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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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Suche nach abendlicher Zerstreuung. Ein verächtliches kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    „Was ist?“, fragte er.
    „Ich langweile mich. Wollen wir tanzen?“
    „Ich habe eine bessere Idee.“ Er lehnte sich zu ihr herüber, und sie spürte seinen kühlen, nach Minze duftenden Atem an der Wange. „Lassen Sie uns gehen. Ich kenne einen Ort, wo wir in Ruhe reden können.“
    Althea bog den Kopf zurück, heuchelte Erstaunen. „Sie wollen reden?“
    „Für den Anfang, ja. Warten wir ab, wie es weitergeht.“ Er ließ den Blick langsam über sie hinwegwandern. „Sie sind irgendwie anders.“
    Wenn du wüsstest, wie recht du hast, dachte sie.
    „Also, kommen Sie mit?“
    Sie wusste, dass sie hätte ablehnen sollen. Normalerweise kam sie nicht in näheren Kontakt mit Männern wie Demos Atrikes. Jedenfalls nicht allein.
    Doch sein Angebot reizte sie. Er hatte gesagt, sie sei anders. Vielleicht war auch er anders.
    Ihr Blick fiel auf die kräftige, sonnengebräunte Hand, die er nach ihr ausstreckte. Sie wollte wissen, wie sich diese Hand anfühlte, wollte diesen großen, muskulösen Körper an ihrem spüren. Dass sie überhaupt auf solche Gedanken kam, war erstaunlich, geradezu erschreckend.
    Sie erhob sich, obwohl eine innere Stimme sie warnte, es nicht zu tun, niemals und unter keinen Umständen! Er war ein Mann, und sie wusste doch …
    Aber wusste sie es wirklich? Energisch warf sie ihr Haar zurück und griff nach ihrer Glitzerstola. Auch eine Frühlingsnacht in Athen konnte empfindlich kalt werden.
    Sie ließ die Hand in seine gleiten, spürte, wie sich seine kräftigen Finger um ihre schlossen. Prickelnde Erregung durchzuckte sie, was sie eher alarmierend als angenehm fand. Sie wollte ihm die Hand entziehen, doch er hielt sie fest und lächelte. Vielleicht hatte er dasselbe gespürt wie sie.
    Aus dem Augenwinkel nahm sie den Zipfel eines pinkfarbenen Hemdes wahr. Ihr sank das Herz, als sie Angelos Fotopoulos mit schmierigem Lächeln auf sich zukommen sah. „Gehen wir“, drängte sie.
    „Sie haben es aber eilig“, meinte Demos belustigt.
    „Du willst doch nicht schon gehen, Süße?“ Angelos hatte sein Hemd noch weiter aufgeknöpft, sein schwarzes Haar umrahmte das schmale Gesicht.
    Er streckte die Hand nach ihr aus. Althea ergab sich widerstandslos in ihr Schicksal. Ihr Körper wurde schlaff und gefühllos – doch Angelos rührte sie nicht an.
    Demos hatte seine Hand in der Luft abgefangen. „Ja, sie geht“, sagte er freundlich, aber bestimmt. „Mit mir.“
    „Sagt wer?“, entgegnete Angelos höhnisch, doch ein Flackern in seinen Augen verriet seine Unsicherheit. Demos war einen Kopf größer und um einiges älter als er.
    „Sagt sie“, erwiderte Demos ruhig. „Oder?“, erkundigte er sich mit fragendem Blick bei Althea, die nicht erwartet hatte, dass er ihr die Entscheidung überließ.
    Vielleicht, dachte sie verwirrt, ist er wirklich anders.
    „Ich …“ Sie räusperte sich, erhob die Stimme. „Ja, ich gehe. Lass mich in Ruhe, Angelos.“
    Angelos’ Augen sprühten vor Zorn, aber er gab sich geschlagen. „Na schön. Sie ist eh nur ein Flittchen“, meinte er abfällig.
    Demos’ Hand schnellte vor und schloss sich um Angelos’ Hals. Althea blinzelte überrascht. Angelos keuchte.
    „Und jetzt entschuldigen Sie sich bei der Dame.“ Demos’ Ton war immer noch freundlich, aber in seinen Augen lag ein kaltes, gefährliches Glitzern. Andere Gäste begannen sich um sie zu scharen.
    „Lassen Sie es gut sein, Demos“, meinte Althea. „Er ist es nicht wert.“
    Erst als Angelos’ Gesicht die Farbe wechselte, ließ Demos ihn los. „Stimmt, er ist es nicht wert. Gehen wir.“
    Den Arm um ihre steifen Schultern gelegt, führte er Althea zum Ausgang. Gemeinsam traten sie hinaus auf die kleine Seitenstraße im Athener Stadtteil Psiri. Tagsüber war dies ein Arbeiterviertel mit kleinen Läden und Werkstätten, doch abends, wenn Tavernen und Ouzerien, diese typischen griechischen Kneipen, geöffnet hatten, drangen Stimmengewirr, Gelächter und die melancholischen Klänge alter Rembetica-Weisen aus den Häusern.
    Exklusive Nachtclubs zogen Athens Schickeria an, doch es gab noch eine andere, verschwiegenere Ecke von Psiri. Althea schauderte, als Demos sie jetzt durch dunkle, verwinkelte Gassen führte.
    „Wohin gehen wir?“, fragte sie alarmiert. Sie hatten die stampfenden Rhythmen und grelle Neonbeleuchtung des Nachtclubs weit hinter sich gelassen. Irgendwo in der Finsternis heulte ein

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