussprechen wollen.
    Dante sah hoch, und seine Gefühle, die sich unabsichtlich auf seinem Gesicht gespiegelt hatten, wichen einer abweisenden Miene. Ihre Worte kamen ihm verdächtig bekannt vor. Ähnlich hatten die Frauen gesprochen, die fälschlich angenommen hatten, dass ihre Beziehung sich vertiefte, wenn er ein Detail aus seinem Leben preisgab.
    „Es bedeutet nur, dass wir zwei erwachsene Menschen sind, die gemeinsam von den Freuden des Lebens gekostet haben.“
    „Du hast mich einmal glauben machen, dass wir schon von allem gekostet haben, was es wert ist.“ Faye senkte den Kopf.
    „Du willst also von mir hören, dass ich immer noch für dich entbrenne, bella . Ist es das?“ Seine Stimme klang gepresst. „Du bist es müde, von meiner Vergangenheit zu erfahren, und willst stattdessen hören, dass mein Appetit auf dich unersättlich ist?“
    Faye schüttelte den Kopf und versuchte den Anflug des Verlangens zu unterdrücken, der in ihr aufflammte. Sie deutete auf ihre Kleider und das Essen. „Ich habe mich nur gefragt, wie das Wort ‚gemeinsam‘ zu alldem hier passt.“
    „Du willst also so tun, als ob du nicht auch vor Verlangen vergehst, bella ?“, spottete er. „Nach dem, was eben passiert ist? Keine Sorge. Selbst bei deiner umfangreichen Erfahrung musst du doch zugeben, dass die Intensität der erotischen Anziehungskraft zwischen uns etwas sehr Seltenes ist.“
    „Das meinte ich nicht. Ich wollte damit sagen, dass ich zu alldem hier nichts zu sagen habe, sondern dass du allein bestimmst.“
    „Aber genau das gefällt dir doch, Faye, oder nicht?“ Mit gnadenlosem Blick sah er sie an, als sie errötete. „Denn trotz all deiner Proteste macht es dich doch total an, zu wissen, dass ich dich jederzeit nehmen könnte.“
    Faye wollte sich abwenden, doch er griff über den Tisch nach ihrem Kinn und hob es an, sodass sie genau in seine dunklen Augen sehen musste.
    „Und wenn ich es tue, bittest du mich, es wieder zu tun“, murmelte er. „Du wirst sicher nicht so dumm sein, das abzustreiten.“
    Faye blieb die Antwort darauf schuldig, denn ihr Körper war zu seinem eigenen Schluss

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