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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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streunender Kater.
    Demos lächelte nur, doch Althea blieb abrupt stehen und legte schützend die Arme um sich. Ihr gewagtes Outfit mochte in einen Nachtclub passen, doch hier draußen in der Dunkelheit, allein mit diesem Mann, war es nicht nur lächerlich, sondern auch leichtsinnig, so herumzulaufen. Außerdem fror sie erbärmlich.
    Voller Unbehagen stellte sie fest, wie wenig sie über Demos Atrikes wusste. Vorhin auf der Party hatte sie ihn interessant, ja sogar aufregend gefunden, doch jetzt spürte sie die vertraute Angst in sich aufsteigen.
    Im Scheinwerferlicht eines vorbeifahrenden Autos sah sie, wie er sie prüfend musterte. „Eine Straße weiter ist ein gemütliches Weinlokal“, sagte er.
    Althea atmete tief durch. Sie wollte sich lieber nicht ausmalen, welche Absichten er mit seiner Einladung verfolgte, aber sie hatte keine Ahnung, in welcher Richtung der Club lag. Oder der nächste Taxistand. Also nickte sie zögernd. „In Ordnung.“
    Demos reichte ihr die Hand, und wider Erwarten genoss sie es, als seine Finger sich warm und fest um ihre schlossen. Ihre Hand lag so vertrauensvoll in seiner, als gehöre sie dorthin.
    In der Taverne, einem urigen kleinen Lokal mit rustikalen Holztischen, wackligen Stühlen und langen Reihen staubiger Flaschen an den Wänden, wurden sie vom Wirt persönlich begrüßt.
    „Demos! Lange nicht gesehen. Was führt dich her?“
    Verblüfft verfolgte Althea die herzliche Begrüßung der beiden Männer. So arrogant und selbstsicher, wie Demos im Club aufgetreten war, hätte sie ihn eher in der Bar eines Fünf-Sterne-Hotels vermutet als in dieser düsteren Kaschemme in Psiri.
    Der Wirt führte sie an einen Ecktisch, brachte ihnen die Speisekarten und kredenzte eine Flasche Wein, die er eigens für sie unter dem Tresen hervorgeholt hatte. Althea hüllte sich so züchtig wie möglich in ihre paillettenbesetzte Stola.
    „Bereuen Sie die Wahl Ihrer Garderobe?“ Demos’ spöttische Frage trieb ihr die Röte in die Wangen, doch überraschend fügte er hinzu: „Sie sehen bezaubernd aus.“
    Nachdenklich betrachtete sie in der schummrig-intimen Atmosphäre der kleinen Taverne, wo sich ihre Knie unter dem Tisch berührten, den Mann, dessen Interesse sie geweckt hatte. Und der, was viel erstaunlicher war, auch ihr Interesse geweckt hatte. Denn eigentlich war ihr der Gedanke, dass ihr ein Mann zu nahe kommen könnte, egal ob körperlich oder gefühlsmäßig, extrem unangenehm.
    Und doch war sie mitgegangen. Und sie wäre auch mitgegangen, wenn Angelos ihr nicht in die Quere gekommen wäre. Warum nur?
    Sie erinnerte sich an die brennende Sehnsucht, die Demos Atrikes’ Blick in ihr geweckt hatte, schob den Gedanken aber schnell von sich. Solche Emotionen konnte sie sich nicht leisten.
    Demos war in die Menükarte vertieft, was ihr Gelegenheit gab, sein Gesicht in Ruhe zu studieren. Er sah wirklich gut aus, wenn auch nicht auf die glatte, gefällige Art der meisten Männer in ihrem Bekanntenkreis. Sein ausdrucksvolles Gesicht war zu kantig und zu eigenwillig, um schön zu sein. Das wellige dunkle Haar, achtlos aus der Stirn gestrichen, reichte ihm bis zum Kragen, über den klaren silbergrauen Augen wölbten sich kühn geschwungene Augenbrauen. Die klassisch schmale Nase war beinahe perfekt – bis auf die leichte Krümmung des Nasenbeins. Und sein Mund … Schön geformte, volle Lippen, erstaunlich sinnlich für einen Mann mit einem so harten Gesichtsausdruck.
    Althea versuchte sich zu erinnern, was über ihn in der Zeitung gestanden hatte, doch die Einzelheiten waren ihr entfallen. Sie interessierte sich nicht sonderlich für die Klatschspalten, wusste sie doch aus eigener Erfahrung, wie dreist manche Reporter die Wahrheit verdrehten.
    Lächelnd erhob Demos sein Glas. Die rubinrote Flüssigkeit funkelte im Lampenlicht. „ Jamas “, sagte er, und Althea erwiderte den Toast, bevor sie ihr Glas an die Lippen führte. „Erzählen Sie von sich“, bat er.
    Nervös trank sie einen Schluck Wein. „Was wollen Sie wissen?“
    „Ihren Namen, zum Beispiel.“
    „Waren wir uns nicht einig, dass ich ihn besser für mich behalte?“, fragte sie kokett lächelnd. Natürlich konnte er ihren Namen problemlos in Erfahrung bringen. Sie wunderte sich ohnehin, dass er nicht längst wusste, wer sie war. Und dass sie einander nicht schon früher begegnet waren.
    An seinen Schläfen zeigten sich erste Silberfäden im dunklen Haar. Wie alt mochte er sein? Älter als die meisten aus ihrer Clique,

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